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Afrikanische Entwicklungsbank punktet mit Transparenz

Die Afrikanische Entwicklungsbank steht in einem aktuellen Transparenzranking unter internationalen Gebern auf dem 1. Platz. Die Daten sind auch für Firmen interessant.

Von Laura Sundermann | Bonn

Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) freut sich über die Anerkennung. Der Aid Transparency Index 2024 bescheinigt der Bank für ihr Geschäft mit staatlichen Kreditnehmern eine sehr gute Transparenz. Im aktuellen Ranking landet die AfDB auf dem 1. von 50 Plätzen. Auf Platz 2 folgt die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), auf dem 3. Rang liegt die Millennium Challenge Corporation (MCC) aus den USA.

1. Rang

Die AfDB erreicht im Transparenzindex 2024 für ihre staatlichen Aktivitäten mit 98,8 von 100 Punkten den 1. Rang.

 

Der Index misst, wie viele und wie gute Informationen bilaterale und multilaterale Geber der internationalen Entwicklungszusammenarbeit veröffentlichen. Er wird von Publish What You Fund erstellt, einer globalen Kampagne für Transparenz in der Entwicklungshilfe.

Die AfDB veröffentlicht umfangreiche und verständliche Informationen

Publish What You Fund lobt die AfDB in ihrem Bericht dafür, dass sie "sehr gute, qualitativ hochwertige Daten über ihre Aktivitäten" veröffentlicht.

Die Bank publiziert nicht nur die Projektziele, sondern auch Unterlagen zur Folgenabschätzung, Umweltstudien und Evaluierungsberichte. Zudem informiert die AfDB unter Angabe der Geo-Koordinaten darüber, wo genau ein Projekt umgesetzt wird. Schon während des Projekts ist außerdem öffentlich einzusehen, welche Ausgaben die Bank im Rahmen des Projekts getätigt hat und inwieweit die zuvor festgelegten Ergebnisindikatoren bereits erreicht wurden.

Der Transparenzbericht zeigt diese Aspekte am Beispiel des AfDB-finanzierten Programms zur Abwasserentsorgung in Lusaka, Sambia. Hierzu veröffentlicht die Bank im Rahmen der International Aid Transparency Initiative (IATI) umfassende Informationen und stellt diese im zugehörigen d-portal bereit.

Daneben bietet die AfDB auch auf ihrer eigenen Website und in ihrem Datenportal MapAfrica eine Vielzahl an Informationen zu ihren Projekten. Sie veröffentlicht beispielsweise detaillierte Beschaffungsstatistiken der letzten Jahre.

Was bedeutet das für Unternehmen?

Das d-portal richtet sich vor allem an Ministerien, Parlamentarier und die Zivilgesellschaft in Entwicklungsländern, damit diese Institutionen besser Entwicklungsmaßnahmen planen und überwachen können. 

Doch auch Unternehmen, die ins Geschäft mit internationalen Gebern einsteigen wollen oder schon aktiv sind, können die verfügbaren Informationen für ihre Zwecke nutzen. Sie können aus den Daten ablesen, wie weit das Projekt schon fortgeschritten ist und welche Beschaffungen in nächster Zeit zu erwarten sind. Aus Zuschlagsinformationen können sie Informationen über die Konkurrenz und mögliche Joint-Venture-Partner ziehen.

Informationen über Projekte und Ausschreibungen

Bei der Umsetzung von geberfinanzierten Vorhaben schreiben die Staaten die benötigten Bau-, Liefer- und Beratungsleistungen oft international aus.

GTAI informiert tagesaktuell mit Projektfrühinformationen und Hinweisen auf Ausschreibungen über die vielfältigen Geschäftschancen in der internationalen Zusammenarbeit. Die kostenfreie Datenbank ist nach Land, Branche und Geber filterbar.

Unser E-Mail-Service Tenders & Projects Daily liefert Ihnen täglich die neuesten öffentlichen Ausschreibungen und Projekte aus der ganzen Welt - direkt in Ihr Postfach.

Multilaterale Geber sind im Ranking weit vorn

Die multilateralen Geber - also die großen Entwicklungsbanken, Institutionen der Vereinten Nationen und die EU - schneiden in dem Ranking alle sehr gut oder gut ab. Lediglich die Europäische Investitionsbank (EIB) erhält die Note "mittelmäßig".

Bei den bilateralen Gebern ist das Feld weniger einheitlich. Auf dem dritten Platz liegt die Millennium Challenge Corporation (MCC) aus den USA. Deutschland erhält für die vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Projekte der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Note "gut". Die Französische Entwicklungsagentur AFD (Agence Française de Développement) bewertet Publish What You Fund als "mittelmäßig" und das Auswärtige Amt aus Deutschland sogar als "schlecht". Das Auswärtige Amt finanziert die humanitäre Hilfe Deutschlands. Das Schlusslicht im Ranking bildet die Chinesische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit CIDCA (China International Development Cooperation Agency).

Der Index bildet mit 50 Institutionen nur einen Teil der großen internationalen Geberlandschaft ab. Die KfW Entwicklungsbank aus Deutschland ist nicht vertreten.

Publish What You Fund zeigt auf ihrer Website detailliert auf, wie sich der jeweilige Punktestand zusammensetzt und gibt Empfehlungen, was die Geber besser machen könnten. Dem Auswärtigen Amt etwa rät sie unter anderem, "sich auf die Verbesserung der Transparenz im Beschaffungswesen [zu] konzentrieren, indem es die Projektbedingungen, Ausschreibungen und Verträge veröffentlicht."

Die vollständige Liste mit den detaillierten Länderprofilen findet sich auf der Seite von Publish What You Fund.

Geberprofile erleichtern Zugang zu Informationen

Einige Geber veröffentlichen sehr wenige Informationen, andere machen es den Unternehmen durch unübersichtliche Websites schwer, sich auf Aufträge zu bewerben. Germany Trade & Invest bietet daher übersichtliche Profile aller wichtigen Finanzierungsinstitutionen der Entwicklungszusammenarbeit. Unternehmen erfahren mehr über Schwerpunkte, Regularien und praktische Hinweise zur Geschäftsanbahnung. Links zu den relevanten Stellen auf den Websites der Geber erleichtern die Navigation auf diesen Seiten.

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