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Madrid und Barcelona verzeichnen Boom bei Rechenzentren
Spanien profitiert von einer günstigen strategischen Lage für Datenzentren in Südeuropa. Allein in Madrid und Barcelona sind Projekte mit 615 Megawatt Gesamtkapazität geplant.
26.06.2022
Von Oliver Idem | Madrid
Spanien profiliert sich als digitale Drehscheibe im Süden Europas. Ein Erfolgsfaktor ist die Anbindung an Unterseekabel. Auf der Basis aktueller Pläne steht ein Ausbau von 120 auf mindestens 735 Megawatt bevor. Diese Schätzung veröffentlichte der Immobiliendienstleister Colliers im Juni 2022.
Der wichtigste Treiber ist die Digitalisierung, die auch durch Projekte und Fördermaßnahmen des Aufbau- und Resilienzplans beschleunigt wird. Innerhalb der Digitalwirtschaft steigen vor allem die Datenmengen in der Cloud und der E-Commerce wächst massiv.
In Spanien liegt die Hauptstadt Madrid sowohl beim Bestand als auch bei den geplanten Datenzentren weit vorne. Aufgrund des begrenzten Raumangebots werden zunehmend Vorhaben im Umland geplant.
Besonders große Pläne schmieden Stoneshield/Xdata in San Fernando de Henares sowie Thor Equities in Fuenlabrada. Die beiden Projekte erreichen eine Kapazität von jeweils 100 Megawatt. Das entspricht rechnerisch dem gesamten Bestand in der Hauptstadtregion und verdeutlicht das Tempo des Zubaus.
Spaniens zweite Millionenstadt Barcelona verzeichnet ebenfalls eine starke Dynamik. Betreiber und Investoren planen neue Rechenzentren mit 110 Megawatt Gesamtkapazität gegenüber einem aktuellen Bestand von 20 Megawatt. Panattoni setzt in Cerdanyola mit 42 Megawatt das größte Vorhaben um.
Im Rest des Landes tut sich wesentlich weniger. Momentan sind nur in Cáceres, Málaga und Talavera de la Reina (Toledo) Rechenzentren geplant.