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Branche kompakt | Vereinigte Arabische Emirate | Bauwirtschaft

Zulieferprodukte: Zement

Die Zementproduktion in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird ausgebaut. Neue Projekte in Millionenhöhe sind angekündigt.

Von Heena Nazir | Dubai

Nach Angaben des Analyseinstituts Business Monitor International erreichte die Zementindustrie in den Staaten des Golfkooperationsrats (Gulf Cooperation Council, GCC) im Jahr 2023 ein Marktvolumen von 156,7 Millionen Tonnen. Bis 2028 soll die Produktion auf etwa 200 Millionen Tonnen jährlich ansteigen. Das entspräche einer jährlichen durchschnittlichen Wachstumsrate von 5 Prozent. 

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) verfügten 2023 mit einer installierten Gesamtkapazität von 41,3 Millionen Tonnen pro Jahr nach Saudi-Arabien  mit 85 Millionen Tonnen pro Jahr über den zweitgrößten Zementsektor in der GCC-Region. 

Das Wachstum der Zementbranche hängt unter anderem wesentlich von der Nachfrageentwicklung des inländischen Bausektors ab. Im Jahr 2023 stieg der Gesamtwert der in den VAE vergebenen Projekte im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft um 207 Prozent auf über 81 Milliarden US$. Die Aussichten für 2024 sind weiter positiv: Vorhaben in Milliardenhöhe wurden ausgeschrieben. Das sollte Experten zufolge auch die lokale Zementproduktion ankurbeln.

Branchenstruktur: Arkan Cement ist größtes Unternehmen

Im April 2023 produzierten in dem Wüstenstaat 15 integrierte Komplexe (Klinker- und Mahlwerke) Zement. Der einheimische Konzern Arkan Cement mit etwa 6 Millionen Tonnen pro Jahr verfügt über die höchste Kapazität im Land. Auch internationale Firmen sind vertreten. Neben indischen Unternehmen (UltraTech, Aditya Birla, Binani, JK Cement, Shree Cement, JSW Cement) investierten unter anderem LafargeHolcim (Schweiz) und Cemex (Mexiko) in der Golfmonarchie.

Ausfuhren halten ein hohes Niveau

Die Zementausfuhren erreichten mit einem Wert von 435 Millionen US$ im Jahr 2013 einen ersten Höhepunkt. Ein weiterer Rekord wurde im Jahr 2021 mit 639 Millionen US$ verbucht. Nach einem Rückgang der Exporte auf 586 Millionen US$ im Jahr 2022 wurde 2023 wieder ein Wert von rund 628 Millionen US$ erzielt. Zu den Hauptzielmärkten gehörten 2023 neben Oman mit 100 Millionen US$ auch Bangladesch (89 Millionen US$) und Indien (87 Millionen US$).

Neue Projekte angekündigt 

Die lokale Pure Cement plant den Bau einer neuen Klinkerproduktionsanlage in Al Tawyeen in Fujairah. Das Projekt befindet sich derzeit in der Phase der Angebotsbewertung. Der Vertrag zur Gestaltung, Planung und Lieferung der erforderlichen Ausrüstung wurde bereits mit Thyssenkrupp Industries India abgeschlossen. Die geplante Investition beträgt 100 Millionen US$. 

Das Projekt zur Errichtung einer Zementmühle durch Saqr Alkeetan (Irak) wird aktuell umgesetzt. Die Mühle wird für die Zementmahlung eingesetzt und hat eine Kapazität von 110 Tonnen pro Stunde. Sinoma Overseas Development Co. LTD (China) wurde als Hauptauftragnehmer für das Projekt ernannt. Die geplante Fertigstellung ist für 2027 geplant. Es handelt sich um eine Investition von 150 Millionen US$. Die Anlage wird in Ras Al Khaimah gebaut.

Die indische JSW Cement baut derzeit eine Anlage zur Klinkerherstellung in Fujairah. ThyssenKrupp AG (Deutschland) fungiert als Hauptauftragnehmer, während die syrische Al Awael als ziviler Subunternehmer beteiligt ist. Das 135-Millionen-US$-Projekt ist bereits zu 90 Prozent abgeschlossen und soll bis Oktober 2024 in Betrieb gehen. Die Anlage wird eine Produktionskapazität von 1 Million Tonnen pro Jahr haben und ist darauf ausgelegt, Klinker herzustellen, einen wesentlichen Bestandteil von Zement. Dieser soll hauptsächlich zur Unterstützung der Produktion in Indien verwendet werden. 

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