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Klimaschutz-AtlasVerkehr: Gemeinden unter Druck
In Polen wachsen die Verkaufszahlen von Elektroautos schneller als der restliche Fahrzeugmarkt. Zuschüsse könnten weitere Impulse geben.
04.09.2023
Von Christopher Fuß | Warschau
Auf Polens Straßen fahren immer mehr Elektrofahrzeuge. Meldeten Privatpersonen und Unternehmen im 1. Quartal 2022 noch 2.777 batteriebetriebene Autos an, stieg die Zahl im 1. Quartal 2023 auf 4.876 – ein Plus von 76 Prozent. Elektroautos machen heute 4 Prozent aller Erstzulassungen aus. Händler rechnen mit einem Anstieg auf 5 Prozent bis Ende 2023.
Förderprogramme helfen
Prämien tragen zum Erfolg bei. Das Programm Mein Elektrischer (Mój Elektryk) zahlt bis zu 5.900 Euro für private Elektroautos und maximal 15.000 Euro für elektrische Lieferwagen.
Nachholbedarf sehen Branchenverbände bei der Ladeinfrastruktur. So fehlen beispielsweise große Ladehubs mit Schnellladesäulen, auch weil das Stromnetz überlastet ist. Das heißt nicht, dass keine Investitionen stattfinden. Laut Tageszeitung Rzeczpospolita plant die Straßenbaubehörde (GDDKIA) Ladestationen entlang der Autobahnen A1, A2 und A4 sowie nahe der Schnellstraßen S3, S7 und S8.
Mehr Geld für Busse
Bis 2028 müssen 30 Prozent aller Busse in Städten ab 50.000 Einwohnern einen klimaneutralen Antrieb haben. Die staatliche Förderbank BGK hat sich die Investitionspläne der Gemeinden angesehen und kommt zu dem Ergebnis, dass 69 Prozent von ihnen das Ziel verfehlen werden.
Der Umweltfonds hat darum eine dritte Auflage des Förderprogramms Grüner öffentlicher Nahverkehr (Zielony transport publiczny) gestartet. Städte können sich die Kosten für emissionsfreie Busse zurückholen. Die vergangenen beiden Ausschreibungsrunden waren sehr erfolgreich. Die Stadt Ustrzyki Dolne beispielsweise wird dank der Prämien voraussichtlich zur ersten Stadt Polens mit einem vollständig emissionsfreien öffentlichen Nahverkehr aufsteigen.
Elektrolieferwagen sind dank Investitionen von Unternehmen wie Żabka und InPost keine Seltenheit mehr. Emissionsfreie Lkw sieht man in Polen hingegen kaum. Das könnte sich ändern, denn das Klimaministerium hat Kaufprämien angekündigt. Details sind nicht bekannt.