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Special | Japan | Robotik

Produktion: Überwiegend exportgetriebener Markt

Japan produziert Roboter für einen großen Kreis von Abnehmerbranchen. Die Mehrheit davon geht in den Export.

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Die Aussichten der japanischen Robotikbranche sind grundsätzlich positiv, wie die Bestelleingänge der Japan Robot Association (JARA) zeigen. Für das Fiskaljahr 2022 (1. April bis 31. März) erwartet der Branchenverband ein Wachstum der Neuaufträge von 3,6 Prozent gegenüber dem Fiskaljahr 2021. Die Bestelleingänge sollen damit das zweite Jahr in Folge Rekordstände erreichen. 

Ohne die Corona-bedingten Lockdowns in China wäre für das Jahr 2022 mit noch besseren Ergebnissen zu rechnen. Abgesehen von dem erwarteten Lieferrückgang nach China fürchten die japanischen Produzenten einen Teilemangel und höhere Preise für Material und Energie. Insgesamt sind die Kapazitäten der Roboterbranche in 2022 gut ausgelastet.

Japans Hersteller decken breites Branchenspektrum ab

Japanische Unternehmen liefern für praktisch alle Industriebranchen spezialisierte Roboter. Der höchste Bedarf daran besteht in der Automobilindustrie und der Elektronikbranche. Hoher Bedarf besteht auch aufgrund des Ausbaus von automatisierten Lagerhäusern. Laut einer Statistik des Branchenverbands JARA aus dem Jahr 2021 wurden die Produktionslisten von Anwendungsrobotern von ebensolchen für Bestückung und Handhabung in der Fertigung und in Reinräumen dominiert. Es folgte mit engem Abstand der Schweißroboter.

Zu den größten Branchenproduzenten in Japan gehören:

Insgesamt exportierten die einheimischen Branchenhersteller 2021 mengenmäßig etwa fünfmal mehr Industrieroboter als sie im eigenen Land absetzten. Laut dem Branchenverband JARA konnten dessen Mitgliedsunternehmen im Jahr 2021 knapp 198.000 Einheiten exportieren, was einer Zunahme von 36,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. In Japan selbst betrugen die Lieferungen rund 40.300 Einheiten bei einem Wachstum von 17,4 Prozent.

China ist der größte Abnehmermarkt

Die Nachfrage an Robotern hat in Asien während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 stark zugelegt, insbesondere am chinesischen Absatzmarkt. Der Anteil Chinas an den japanischen Ausfuhren von Robotikkomponenten hat zwischen 2016 und 2020 stetig zugenommen. Im Jahr 2020 betrug der Anteil 43 Prozent.

Ein Grund für das große chinesische Interesse ist das "Made in China 2025"-Programm der chinesischen Regierung. Dieses beinhaltet hohe Investitionen in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung. Was die Exportaussichten dorthin jedoch längerfristig sinken lassen dürfte, ist der Fakt, dass Japans Robotikindustrie dort ihre Produktionsstätten ausbauen.

Bedarf steigt auch in anderen Märkten 

Neben China sind die USA und Europa wichtige Absatzregionen, in denen genau wie in Japan Dekarbonisierung und Arbeitskräftemangel wichtige Themen sind. Nicht zuletzt entstehen weitere Märkte in Südostasien, wo Auftragsfertigung für den Export erfolgt. Beispielsweise ist Thailand ein wichtiger Abnehmer, da dort eine umfangreiche Produktionsstätte japanischer Hersteller aus der Automobilbranche angesiedelt ist. Auch in Indien wird die Produktion für die steigende Nachfrage im Subkontinent selbst ausgebaut, genau wie für den Export.

Japans Exporte nach Deutschland sind laut UN-Comtrade zwischen 2018 und 2021 von rund 95 Millionen US$ auf etwa 54 Millionen US$ zurückgegangen. Deutschland ist damit auf dem sechsten Platz unter den größten Abnehmern Japans zu finden. Umgekehrt importiert Japan aus Deutschland sehr wenig. Die deutschen Importe des Archipels betrugen im Jahr 2018 rund 4,2 Millionen US$ und sanken in 2021 auf 2,7 Millionen US$.

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