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Special | Thailand | Start-ups

Start-ups finden viele Betätigungsfelder in Thailand

Noch gibt es relativ wenige Start-ups in Thailand. Geldgeber sind beim Seed-Funding vorsichtig. Der Staat springt ein. Denn Innovationen im Agrar- oder Kfz-Sektor sind gefragt.

Von Thomas Hundt | Bangkok

  • Steckbrief Start-ups in Thailand

     

    Von Thomas Hundt | Bangkok

  • Start-ups fällt es schwer, junge Talente zu finden

    Das Umfeld für Start-ups in Thailand steht im Schatten regionaler Konkurrenten. Geringe Englischkenntnisse hemmen die Internationalisierung. Der Staat versucht Starthilfe zu geben.

    Das Start-up-Ökosystem in Thailand erhält mittelmäßige Bewertungen. Im Startup Ecosystem Ranking der Forschungsorganisation StartupBlink lag der Standort 2023 auf Rang 52 von 100 untersuchten Ländern. Innerhalb Südostasiens rangiert Thailand weit hinter dem regionalen Start-up-Primus Singapur, das weltweit Platz 6 belegt, und auch hinter Indonesien (Rang 42) und Malaysia (Rang 43). Es ist allerdings besser als Vietnam (Rang 58). 

    Die Digitalisierung ist auf einem mittleren Niveau. Mobilfunk der 5. Generation ist weit verbreitet, allerdings fehlen Fachkräfte, um die digitale Transformation umzusetzen. Der Staat hat daher 2016 das Ministerium für digitale Wirtschaft und Gesellschaft ins Leben gerufen, das auch die Start-up-Politik vorgibt.

    Die Agentur zur Förderung der digitalen Wirtschaft (Digital Economy Promotion Agency, depa) erhielt den Auftrag, Start-ups zu unterstützen. Die depa entwickelte Inkubator- und Accelerator-Programme, die nach mehreren Runden allerdings ausliefen. Seit 2021 gibt es zudem das Programm HACKaTHAILAND, das ein Learning Center sowie Veranstaltungen für Start-ups umfasst.

     

    Auswahl an Inkubatoren und Acceleratoren in Thailand
    NameFokusAnmerkungen
    AIS The StartUpVerknüpfung von Start-ups mit der Firma Advanced Info Service (AIS) AIS ist ein Telekommunikationskonzern
    Digital Startup IncubationDigitale Start-ups aus ThailandDigital Economy Promotion Agency (depa)
    German Accelerator Asia Start-ups mit Firmensitz in DeutschlandGefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
    Innospace ThailandMedizin, Pharmazie, Lebensmittel, Industrie 4.0Innospace gehört privaten und öffentlichen Eigentümern
    Space-FFoodTechGegründet von Thai Union Group, National Innovation Agency und Mahidol University
    StormBreaker Venture BildungstechnologieAuch Investitionen in Start-up-Unternehmen in der Frühphase 
    TastebudlabFoodTech und BiotechnologieAufbau von Netzwerken, Kontakt zu Mentoren, Organisation von Veranstaltungen
    Thailand AcceleratorThailändische und ausländische Start-ups, die sich in Südostasien engagieren möchten Mentorenprogramm und Zusammenarbeit mit der Start-up-Medienplattform Techsauce 
    True IncubeVerknüpfung von Start-ups mit dem Telekommunikationskonzern TrueAuch Corporate Venture Capital Investor
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

    Viele Kunden der Start-ups stammen aus etablierten Kernindustrien. Die Ernährungswirtschaft, die größte Branche des Landes, erzielt ein Fünftel der Wirtschaftsleistung und sucht nach innovativen Technologien. Viele Start-ups sind in den Bereichen Agri-, FoodTech und grüner Biotechnologie entstanden. Das BioTech-Start-up UniFAHS konnte Anfang 2024 beispielsweise 1,4 Millionen US-Dollar (US$) Startkapital einsammeln.

    Auch Firmen aus der Kfz- und Elektroindustrie benötigen smarte Lösungen. Die Elektromobilität bietet Start-ups ein weites Betätigungsfeld. Das Start-up Evolt hat sich zu einem wichtigen Anbieter von Ladesäulen entwickelt.

