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Ukraine treibt Investitionen im Gesundheitssektor voran

Das Gesundheitsministerium kündigt für 2025 weitere Investitionen in medizinische Einrichtungen an. Auch die Beschaffung von Medizintechnik bleibt im Fokus.

Von Waldemar Lichter | Warschau

Die Ukraine treibt den Wiederaufbau und die Modernisierung ihres Gesundheitssystems voran. Insgesamt liegt der Investitionsbedarf bei rund 15 Milliarden US-Dollar. Mehr als 1.600 Einrichtungen sind beschädigt oder zerstört. Gesundheitsminister Viktor Liashko hat bei einer Sitzung des Kongresses der Gemeinden und Regionen konkrete Investitionen für 2025 angekündigt. 

Ministerium will 15 Projekte im Jahr 2025 umsetzen 

Das Gesundheitsministerium hat 15 größere Infrastrukturprojekte für eine Umsetzung im Jahr 2025 benannt. Die Kosten werden sich auf rund 60 Millionen Euro belaufen. "Den Ukrainern den Zugang zu moderner und qualitativ hochwertiger Medizin zu ermöglichen, ist heute eine Priorität,“ sagt Liashko. Es werde trotz des Krieges an der Modernisierung der medizinischen Infrastruktur gearbeitet, damit die Krankenhäuser alle Voraussetzungen für eine qualitativ hochwertige und erschwingliche medizinische Versorgung schaffen, so der Minister.

Die geplanten Investitionen verteilen sich auf zwölf Regionen des Landes. Zu den Vorhaben gehören der Bau, Ausbau oder die Modernisierung verschiedener Einrichtungen.

Die 15 Projekte auf einen Blick:

  1. Unterirdisches Krankenhaus "Kovcheg" 
  2. Regionales Onkologiezentrum (beide Gebiet Charkiw)
  3. Krankenhaus für Kriegsveteranen
  4. Regionales Kinderkrankenhaus (beide Gebiet Mykolajiw)
  5. Krankenhaus für Kriegsveteranen in Klevan
  6. Städtisches Krankenhaus in Dubno (beide Region Riwne)
  7. Psychiatrisches Krankenhaus der Region Lwiw
  8. Rehabilitationszentrum am Regionalkrankenhaus Iwano-Frankiwsk
  9. Städtisches Krankenhaus in Slawutytsch (Region Kiew)
  10. Neuer chirurgischer Trakt am Medizinischen Zentrum in Swjahel (Region Schytomyr)
  11. Städtisches Krankenhaus in Kryvyj Rih (Region Dnipropetrowsk)
  12. Gesundheitszentrum in Taranske (Region Sumy)
  13. Regionales Kinderkrankenhaus in Cherson
  14. Infektionsabteilung am Regionalkrankenhaus Tscherniwzy
  15. Rehabilitationszentrum in Tschernihiw

Weitere Informationen beim Gesundheitsministerium der Ukraine.

Neben den Kliniken will die Ukraine in die Beschaffung medizinischer Ausrüstung investieren. Auch hierfür sind rund 60 Millionen Euro eingeplant. Benötigt werden beispielsweise Zyklotrone, Linearbeschleuniger, MRT- und CT-Geräte sowie Angiographie-Systeme. 

Medizintechnik made in Germany hat Chancen

Bei den neuen Projekten könnten auch deutsche Unternehmen zum Zuge kommen. Im Bereich Medizintechnik deckt die Ukraine rund 90 Prozent ihres Bedarfs aus Importen. Hier arbeiten deutsche und ukrainische Unternehmen bereits eng zusammen. Die Bundesrepublik ist zweitwichtigstes Lieferland für die Ukraine im Bereich Medizintechnik mit einem Anteil von 13 Prozent an den Importen. Neben den öffentlichen Ausschreibungen investiert auch die ukrainische Pharmaindustrie weiter in ihre Produktion. Die beiden Marktführer Farmak und Darnitsa halten die Investitionsausgaben in ihre Produktion weiter hoch. 

Informationen zu Möglichkeiten der Beteiligung an Projekten sowie an Ausschreibungen finden Sie hier: Wiederaufbau der Wirtschaft in der Ukraine

Weltbank unterstützt Modernisierung

Die Weltbank hat für 2024 und 2025 ein neues Unterstützungspaket über 454 Millionen US-Dollar (US$) für die Ukraine angekündigt. Das sogenannte THRIVE-Projekt (Transforming Healthcare Through Reform and Investments in Efficiency Project) soll für einen effizienten Einsatz öffentlicher Gelder im Gesundheitssektor sorgen. Dafür wurden bereits entsprechende Darlehensverträge unterzeichnet. Insgesamt sind bis 2027 rund 1,2 Milliarden US$ eingeplant. 

Hinzu kommen Mittel aus dem HEAL Ukraine-Projekt (Strengthening Health and Saving Lives). Dort stehen 65 Millionen Euro für die Erneuerung und den Wiederaufbau der Gesundheitsinfrastruktur zur Verfügung. Die Mittel fließen unter anderem in die Renovierung von Rehabilitationsabteilungen (2,9 Millionen Euro) sowie in die Rekonstruktion von Krankenhäusern in Uschhorod, Chmelnyzkyj, Riwne, Irpin und des regionalen Kinderkrankenhauses Mykolajiw.

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