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Branchen | Belgien | Maschinenbau

Branchenstruktur

Der exportstarke Maschinenbau ist mit großen Herstellern, aber auch mit kleinen, erfolgreich auf Nischen spezialisierten Firmen eine führende Industriebranche.

Von Torsten Pauly | Berlin

Viele Maschinenbausparten haben große Tradition

Der Maschinen- und Anlagenbau hat 2019 etwa 6,3 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe erbracht. Damit ist er der drittgrößte belgische Industriezweig nach der Chemie- und Pharmabranche (31,9 Prozent) sowie der Nahrungsmittel- und Getränkeverarbeitung (15,3 Prozent) und noch vor der Kfz-Industrie (6 Prozent). Der Auslandsabsatz hat für die Branche große Bedeutung und 2020 hat Belgien mit Maschinen und Anlagen einen weltweiten Exportüberschuss von 149 Millionen Euro generiert. Im Außenhandel mit Deutschland gab es allerdings ein Minus von 303 Millionen Euro.

Die belgische Produktion von Maschinen- und Anlagen ist 2019 laut neuesten detaillierten Angaben um 2 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gesunken. Im Jahr 2020 ist die Erzeugung der Branche dann laut ersten Schätzungen pandemiebedingt um 13,4 Prozent eingebrochen.

Produktion in den wichtigsten Maschinenbausparten in Belgien (in Millionen Euro, Veränderung und Marktanteil in Prozent)

Sparte (Prodcom-Nummer)

2019


Veränderung 2019/18 

Marktanteil 

Maschinen f. best. Wirtschaftszweige (u.a. Druck-, Elektronik-, Chemieind.) (2899)

244,3

-6,3

21,0

Hebezeuge u. Fördermittel (2822)

210,9

20,3

19,8

Maschinen f. d. Nahrungs-, Futtermittel- u. Getränkeherstellung u. f. d. Tabakverarbeitung (2893)

191,9

12,6

18,0

Maschinen f. d. Land- und Forstwirtschaft (283)

171,4

18,9

16,1

Hydraulische u. pneumatische Komponenten u. Systeme, Pumpen u. Kompressoren (2812, 2813)

147,1

-16,0

13,8

Maschinen f. d. Textil- u. Bekleidungsherstellung, d.

Ledererzeugung u. -verarbeitung u. d. Herstellung v. Schuhen (2894)

97,7

-8,6

9,2

Sonstige (284, 2892, 2896)

23,1

-69,8

2,1

Quelle: Eurostat 2021

Hersteller tätigen sehr hohe Investitionen

Belgien ist ein Standort mit teuren Lohn- und sonstigen Kosten. Im Jahr 2018 hat ein im belgischen Maschinenbau Beschäftigter Personalkosten von durchschnittlich 67.300 Euro verursacht. Das war noch etwas mehr als in Deutschland (66.100 Euro). Daher investieren die Hersteller konstant in ihre Wettbewerbsfähigkeit. Im Jahr 2018 haben die belgischen Branchenunternehmen im Schnitt 9.700 Euro pro Mitarbeiter investiert - das war deutlich mehr als in Deutschland und der EU insgesamt (jeweils 7.300 Euro). 

Im Jahr 2018 haben 1.104 belgische Maschinen- und Anlagenbauer laut neuesten verfügbaren Zahlen 31.122 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere 2.949 Betriebe haben sich mit zusammen 21.137 Angestellten um die Aufstellung und Wartung von Maschinen und Anlagen gekümmert.

Viele Unternehmen sind klein und auf Nischen spezialisiert. Die meisten Hersteller gab es in den Sparten industrielle Kälte- und Lufttechnik (16,7 Prozent), land- und forstwirtschaftliche Maschinen (12,4 Prozent), Hebezeuge und Fördermittel (12 Prozent), Pumpen, Kompressoren, pneumatische und hydraulische Systeme (7,4 Prozent), Werkzeugmaschinen (5,8 Prozent), Nahrungsmittel- und Getränkemaschinen (5,4 Prozent) sowie für Textil-, Bekleidungs- und Ledermaschinen (3,9 Prozent).

Zu den führenden belgischen Branchenunternehmen zählt die Valtech Group, die dreizehn unterschiedliche Maschinen- und Anlagenbauer umfasst. Große Tradition haben auch der Teppich- und Textilmaschinenhersteller Van de Wiele, der auf Sonderanlagen, Schweißen und Zerspanung spezialisierte Anbieter Karl Hugo, das in Mechatronik, Automatisierung und Robotik starke Unternehmen Citius Engeineering und der Hersteller Cadmatic, der unter anderem Formmaschinen auf den Markt bringt.

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