Wertschöpfungskette
GTAI informiert und berät deutsche und ausländische Unternehmen mithilfe unterschiedlichster Formate. Dazu gehören neben Artikeln und Meldungen auf der Webseite oder per Newsletter das persönliche Gespräch, sowohl digital als auch in Präsenz. Die Begleitung unserer Kunden erfolgt sowohl individuell als auch im Rahmen von Veranstaltungen und Delegationsreisen.
Das Informationsangebot findet sich größtenteils auf der Webseite von GTAI. Physische Produkte, die GTAI einkauft beziehungsweise herstellen lässt, sind Printpublikationen sowie Materialien und Stände für Veranstaltungen und Messen.
Unsere wichtigsten Warengruppen sind:
- Veranstaltungen, Marketing & Kreativleistungen
- IT, Digitalisierung & Beratung
- Service & Facility Management
Der größte Hebel, um in diesen Prozessschritten Nachhaltigkeit sicherzustellen, ist der Einkauf. Nachhaltige Beschaffung wurde daher als eines unserer wesentlichen Handlungsfelder definiert.
Beschaffung
Das Querschnittsthema „nachhaltige Beschaffung“ betrachtet sowohl ökonomische und soziale als auch ökologische Nachhaltigkeit. GTAI ist als öffentliche Auftraggeberin verpflichtet, die Vergabevorschriften und den Zuwendungsbescheid mit den entsprechenden Nachhaltigkeitsvorgaben einzuhalten. Der Bereich Zentrale Beschaffung & Vergabe koordiniert und steuert die Berücksichtigung der Sozial-, Umwelt-, Qualitäts- und Innovationskriterien innerhalb der Vergabeverfahren.
Unser Ansatz
Als Grundlage für die Etablierung von nachhaltiger Beschaffung bei GTAI wurde ein Nachhaltigkeitskonzept mit Leitlinien für die relevanten Warengruppen verabschiedet. Darüber hinaus werden die Fachbereiche zu möglichen Nachhaltigkeitskriterien beraten. Durch die zunehmende Digitalisierung unter anderem der Vergabeverfahren über das Vergabemanagementsystem (VgMS) wird ebenfalls ein Beitrag zu einer größeren Nachhaltigkeit geleistet.
Die GTAI bündelt ihre Bedarfe organisationsweit und vergibt diese in großvolumigen Rahmenverträgen. Durch dieses Vorgehen kann sie gezielt Marktsignale senden und nachhaltige Beschaffungspraktiken fördern. In diesen Rahmenverträgen werden in den Leistungsbeschreibungen zunehmend Nachhaltigkeitskriterien verankert. Diese Kriterien umfassen Aspekte wie die Durchführung umweltfreundlicher Veranstaltungen durch energieeffiziente Technik und umweltverträgliche Materialien.
Auch bei der Auswahl der Dienstleister im Rahmen des Vergabeverfahrens werden verstärkt Nachhaltigkeitskriterien als Zuschlagskriterien herangezogen. Bewerber können zusätzliche Punkte erhalten, wenn sie besondere soziale oder ökologische Maßnahmen nachweisen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Vergabeprozess Unternehmen begünstigt, die aktiv zur Nachhaltigkeit beitragen. Standardprodukte und Dienstleistungen werden unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien soweit möglich über das Kaufhaus des Bundes eingekauft.
Zusätzlich wird seitens der EU bei allen Beschaffungen, die EU-weit ausgeschrieben werden, abgefragt, welche Nachhaltigkeitskriterien im jeweiligen Vergabeverfahren berücksichtigt wurden. Falls keine nachhaltigen Kriterien einbezogen wurden, muss dies von GTAI entsprechend begründet werden.
Innerhalb des Beschaffungsprozess wird die GTAI- Nachhaltigkeitsgruppe als beratende Schnittstelle hinzugezogen. Auch die immer weiter fortschreitende Zentralisierung der Beschaffung schafft Grundlagen für eine strategisch nachhaltige Beschaffung, da sie eine stärkere Bündelung von Ressourcen und Know-how erlaubt, Nachhaltigkeitskriterien konsistenter in den Beschaffungsprozess einzubinden.
Folgende Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen wir in unseren Beschaffungen:
Mehrfachnutzung oder Wiederverwertung
Ressourcenschonung und -effizienz
Abfallvermeidung und -trennung
Regionalität und Fair Trade
Lebenszykluskosten
Soziale Aspekte wie die Berücksichtigung inklusionsorientierter Dienstleister.
Menschenrechte
Indirekt trägt GTAI auch über den Einkauf Mitverantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten. Vor dem Hintergrund der gesetzlich eingeführten Verpflichtungen für Unternehmen, hat die zentrale Vergabestelle die Vergabeunterlagen um einen entsprechenden Passus zur Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ergänzt. Die Bieter bestätigen mit Einreichung und Unterzeichnung der Vergabeunterlagen die Einhaltung des Gesetzes. Darüber hinaus ist GTAI bemüht, Waren und Dienstleistungen im Wesentlichen aus Ländern innerhalb der Europäischen Union zu beziehen, idealerweise sogar regional. Hier gelten europäische Gesetze und Normen, die Mindeststandards zur Einhaltung der Menschenrechte festlegen.
Menschenrechtsverletzungen durch die Geschäftstätigkeit von GTAI an Auslandsstandorten werden mit einem geringen Restrisiko eingestuft. Dies gilt auch für die Beschaffung von Sachgütern und Dienstleistungen für Veranstaltungen und Messen außerhalb Europas. Lieferanten werden im Rahmen von Ausschreibungen nach wirtschaftlichen, sozialen (zum Beispiel ILO-Kernarbeitsnormen, Fairtrade) und ökologischen Indikatoren (Einbeziehung von Gütesiegeln) bewertet und ausgewählt.
Zudem schreibt GTAI immer mehr langfristige Verträge aus. Langfristige Verträge bieten eine größere Planbarkeit und Flexibilität für Unternehmen, menschenrechtsfreundliche Prozess und Strukturen aufzubauen.
Weitergehende Abfragen bei den Bietern zur Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette und Nachhaltigkeitsaspekten insgesamt sowie die technische Einarbeitung der Nachhaltigkeitsaspekte im Vergabemanagementsystem werden angestrebt.
Verweis Rahmenwerke:
- DNK Kriterien: 4. Tiefe der Wertschöpfungskette; 17. Menschenrechte
- Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit: Kapitel IV Beschaffung