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Special | Bulgarien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Land- und Forstwirtschaft: Bauern fürchten geringere Ernte

Bulgarien muss die EU-Agrarpolitik umsetzen. Diese fordert bis 2030 um die Hälfte weniger Pestizide und Dünger auf den Feldern als heute. Landwirte sehen dies kritisch. 

Von Dominik Vorhölter | Sofia

Die bulgarische Regierung hat sich zur Umsetzung der EU-weiten Farm-to-Fork-Strategie bekannt. Wie Bulgarien diese Maßnahmen konkret umsetzen und diese EU-Ziele erreichen will, ist derzeit unklar. Landwirte sind besorgt über die Umsetzung der EU-Agrarpolitik. Sie fürchten, dass die Realisierung der Strategie ihre Existenz bedroht.

Bei der Farm-to-Fork-Strategie handelt es sich um einen Zehnjahresplan der Europäischen Kommission. Ziel ist es, die Landwirtschaft dauerhaft nachhaltiger in den Bereichen Boden, Pflanzen und Tiere aufzustellen. Dabei stehen folgende Ziele im Mittelpunkt: 

  • Nachhaltige Lebensmittelproduktion
  • Ernährungssicherheit
  • Verringerung der Lebensmittelverschwendung
  • Förderung von nachhaltigen Praktiken bei der Verwendung und Verarbeitung der Agrarrohstoffe

Um dies umzusetzen, will die Europäische Union erreichen, dass Landwirte bis 2030 den Einsatz von Düngemitteln um 50 Prozent reduzieren und etwa ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzflächen mit biologischen Anbaumethoden kultivieren.

Diese Pläne sehen einige Landwirte kritisch. Sie fürchten geringere Ernteerträge, wenn sie auf den Einsatz von Pestiziden und Düngemittel verzichten müssen: "Die Sorgen um schlechtere Ernteerträge sind berechtigt, wenn der Einsatz von Pestiziden reduziert werden soll. Wir haben einfach keine Alternative", sagt Kostadin Kostadinov, Vorsitzender des nationalen Verbandes der Getreideproduzenten. Er befürchtet, dass die Farm-to-Fork-Strategie die Wettbewerbsfähigkeit der bulgarischen Landwirtschaft negativ beeinflussen könnte. In Bulgarien bauen die Landwirte auf rund 80 Prozent der gesamten Nutzfläche im Land Getreide an.

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