    Erziehung und Mentalität wirken sich auf Gründungen aus

    Geschäftsideen gibt es in Thailand viele. Doch auf dem Arbeitsmarkt haben Start-ups im Kampf um Talente oft das Nachsehen. Junge Erwachsene sind eher risikoscheu. Hochschulabsolventen und Nachwuchskräfte streben sichere Jobs bei nationalen und internationalen Konzernen an. Der Wettbewerb wird sich noch verschärfen, da Großunternehmen eigene Abteilungen für digitale Produkte und innovative Geschäftsideen aufbauen. 

    Zudem würden Start-ups zu sehr den thailändischen Markt fokussieren und internationale Chancen vernachlässigen, meinen Brancheninsider. So sei die Geschäftssprache meist Thai und ihre Präsentationen, Anwendungen, Webseiten und Apps oft nur in thailändischer Sprache verfasst. Auch bei der Suche nach Partnern und Expansionsmöglichkeiten hätten Start-ups die lokale Brille auf.    

    Ein Grund sind die schwachen Englischkenntnisse. Die Stiftung Education First setzte die Bevölkerung des Königreiches 2023 bei der englischen Sprachkompetenz auf Rang 101 von 113 Staaten und damit auf den letzten Platz in Südostasien. Die Metropole Bangkok schneidet etwas besser ab. Sie zieht auch die meisten Start-ups an. 

    Im Ranking von StartupBlink verbesserte sich die Hauptstadt 2023 um 25 Plätze auf Position 75 von 1.000 bewerteten Städten. Bangkok bietet ausländischen Jungunternehmen erschwingliche Preise Lebenshaltungskosten, Mieten und Gehälter sind deutlich preiswerter als in Singapur. 

    Die Stadt Chiang Mai in Nordthailand zieht ebenfalls Start-ups und digitale Nomaden an. Zahlreiche Co-Working-Spaces und Veranstaltungen erleichtern ihnen dort den Einstieg.   

    Erstaunlich wenige Start-ups und Unicorns

    Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung des Landes gibt es wenige Start-ups. Angaben zur Anzahl variieren zwischen 180 und mehr als 300. 

    Der Vereinigung Thai Startup Association gehörten Mitte 2023 knapp 200 aktive Mitglieder an, die zusammen einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde US$ erzielten. Die Auszeichnung "One Million Club" der Vereinigung für mehr als 1 Million Nutzer erhielten 2023 folgende Unternehmen:

    Start-ups in Thailand mit mehr als 1 Million Nutzern
    MarkennameUnternehmen

    Einnahmen 2022 in Mio. US$1

    Branche

    Flash ExpressFlash Express Co., Ltd.

    423,0

    Kurierdienst, Logistik
    BitkubBitkub Online Co., Ltd.

    81,3

    Handelsplattform für digitale Vermögenswerte und Kryptowährungen
    SHIPPOPSHIPPOP Co., Ltd.

    11,2

    Kundenportal für Kurierdienste
    GoWabiGoWabi (Thailand) Co., Ltd.

    2,0

    Buchungsplattform für Gesundheits- und Beauty-Behandlungen
    Hungry HubAppservation Co., Ltd.

    1,42

    Buchungsplattform für Restaurants
    StockRadarsSiamSquared Technologies (Thailand) Co., Ltd. 

    1,2

    Plattform für Aktienhandel
    ZipeventZipevent Co., Ltd.

    0,8

    Plattform für Ticketverkauf und Events
    QueQQueue Q (Thailand) Co., Ltd.

    0,7

    Warteschlangen-Management
    RicultRicult (Thailand) Co., Ltd.

    0,3

    Informationsplattform für Landwirte
    ViaBusVia Group (Thailand) Co., Ltd.

    0,3

    Tracking und Planung von Busverbindungen
    iTAXiTAX Incorporation Co., Ltd.

    0,2

    Rechner für persönliche Einkommensteuer

    1 2022: 1 US$ = 35 Baht, 2021: 1 US$ = 32 Baht; 2 2021.Quelle: Thai Startup Association 2023; Department of Business Development 2023

    Thailand hat bisher drei Unicorns - Start-ups mit einem Wert von über 1 Milliarde US$ - hervorgebracht. Die Firma Deal Street Asia zählt in Singapur hingegen 25 solcher Einhörner und in Indonesien soll es 16 geben.

    Als erstes thailändisches Start-up überwand der Kurierdienst Flash Express im Juni 2021 die Unicorn-Schwelle. Das 2017 gegründete Unternehmen entwickelt Logistikangebote und möchte insbesondere in Südostasien expandieren.

