Branchen | Polen | Land-, Forstwirtschaftsmaschinen
Verkauf von Landmaschinen rückläufig
Polens Agrarbetriebe ordern immer weniger neue Traktoren oder Anhänger. Die Produzenten von Landwirtschaftstechnik stellen sich auf ein schwieriges Jahr ein.
23.03.2023
Von Christopher Fuß | Warschau
Hersteller von Landmaschinen kämpfen in Polen mit rückläufigen Verkaufszahlen. Der Absatz von Traktoren schrumpfte 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 17,3 Prozent, berichtet die Polnische Kammer für Landwirtschaftsmaschinen (Polska Izba Gospodarcza Maszyn i Urządzeń Rolniczych, PIGMiUR). Anfang 2023 blieben die Verkaufszahlen weiter unter dem Vorjahreswert. Auch Anhänger und weitere Hilfsgeräte finden seltener einen Abnehmer.
Der Branchenverband PIGMiUR will das Minus nicht überbewerten. In einer Mitteilung heißt es: „2021 wurden über 14.000 Traktoren zugelassen. Das letzte vergleichbar gute Ergebnis stammt von 2014. Das Verkaufsniveau von 2022 ist also immer noch recht gut." Immerhin: Der deutsche Hersteller Deutz Fahr schaffte es 2022 in die Top 5 der meistverkauften Traktoren in Polen.
Konjunkturumfragen von PIGMiUR deuten an, dass 2023 kein einfaches Jahr wird. Unternehmen befürchten rückläufige Umsätze. Im Vergleich zum Jahresauftakt 2022 planen weniger Branchenvertreter Investitionen. Ein Grund für die Absatzflaute ist die angespannte Stimmung in der Landwirtschaft. Energiekosten treiben die Preise für Betriebsmittel in die Höhe. Landwirte in der Nähe zur ukrainischen Grenze klagen über Konkurrenz durch ukrainisches Getreide.
Die schwierige Marktlage spiegelt sich auch in den Produktionszahlen wider. Laut Statistikbehörde (Główny Urząd Statystyczny, GUS) liefen Anfang 2023 weniger Traktoren und Maschinen für die Bodenbearbeitung vom Band als im Vorjahreszeitraum.