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Branchen | Saudi-Arabien | Windenergie

Branchenstruktur

In Saudi-Arabien befindet sich die Windkraftbranche noch im Aufbau. Staatliche Akteure und ausländische Unternehmen spielen wichtige Rollen.  

Von Robert Espey | Dubai

Staatliche Akteure von zentraler Bedeutung

Der staatliche Public Investment Fonds (PIF) soll eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Solar- und Windbranche übernehmen. Es ist geplant, dass sich der Staatsfonds am Aufbau von 70 Prozent der im Rahmen des National Renewable Energy Program angestrebten rund 59 Gigawatt Solar- und Windkraftkapazitäten direkt beteiligen soll, jeweils mit privaten in- und ausländischen Partnern.

Der PIF schreibt seine Projekte nicht öffentlich aus, sondern verhandelt direkt mit möglichen Partnern. Das erste direkt, 2021 vergebene PIF-Solarprojekt ist das PV-Kraftwerk in Sudair mit 1,5 Gigawatt. Als Partner wurde Acwa Power ausgewählt, an dem PIF 50 Prozent der Anteile hält.

Acwa Power wurde 2004 gegründet und ist an zahlreichen Solar- und Windkraftprojekten beteiligt. In Saudi-Arabien hat Acwa Power neben Sudair in das kürzlich fertiggestellte Sakaka PV-Kraftwerk (300 Megawatt) investiert. Ferner ist Acwa Power an einem Konsortium beteiligt, das in Saudi-Arabien derzeit zwei große PV-Projekte realisiert: Al Faisalia mit 600 Megawatt und Qurrayat mit 200 Megawatt. Acwa Power ist im Ausland an Solar- und Windprojekten beteiligt, zum Beispiel in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman, Marokko, Ägypten, Jordanien, Vietnam, Südafrika, Äthiopien und Aserbaidschan.

Das zum Energieministerium gehörende Renewable Energy Project Development Office (REPDO) soll die Realisierung von 30 Prozent des National Renewable Energie Program übernehmen. Dementsprechend soll REPDO bis 2030 private Investoren für Solar- und Windprojekte mit einer Gesamtkapazität von fast 18 Gigawatt finden. Die seit 2018 vom REPDO vergebenen Projekte summieren sich aber nur auf 3,1 Gigawatt, davon sind 0,3 Gigawatt fertiggestellt.

Großes Interesse internationaler Firmen

Ausländische Firmen sind für die Realisierung von Windkraftprojekten als Technologielieferanten erforderlich und als Investoren gefragt. Für das Anfang 2019 vergebene 416 Megawatt Dumat al Jandal Windkraftprojekt hatten sich als Projektentwickler neben der lokalen Acwa Power Company 18 internationale Unternehmen präqualifiziert. Darunter die deutschen Firmen Siemens und Enercon.

Als Hauptauftragnehmer für den Bau der Anlage wurden acht Firmen präqualifiziert: Nordex (Deutschland), Vistas Wind Systems (Dänemark), Elecnor (Spanien), Saudi Services for Electro Mechanic Works (Saudi-Arabien), Akuo Energy (Frankreich), Al Babtain Contracting (Saudi-Arabien), Martifer Group (Portugal) und Goldwind International (China).

An der Ausschreibung für die Projektentwickler beteiligten sich vier Konsortien:

  1. EDF Renewables/Masdar (Angebot: 21,30 US$ pro Megawattstunde)
  2. Engie/Saudi Services for Electro Mechanic Works (Angebot: 23,62 US$ pro Megawattstunde)
  3. ACWA Power/Martifer Renewables (Angebot: 26,93 US$ pro Megawattstunde)
  4. Enel Green Power/Al Babtain Contracting (Angebot: 33,86 US$ pro Megawattstunde)

Den Zuschlag hat das Konsortium EDF Renewables/Masdar erhalten, wobei 19,9 US$ pro Megawattstunde ausgehandelt wurden. Der Hauptauftrag für den Anlagenbau ging an Vestas. Ein Unterauftrag wurde an die TSK Group (Spanien) vergeben.

Auch beim 2017 vom REPDO durchgeführten Präqualifizierungsverfahren für das letztlich aufgegebene 400 Megawatt Midyan Wind Projekt gab es großes internationales Interesse. Als Berater war das Stuttgarter Ingenieurbüro Fichter beteiligt. Fichtner ist als Berater für das gesamte REPDO-Programm engagiert.

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