Branchen | Kanada | Windenergie
Branchenstruktur
In Kanadas Windmarkt sind viele internationale Hersteller vertreten. Die Wertschöpfungsketten liegen meist noch im Ausland.
19.08.2022
Von Daniel Lenkeit | Toronto
Internationale Hersteller dominieren den Markt
Der kanadische Windenergiemarkt ist umkämpft und die bekannten internationalen Ausrüstungsherstellern sind dort tätig. Dazu gehören neben Siemens Gamesa unter anderem General Electric , Vestas Wind Systems A/S, Acciona SA, Enercon und Capital Power Corporation.
Fast ein Viertel der installierten Windkapazitäten in Kanada entfallen auf Turbinen von Siemens Gamesa, die mit über 3 Gigawatt Marktführer sind. Das Unternehmen ist in ganz Kanada aktiv und wird mit den geplanten Projekten bis 2023 mehr als 4 Gigawatt installierte Windkapazität stellen.
In Provinzen mit ausgeprägter Expertise im Öl- und Gasgeschäft (hauptsächlich Alberta und Saskatchewan) sind ausreichend EPC-Firmen vor Ort. Mit wenig zusätzlichem Training können dort meist genügend Fachkräfte für Windprojekte mobilisiert werden.
Hohe Anzahl an Turbinen im Land birgt Chancen für Wartungsservice
Bei der Turbinen- und Komponentenherstellung gibt es in Kanada wenig lokale Expertise. Die Wertschöpfungsketten führen hier meist zu ausländischen Herstellern. Langfristig könnten lokale Firmen, mit Hilfe von neuen Technologien wie der additiven Fertigung, zum Beispiel Rotorblätter an die regionalen Besonderheiten anpassen und damit den lokalen Wertschöpfungsanteil erhöhen.
In Kanada sind bereits etwa 6.700 Windturbinen installiert. So sind auch Betrieb und Wartung für Windanlagen wichtige Leistungen, die oft lokal beschafft werden. Klar ist, dass mit dem steten Zubau von Windkraftanlagen ein breiteres Angebot an Instandhaltungsdienstleistungen nötig wird. Der Bedarf an Ersatzteillagern, Wartungszentren für Turbinen und auch für qualifizierte Techniker wird zunehmen.