    Die FinTech-Firma Ascend Money erreichte im September 2021 eine Bewertung von mehr als 1 Milliarde US$. Ascend Money wurde 2013 gegründet und 2016 von der Charoen Pokphand Group übernommen, eine der größten Firmengruppen Thailands. Ascend Money platzierte mit dem frischen Kapital seine Zahlungsdienstplattform truemoney in Myanmar, Kambodscha, Indonesien, Philippinen und Vietnam. 

    Die E-Commerce-Plattform LINE MAN Wongnai vermeldete im September 2022, dass sein Wert über 1 Milliarde US$ liege. Der Essenslieferdienst wurde 2010 gegründet und hat 2023 unter anderem in das Onlinebezahlsystem LINE Pay investiert. Es verknüpft damit E-Commerce und Bezahlung per QR-Code. Pressemeldungen zufolge möchte LINE MAN Wongnai 2025 an die Börse gehen.

    Viele bunte Szene-Treffen

    Die Gründerszene trifft sich auch in Thailand auf Konferenzen und Veranstaltungen. Die Innovationsagentur National Innovation Agency richtete im Juni 2023 beispielsweise die 6. Ausgabe ihrer Start-up- und Innovations-Konferenz SITE aus. Im April 2025 bietet die Money 20/20 ASIA der internationalen FinTech-Branche wieder eine Austauschplattform in Bangkok. 

    Die Start-up-Gemeinschaft Startup Grind aus den USA hat in Bangkok eine Niederlassung mit über 1.700 Mitgliedern, die wöchentlich Seminare und Diskussionsrunden veranstaltet. Startup Grind erreicht insbesondere Studierende und hilft, ihre Gründungsideen umzusetzen. Auch der True Digital Park in Bangkok, der Start-ups auf einer Fläche von 230.000 Quadratmetern Arbeits- und Veranstaltungsräume bietet, richtet wöchentlich Veranstaltungen aus. Hier können die Teilnehmenden Wissen aufbauen und Kontakte knüpfen.

    Von Thomas Hundt | Bangkok

  • Dürrer Markt für Start-up-Finanzierungen

    In Thailand gestaltet sich das Seed-Funding schwierig. Die Geldgeber sind vorsichtig und selektieren genau. Der Staat ergreift die Initiative, um Lücken zu füllen.

    Das Medienportal Techsauce hat ein Verzeichnis der thailändischen Start-ups und deren Investoren erstellt. Es listet 314 Start-ups auf, in die 433 Investoren seit 2012 insgesamt 2,4 Milliarden US-Dollar (US$) investiert haben. Allerdings werden die investierten Beträge oft nicht veröffentlicht. Das Geld der Investoren ist nun gebunden und es fehlt frisches Kapital. 

    Thailändische Corporate-Venture-Capital-Gesellschaften (CVC) sind bislang die wichtigsten Kapitalgeber. Die Tochtergesellschaften von lokalen Großkonzernen bevorzugen Start-ups, die schon gereift sind. Zudem fokussieren sie sich auf Jungunternehmen innerhalb ihrer Branche, die zu ihrem Geschäftsfeld passen.

    GC Ventures, die Risikokapitalgesellschaft des Chemiekonzerns PTT Global Chemical, konnte noch keine passenden Start-ups in Thailand finden und finanziert bisher hauptsächlich in den USA. Orzon Ventures, der Investmentarm der nationalen Ölgesellschaft OR, beteiligt sich hingegen branchenübergreifend in Thailand wie auch Südostasien an Start-ups. 

    Banken haben ebenfalls Venture-Capital-Gesellschaften (VC) gegründet und suchen passende Kandidaten. Beacon Venture Capital ist mit 255 Millionen US$ ein größerer Fonds. Er gehört der Kasikornbank und investiert sowohl in thailändische als auch in ausländische Start-ups. Ökologische, soziale und Corporate-Governance-Aspekte sollen dabei künftig eine stärkere Rolle spielen.

    Krungsri Finnovate ist der 150-Millionen-US$-Investmentfonds der Bank Krungsri. Die VC investiert in Start-ups, die in das zukünftige Geschäftsumfeld der Bank passen. Dazu zählen FinTech, Logistik, Cybersecurity und künstliche Intelligenz.

