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Rechtsbericht USA Steuerrecht

Besteuerung auf US-Bundesebene

Bei einer Geschäftstätigkeit in den USA müssen steuerliche Bestimmungen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene beachtet werden.

Von Jan Sebisch, Corinna Päffgen

Hinweis: Der Rechtsbericht wurde erstmals am 23. Januar 2020 veröffentlicht und zuletzt inhaltlich überprüft und - soweit erforderlich - aktualisiert im Januar 2024.

Bundessteuern werden bundeseinheitlich, die Steuern der einzelnen Bundesstaaten und Gemeinden hingegen örtlich erhoben. Die wenig systematische Aufteilung der Steuerhoheit kann dazu führen, dass neben den US-Bundessteuern (Federal Taxes) auch die Steuern auf der Ebene der US-Bundesstaaten (State Taxes) und gegebenenfalls auf der lokalen Ebene der Städte und Gemeinden (Local Taxes) kumulativ anfallen.

Nachfolgend finden sie einen Überblick über die Besteuerung auf Bundesebene.

Steuern sind bundesweit zu beachten

Die Besteuerung auf Bundesebene erfolgt durch die

  • Bundeseinkommensteuer (Federal Income Tax),
  • Bundeskörperschaftsteuer (Federal Corporate Tax),
  • Bundeserbschaft- und -schenkungsteuer (Federal Estate and Gift Taxes),
  • Verbrauchsteuern (Federal Excise Taxes) und
  • Bundessozialversicherung (Federal Social Insurance).

Zuständig für die Verwaltung der Bundessteuern sind das US-Bundesfinanzministerium (Treasury Department) und die diesem nachgeordnete Steuerbehörde, der Internal Revenue Service (IRS). Das Steuerrecht des Bundes ist im Internal Revenue Code (IRC) geregelt. Während das Treasury Department die Befugnis hat, Steuerrichtlinien zu erlassen und Gesetzesvorschriften auszulegen, ist die Rolle des IRS auf die Durchführung des Besteuerungsverfahrens beschränkt.

Besteuerung von natürlichen Personen richtet sich nach Steuerpflicht

Im Rahmen der US-Steuerpflicht unterliegen natürliche Personen der Einkommensbesteuerung auf Bundesebene (Federal Income Tax). Auf Bundesebene ist die Rechtsgrundlage für die Einkommensteuer natürlicher Personen Titel 26, Untertitel A, des IRC. Wie in Deutschland unterscheidet das US-amerikanische Steuerrecht zwischen der unbeschränkten und der beschränkten Steuerpflicht.

Unbeschränkte Steuerpflicht

Die Einkommensteuer erfasst das weltweite Einkommen von Steuerinländern. Als Steuerinländern gelten natürliche Personen, die die US-Staatsangehörigkeit besitzen (citizens) oder als in den USA steuerlich ansässig angesehen werden (resident aliens). US-Staatsangehörige sind mit ihrem Welteinkommen in den USA, unabhängig von ihrem Wohnsitz, immer unbeschränkt steuerpflichtig. Dies gilt auch für natürliche Personen, die eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung (Permanent Resident Card, auch: Green Card) besitzen.

Ferner können Ausländer beim Vorliegen der Voraussetzungen des sogenannten substantial presence test als resident alien für steuerliche Zwecke gelten und in den USA mit ihrem Welteinkommen steuerpflichtig sein. Der substantial presence test ist dann erfüllt, wenn sich ein Ausländer mindestens 31 Tage während des Veranlagungsjahres in den USA aufhält und die Summe seiner Anwesenheitstage im Veranlagungsjahr zuzüglich 1/3 der Anzahl der Anwesenheitstage im Vorjahr und zuzüglich 1/6 der Anzahl der Anwesenheitstage im Jahr davor mindestens 183 Tage beträgt.

Beschränkte Steuerpflicht

Natürliche Personen, die nach den obigen Kriterien nicht unbeschränkt steuerpflichtig sind, werden als nonresident aliens nur mit dem Einkommen besteuert, das aus dem USA stammt. In diesem Rahmen wird unterschieden zwischen Einkünften, die mit einer in den USA selbständigen oder nicht selbstständigen Geschäftstätigkeit effektiv verbunden sind (Effectively Connected Income) und anderen Einkommen aus US-Quellen (Fixed or Determinable, Annual or Periodic Income).

Einkommen aus US-Quellen (zum Beispiel Zinsen oder Dividenden) unterliegt einer abgeltenden Quellensteuer von 30 Prozent, sofern nicht ein Doppelbesteuerungsabkommen einen niedrigeren Steuersatz vorsieht.

Besteuerung von Kapitalgesellschaften

Auf Bundesebene erheben die USA eine der deutschen Körperschaftsteuer ähnliche Einkommensteuer für Körperschaften. Ein spezielles Körperschaftsteuergesetz existiert nicht. Die Regelungen für die Besteuerung von Körperschaften finden sich im IRC.

Gesetzlich definiert ist eine Körperschaft als association, joint-stock company oder insurance company (siehe Sec. 7701 (a)(3) IRC).

Seit der Einführung der sogenannten check-the-box regulations ist die steuerliche Einordnung von Körperschaften und Personengesellschaften nicht abhängig von den gesellschaftsrechtlichen und operativen Merkmalen einer Gesellschaft.

In den USA tätige Gesellschaften können auf dem IRS-Formular 8832 ihre Gesellschaftsform ankreuzen (Entity Classification System). Diese Regelung gilt für alle Gesellschaften, die einen US-steuerrechtlichen Anknüpfungspunkt haben (US-Gesellschaften und ausländische Gesellschaften). Für einige Rechtsformen ist die Besteuerung als Körperschaft allerdings zwingend vorgesehen (per se corporation). Umfasst von den deutschen Rechtsformen ist hiervon die Aktiengesellschaft.

Unbeschränkte und beschränkte Steuerpflicht

Der unbeschränkten US-Steuerpflicht unterliegen inländische Körperschaften (domestic corporations). Die Regelungen zur beschränkten Steuerpflicht von Kapitalgesellschaften entsprechen den dargestellten Regelungen zur beschränkten Steuerpflicht von natürlichen Personen.

Unternehmen profitieren von Steuerreform

Bereits im Januar 2018 ist in den USA der sogenannte Tax Cuts and Jobs Act in Kraft getreten. Die Steuerreform ist sehr umfangreich gewesen. Zu ihren zentralen Elementen gehört die Absenkung des Steuersatzes des Bundes (Federal Corporate Tax) für Gewinne der Kapitalgesellschaften von 35 Prozent auf 21 Prozent.

Doppelbesteuerungsabkommen

Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den USA besteht das Abkommen vom 20. August 1989 zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und einiger anderer Steuern (DBA), das am 21. August 1991 in Kraft getreten ist. Das Änderungsprotokoll findet grundsätzlich seit dem 1. Januar 2008 Anwendung.

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