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Japan fördert den Bau weiterer Batteriewerke für Elektroautos
Rund 7 Milliarden US-Dollar wollen japanische Firmen in weitere Werke für Batterien und Vorprodukte im Inland investieren. Die Regierung unterstützt mit Subventionen.
13.09.2024
Von Frank Robaschik | Tokyo
Am 6. September 2024 veröffentlichte das Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) den Beschluss, mit einer weiteren Tranche Projekte im Umfeld von Batterien für Elektroautos zu fördern. Das Gros der geplanten Investitionen und Fördermittel entfällt auf Vorhaben zum Bau von Batteriewerken. Demnach stecken Panasonic Energy, Toyota und Nissan zusammen rund 6,7 Milliarden US-Dollar (US$) sowohl in neue Batteriewerke als auch in die Entwicklung von Festkörperbatterien. Panasonic Energy arbeitet dabei mit Subaru und Mazda zusammen. Toyota wiederum agiert hier über sein Joint Venture mit Panasonic Holdings.
Die vom METI für die Vorhaben gewährten Zuschüsse liegen jeweils etwas über einem Drittel der jeweiligen Investitionssumme. Zuvor bewilligte das Ministerium im Jahr 2023 Fördermittel für Vorhaben über 5,4 Milliarden US$ von Honda mit GS Yuasa und von Toyota. Darüber hinaus treiben japanische Firmen eine ganze Reihe von Batterieprojekten im Ausland voran. Insgesamt sollen sie nach Vorstellungen des METI bis 2030 in Japan über Kapazitäten zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien von 150 Gigawattstunden und weltweit von über 600 Gigawattstunden verfügen.
Vorhaben (Präfektur) / Kapazität | Investitionssumme 1) | Produktionsstart | Projektträger |
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Werk für zylindrische Lithium-Ionen-Batterien in Oizumi (Gunma) / 16 Gigawattstunden pro Jahr bis 2030 | 3.293 | 08/2028 | Panasonic Energy und Subaru |
Werke für Batterien der nächsten Generation (Fukuoka 2)) / stufenweise bis auf 9 Gigawattstunden pro Jahr; Entwicklung von Festkörperbatterien | 1.743 | 11/2026 | Toyota, Prime Earth EV Energy 3), prime planet energy & solutions4 |
Werk für LFP-Batterien (Fukuoka) / stufenweise bis auf 5 Gigawattstunden pro Jahr | 1.090 | 07/2028 | Nissan |
Erweiterung der Produktionskapazität für zylindrische Lithium-Ionen-Batterien in den Werken Suminoe und Kaizuka (Osaka) / zusätzliche 6,5 Gigawattstunden pro Jahr bis 2030 | 593 | 07/2025 | Panasonic Energy und Mazda |
Panasonic vor Massenfertigung stärkerer Batterien
Am 9. September 2024 gab Panasonic Energy bekannt, dass es die Vorbereitungen für die Massenproduktion von zylindrischen 4680 Lithium-Ionen-Batterien abgeschlossen hat. Das Hauptwerk für deren Produktion soll das Werk in der Präfektur Wakayama sein. Dieses soll laut Panasonic bald mit der Massenfertigung beginnen. Die Batterien sind deutlich leistungsfähiger als die bisher von Panasonic produzierten 2170-Batterien. Ein wichtiger Abnehmer der zylindrischen Akkus von Panasonic ist Tesla.
Japan hat auch Chemikalien und Ausrüstungen im Blick
Daneben fördert das METI Vorhaben zum Aufbau von Produktionskapazitäten für Batterievorprodukte wie Chemikalien und Maschinen. Dazu zählen unter anderem Elektrolyte, leitfähiges Material, Bindemittel, Ausrüstung zur Herstellung von Elektroden und zur Faltung von Schichtstoffen sowie Lade- und Prüfgeräte. Die vom METI für die Vorhaben gewährten Zuschüsse liegen zwischen 33 Prozent und 50 Prozent der jeweiligen Investitionssumme.
Vorhaben zur Produktion von | Investitionssumme *) | Produktionsstart | Projektträger |
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Elektrolyt Lithium Bis(fluorosulfonyl)imid (LiFSI) in Präfektur Fukuoka | 267 | 07/2028 | Nippon Shokubai |
leitfähiges Material; Kohlenstoffnanoröhren (carbon nano tubes, CNT) | 63 | 12/2027, 9/2026 und 1/2027 | artience, Toyocolor |
Anlagen für die Z-Faltung von Schichtstoffen | 38 | 07/2026 | Kyoto Seisakusho |
Ausrüstung zur Herstellung von Elektroden | 33 | 10/2025 | Ricoh, Seibu Giken |
Bindemittel | 27 | 10/2026 | Toagosei |
Lade-/Entlade-Prüfgeräte | 6 | 04/2025 | SoftEnergy Controls |
Flüssigkeitsinjektionsgeräte | 6 | 04/2026 | Marui Sangyo |
Deckel zum Explosionsschutz | 4 | 10/2025 | Kaga |
BMW und Toyota kooperieren bei Wasserstoffautos
Auch bei Brennstoffzellenautos treiben japanische Firmen Entwicklungen voran. BMW gab am 5. September 2024 bekannt, zusammen mit Toyota die nächste Generation der Brennstoffzellentechnologie entwickeln zu wollen. Auf deren Basis will BMW 2028 ein Serien-Brennstoffzellenfahrzeug auf den Markt bringen. Toyota bietet mit dem Modell Mirai bereits ein Wasserstoffauto an. Die verkauften Stückzahlen sind aber ähnlich wie beim Hyundai Nexo noch gering.