Branchen | Ungarn | Elektromobilität
Chinesische Batteriehersteller planen weitere Werke in Ungarn
Mit Sunwoda und Eve Power mischen künftig zwei weitere Produzenten auf dem europäischen Batteriemarkt mit. Aus Umweltschutzgründen sind die Projekte nicht unumstritten.
16.08.2023
Von Kirsten Grieß | Budapest
Neue Investitionen am ungarischen Produktionshub für Batterien: Im Mai 2023 kündigte der Batteriehersteller Eve Power den Bau einer Fabrik in Debrecen an. Ende Juli gab Sunwoda, ein weiterer chinesischer Hersteller, Pläne für ein Werk in Nyíregyháza, nördlich von Budapest, bekannt.
Beide Projekte sind kleiner als die von Contemporary Amperex Technology (CATL) in Debrecen geplante Megafabrik, die 7,3 Milliarden Euro kosten und bis zu 9.000 Arbeitsplätze schaffen soll. CATL ist der größte chinesische Hersteller von Lithium-Ionen-Akkumulatoren. Sunwoda und Eve Power wollen insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro investieren und mehr als 2.000 Arbeitsplätze schaffen.
Sunwoda will von Ungarn aus die wachsende Nachfrage der europäischen Automobilindustrie bedienen. Die Ansiedlung von Eve Power erfolgt laut ungarischem Außenministerium auf Initiative von BMW. Der Automobilhersteller will in Debrecen ab 2025 Elektroautos produzieren.
Die Projekte sind nicht unumstritten. In Debrecen protestieren Anwohner und Umweltorganisationen vor allem wegen des Energie- und Wasserverbrauchs der Batterieproduktion. Sie zweifeln die durchgeführten Umweltprüfungen an. Anfang August 2023 kündigte CATL an, den Flächen- und Ressourcenverbrauch zu minimieren.
Ungarn bemüht sich um Investoren rund um die E-Mobilität. Das Land ist nach Regierungsangaben weltweit viertgrößter Produktionsstandort für Batterien. Die angekündigten Investitionen sind ein weiterer Schritt, nach China die Nummer zwei zu werden.