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Rechtsbericht | Brasilien | Arbeitsrecht

Brasilien: Gesetz über Lohngleichheit erreicht neue Phase

Bis zum 31. August 2024 müssen die Unternehmen den zweiten Bericht über die Lohntransparenz (RTS) vorlegen.

Von Dr. Julio Pereira | Berlin

In Brasilien tätige Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten sind verpflichtet, dem Arbeitsministerium (Ministério do Trabalho e Emprego - MTE) bis zum 31. August 2024 den Relatório de Transparência Salarial (RTS) vorzulegen. Diese Verpflichtung ist Teil der neuen Realität des brasilianischen Arbeitsrechts, die mit der Verabschiedung des Gesetzes über Lohngleichheit für Frauen und Männer im Jahr 2023 (Lei Nr. 14.611) begann. Es handelt sich um die zweite Phase der Umsetzung des Gesetzes, das die Übermittlung von Informationen alle sechs Monate vorsieht (Art. 5 Lei 14.611/23). Die Unternehmen müssen ihre Informationen über das Portal Emprega Brasil einreichen.

Sobald die Unternehmen ihre Berichte eingereicht haben, wird das MTE die Informationen konsolidieren. Anschließend müssen die Unternehmen die Ergebnisse bis zum 30. September 2024 auf ihrer Webseite, in den sozialen Netzwerken oder auf andere Weise, die der Öffentlichkeit zugänglich ist, veröffentlichen. Wird eine ungleiche Entlohnung zwischen Frauen und Männern in der gleichen Position festgestellt, muss das Unternehmen einen Aktionsplan vorlegen und sodann umsetzen, um die Ungleichheit zu beseitigen.

Wenn das Unternehmen den RTS nicht innerhalb der gesetzlichen Frist beim Arbeitsministerium einreicht, wird es mit einer Geldstrafe von bis zu 3 Prozent seiner Gesamtlohnsumme (Folha de salários) belegt, wobei die Obergrenze bei 100 Mindestlöhnen liegt - das entspricht 141.200 R$ (rund 23.000 Euro).

Zum Hintergrund: Mit der Verabschiedung des Gesetzes Nr. 14.611 vom 3. Juli 2023 wurde das brasilianische Arbeitsrecht grundlegend geändert, um die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern im Lande zu erreichen. Bisher hat sich das neue Gesetz als wirksames Instrument zur Einhaltung der Verfassungsgrundsätze und der von Brasilien unterzeichneten internationalen Abkommen erwiesen. Nach einer offiziellen Erklärung der brasilianischen Regierung sind bisher mehr als 10.500 Unternehmen der Verpflichtung zur Vorlage des Berichts (RTS) nachgekommen.

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