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Wirtschaftsumfeld | Irak | Infrastruktur

Strom für das Zweistromland

Der Staatsbesuch des irakischen Premierministers Al-Sudani in Berlin signalisiert dessen politische und ökonomische Priorität für Europa.

Von Detlef Gürtler | Berlin

Beim Besuch des neuen irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Schia al-Sudani in Berlin am 13. Januar 2023 stand die Modernisierung des irakischen Stromnetzes im Vordergrund. Mit Siemens Energy wurde dabei eine Absichtserklärung über den Aus- und Aufbau von fossilen und erneuerbaren Kraftwerken in einer Dimension von rund 6 Gigawatt sowie den Aus- und Aufbau von Leitungen unterzeichnet.

Ein ähnliches Abkommen mit Siemens hat schon der damalige Premierminister Adel Abdul Al-Mahdi bei seinem Staatsbesuch 2019 geschlossen: die "Roadmap for the Electrification of the New Iraq" mit einem geplanten Investitionsvolumen von 14 Milliarden Euro. Aufgrund innen- und außenpolitischer Krisen sowie der Covid-19-Pandemie wurde es damals jedoch nichts mit dem raschen Ausbau des irakischen Stromnetzes.

Das jetzt unterzeichnete Abkommen stellt also eher einen neuen Anlauf dar, um die Schäden aus den Jahren des Kampfes gegen den Terrorismus des "Islamischen Staats" auszubessern und die Infrastruktur zu modernisieren. Mohammed Al-Sudani kann seit seiner Wahl im Oktober 2022 auf eine breite, aber auch heterogene Koalition bauen. Ihm wird eine gute Chance eingeräumt, das Land zu stabilisieren.

Mit Berlin als Ziel seines ersten Staatsbesuchs außerhalb der Nahost-Region setzt der irakische Premierminister ein Zeichen für die außenwirtschaftliche Orientierung des Irak. Deutschland sei "das Tor nach Europa", sagte Al-Sudani vor deutschen und irakischen Wirtschaftsvertretern in Berlin. 

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