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Branchen | Iran | Solarenergie

Markthemmnisse

Die US-Sanktionen behindern die Entwicklung des Solarmarktes stark. Aber auch interne Probleme sind zu lösen.  

Von Robert Espey | Dubai

Lösung politischer Probleme würde Investitionsrisiken deutlich vermindern

Nach Abschluss des Atomvertrages zwischen Iran und den USA, den E3-Ländern (Frankreich, Vereinigtes Königreich, Deutschland), China sowie Russland und der Aufhebung vieler Wirtschaftssanktionen Anfang 2016 zeichnete sich im Bereich der erneuerbaren Energien ein kräftiger Aufschwung ab. In- und ausländische Investoren zeigten angesichts der verbesserten internationalen Rahmenbedingungen und attraktiver Einspeisevergütungen (gültig seit 2015) für Erneuerbare großes Interesse. 

Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen 2018 und der Reaktivierung und kontinuierlichen Verschärfung der US-Sanktionen kamen nahezu alle mit westlichen Partnern geführten Gespräche über Solar- und Windprojekte zum Stillstand. Die meisten der Vorhaben, die lokalen Investoren geplant hatten, wurden ebenfalls nicht realisiert. In den Jahren 2019 bis 2021 stiegen im Solarsektor die Kapazitäten lediglich um insgesamt 0,15 Gigawatt.

Die zum Energieministerium gehörende Renewable Energy and Energy Efficiency Organization (Satba) konnte bei Solaranlagen, die private Investoren seit 2016 gebaut hatten, ihren Zahlungsverpflichtungen gemäß den Stromabnahmeverträgen nur unvollständig nachkommen.

Zudem waren ausländische (auch deutsche) Investoren mit kaum lösbaren Problemen konfrontiert, um ihre in Rial ausgezahlten Einspeisevergütungen in Hartwährung umzutauschen sowie beim Geldtransfer ins Ausland.

In Wien laufen seit Ende November 2021 wieder Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Atomabkommens. Nach einem erfolgreichen Abschluss dieser und entsprechender Lockerungen der US-Sanktionen wäre ein wesentliches Markthemmnis beseitigt. Zusätzlich müssten Investoren Vertrauen zurückgewinnen, dass vereinbarte Einspeisevergütungen auch zuverlässig ausgezahlt werden.

Für ausländische Unternehmen wäre ein relativ reibungsloser Geldtransfer ins Ausland zu einem akzeptablen Wechselkurs zu gewährleisten. Eine Rückkehr von US-Sanktionen nach einer möglichen Wahlniederlage der Demokraten bei den US-Präsidentschaftswahlen 2024 dürfte als fortbestehendes Risiko betrachtet werden.

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