    Wenige Investoren engagieren sich im Seed-Funding

    Start-ups in der ersten Phase der Finanzierung (Seed-Ebene) haben wenige Möglichkeiten, in Thailand Kapital zu erhalten. Es gibt aber Ausnahmen wie NVEST Venture und TK & Partners, private Risikokapitalgesellschaften mit Sitz in Bangkok. TK konzentriert sich auf Start-ups in der Frühphase, die in den Bereichen Gesundheit, FoodTech und Tourismus tätig sind. 

    Der Staat hat die Lücken beim Start-Kapital erkannt. Thailändische Start-ups in der Früh-Phase können daher bei der National Innovation Agency (NIA) finanzielle Zuschüsse in Höhe von bis zu 75 Prozent der Projektkosten beantragen. Die Förderstelle möchte ihre Gelder möglichst effizient ausgeben und die Start-up-Szene wiederbeleben. Für die Förderaktivitäten im Jahr 2024 sind als Schwerpunktbereiche Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft, Energie, Umwelt, Elektrofahrzeuge, Tourismus und Soft Power (Vermarktung von landestypischen Produkten und Dienstleistungen) definiert. 

    Außerdem bieten auch das Department of Industrial Promotion über den DIPROM X DELTA ANGEL FUND und die Digital Economy Promotion Agency (depa) über den Digital Startup Fund Finanzierungen an. Der Digital Startup Fund vergibt Zuschüsse an inländische Start-ups - in der Planungsphase allerdings nur in Höhe von umgerechnet 1.300 US$. In der Gründungsphase gibt es 28.000 US$ und circa 138.000 US$ in der Wachstumsphase.

    Nicht finanzielle Förderungen entwickeln sich

    Die NIA bietet thailändischen Start-ups auch Accelerator-/Inkubator-Programme an und vernetzt sie mit Investoren. Zu den Instrumenten gehören unter anderem Demo-Tage, an denen Start-ups sich potenziellen Investoren präsentieren. 

    Die NIA und andere staatliche Stellen arbeiten außerdem an dem Entwurf für einen "Start-up-Act". Das Gesetz soll Förderungen bündeln und die Finanzierung transparenter regeln.

    Canvas Ventures, ein Zusammenschluss mehrerer privater Wagniskapitalgeber, betreibt eine Niederlassung in Bangkok und hat sich zum Ziel gesetzt, thailändische Start-ups mit chinesischen und europäischen Investoren zusammenzubringen. Der Fokus soll insbesondere auf Firmen aus der Kreativwirtschaft liegen.

    Von Thomas Hundt | Bangkok

  • Trotz Hürden sind einige ausländische Gründer unterwegs

    Ausländer können in Thailand nicht in allen Bereichen uneingeschränkt eine Geschäftstätigkeit aufnehmen. Start-up-Gründer erhalten aber Förderungen und attraktive Langzeitvisa.

    Der Foreign Business Act aus dem Jahr 1999 beschränkt oder verbietet ausländischen Firmen bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten in Thailand, darunter fallen auch viele Dienstleistungen. Start-ups sollten vor dem Markteintritt Experten konsultieren, um Fehler bei der Unternehmensgründung zu vermeiden. Zum Beispiel bieten die Deutsch-Thailändische Handelskammer oder Büros von erfahrenen Anwälten Unterstützung an.

    Ausländische Start-ups, die in einem durch den Foreign Business Act geschützten Sektor eine Niederlassung gründen möchten, können einen inländischen Partner beteiligen. Hält der thailändische Part mindestens 51 Prozent der Unternehmensanteile, fällt die Firma nicht mehr unter den Foreign Business Act. Inländische Personen benötigen nur wenige Tage, um ein Unternehmen beim Department of Business Development (DBD) zu gründen. 

    Stattdessen können ausländische Eigentümer auch eine Ausnahme vom Foreign Business Act beim Ministry of Commerce oder beim Director-General des DBD beantragen. Bei einem positiven Bescheid erhält die Firma eine ausländische Unternehmenslizenz. Das Verfahren gilt allerdings als langwierig, und der Erfolg ist nicht garantiert. 

    Attraktive Ausnahmen und Förderungen vom Investitionsbüro 

    Das staatliche Investitionsbüro Office of the Board of Investment (BOI) hat den Auftrag, Innovationen und Technologien nach Thailand zu holen. Zu den besonders geförderten Branchen gehören Bereiche, in denen auch Start-ups häufig tätig sind, wie digitale und kreative Geschäftsfelder sowie die Erbringung von hochwertigen Dienstleistungen. 

