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Politische Ziele

Das 2030er-Ziel von 51 Prozent weniger Treibhausgasemissionen wird die Insel Prognosen zufolge nicht erreichen. Anders sieht es bei der Stromerzeugung aus.

Von Marc Lehnfeld | London

Irland hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt, wird aber sein wichtigstes Zwischenziel 2030 voraussichtlich nicht erreichen. Während das Regierungsziel ursprünglich vorsieht die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 51 Prozent zu senken, prognostiziert die staatliche Environmental Protection Agency (EPA) eine Reduktion um 29 Prozent. Auch die 29 Prozent würden nur dann realisiert, wenn alle Maßnahmen im letzten Climate Action Plan 2024 voll umgesetzt würden.

Bis zum 2030-Ziel verstreichen noch zwei Carbon Budgets (Kohlenstoffbudgets), mit denen das Land jeweils fünfjährige Zeiträume definiert, in denen bestimmte Einsparziele erreicht werden sollen. In der derzeit laufenden Periode von 2021 bis 2025 sollen auf der irischen Insel jährlich rund 4,8 Prozent weniger Emissionen ausgestoßen werden, im darauffolgenden Zeitraum bis 2030 liegt das Ziel sogar bei 8,3 Prozent pro Jahr. 

Dekarbonisierung der Stromerzeugung nach Plan

Bei der Dekarbonisierung der Stromerzeugung kommt Irland hingegen planmäßig voran. Setzt die Regierung alle beschlossenen und auch derzeit in Planung befindlichen Maßnahmen um, erreicht sie fast punktgenau ihr 2030er Ziel 80 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu produzieren.

Das übergreifende Ziel zur vollständigen Vermeidung von Nettoneuemissionen bis 2050 wurde 2021 im Climate Action and Low Carbon Development (Amendment) Act 2021 festgeschrieben. Insgesamt erhält die irische Insel für ihre Bemühungen im Climate Change Performance Index (CCPI) nur ein durchschnittliches Zeugnis. Im Index für 2024 rutschte das Land von Rang 37 im Vorjahr auf 43 ab. Während die CCPI-Experten die mittelfristigen Pläne für den Ausbau von Offshore-Wind und Solar-Kapazitäten begrüßen, bemängeln sie eine fehlende Langfriststrategie für den Ausstieg aus der Infrastruktur für fossile Energieträger sowie eine klare Verschiebung von Investitionen in Erdgas hin zu emissionsneutralen Energieträgern.

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