    Das BOI kann dementsprechend Ausnahmen von den Beschränkungen des Foreign Business Act gewähren und Befreiungen von der Körperschaftsteuer bewilligen. Außerdem erhalten Firmen mit BOI-Status leichter Arbeitserlaubnisse und Visa für qualifiziertes Personal, das aus dem Ausland kommt. 

    Um ein Investitionsförderungszertifikat beim BOI zu erhalten, ist allerdings ein Nachweis über umgerechnet mindestens 27.000 US$ Eigenkapital notwendig. Je nach Branche sind dem BOI dafür zudem zahlreiche Unterlagen und Dokumente vorzulegen. Insbesondere für Jungunternehmen ist das Antragsverfahren daher kompliziert.

    Smarte Visa vor und nach der Gründung

    Das BOI vergibt seit Februar 2018 außerdem eine besondere Aufenthaltsgenehmigung an ausländische Start-up-Gründende: Das Smart Visum S gibt es in drei Kategorien:

    1. Ausländer, die planen, in Thailand ein Start-up-Unternehmen zu gründen oder sich an Werbemaßnahmen für Start-ups oder einen Start-up-Campus zu beteiligen, können ein 6-Monats-Visum bekommen. Es kann unter Umständen verlängert werden. 
    2. Ausländer, die an einem Inkubator- oder Accelerator-Programm oder einem Start-up-Programm in bestimmten Zielbranchen teilgenommen haben, oder die eine Joint-Venture-Finanzierung aus dem öffentlichen Sektor erhalten haben, oder die von zuständigen Regierungsbehörden unterstützt werden, können ein Jahresvisum bekommen. Es kann auf 24 Monate verlängert werden.
    3. Ausländer, die bereits ein zertifiziertes Start-up-Unternehmen in Thailand gegründet haben, können ein Visum für bis zu 24 Monate bekommen. Es kann danach erneuert werden.

    Das Start-up-Visaprogramm ist erfolgreich. Das BOI hat von 2018 bis September 2023 insgesamt 1.070 Smart Visa an ausländische Start-up-Interessierte vergeben. Davon befanden sich 695 in der Planungsphase, 89 Personen waren in der Unterstützungsphase und 286 haben tatsächlich gegründet. 

    Deutsche Start-ups als drittgrößte Gruppe

    Von den 286 zertifizierten Gründenden kommen die meisten aus den USA (61 ausgestellte Smart Visa der Kategorie 3). Es folgen Gründer und Gründerinnen aus dem Vereinigten Königreich(36) und aus Deutschland (29).

    Deutsche Start-ups steigen auch mithilfe des Förderprogramms German Accelerator, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert wird, in den thailändischen Markt ein. Die Niederlassung von German Accelerator in Singapur unterstützt deutsche Start-ups, die in Südostasien tätig werden wollen.

    Ein Beispiel ist das deutsche Start-up ISEGRIM X. Der Spezialist für Informationssicherheit will in Thailand expandieren, weil es den größten Automotive-Standort in Südostasien beheimatet. Viele der dortigen Kfz-Zulieferer werden sich nach dem Prüf- und Austauschmechanismus TISAX (Trusted Information Security Assessment Exchange) zertifizieren lassen. ISEGRIM X bietet unter anderem die entsprechende Beratung und Zertifizierung mithilfe von künstlicher Intelligenz an. 

    Auch die deutsch-thailändische Firma HydroNeo ist erfolgreich. Sie verkauft eine Smart-Farming-Lösung für die digitale Überwachung und Steuerung von Aquakulturen, mit der ihre Kunden unter anderem Energie einsparen.

    Das Start-up Aonic mit Niederlassungen in Malaysia, Thailand und Vietnam bietet Drohnen zum Versprühen von Pflanzenschutzmitteln sowie zum Vermessen und Überwachen von Agrarflächen an. 

    Im Bereich FinTech ergeben sich für ausländische Unternehmen ebenfalls gute Chancen. Das Unternehmen Trice Markets aus Singapur vertreibt in Thailand Plattformen für Finanztransaktionen, die von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. 

    Von Thomas Hundt | Bangkok

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    Bezeichnung

    Anmerkung

    AHK ThailandAnlaufstelle für deutsche Unternehmen
    Thai Startup AssociationBranchenverband
    Thailand Board of InvestmentInvestitionsförderstelle
    TechsauceInfoportal für Start-ups
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