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Special | Griechenland | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Griechenland − Ehrgeizige Ziele in einem sich wandelnden Umfeld

Griechenland verfolgt die Klimaziele der Europäischen Union. Dafür sind hohe Investitionen in die Wirtschaft geplant. Fördermittel unterstützen die Umsetzung.

Von Michaela Balis | Athen

  • Klimastrategie: Netto-Null-Emissionen angestrebt

    Griechenland hat sich als Mitgliedstaat der Europäischen Union auch deren Klimapläne zum Ziel gesetzt. Bis zum Jahr 2050 strebt das Land die Klimaneutralität an.

    Das griechische Umwelt- und Energieministerium erstellte im Jahr 2019 den Nationalen Energie- und Klimaplan, der die energie- und klimapolitischen Ziele definiert. Bis zum Jahr 2050 strebt die EU Netto-Null-Emissionen an. Bis zum Jahr 2030 hat sich Griechenland vorgenommen, die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.

    Um dieses Ziel zu erreichen, will Griechenland:

    • erneuerbare Energien intensiver nutzen
    • energieeffizienter werden
    • die Treibhausgasemissionen senken
    • CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung stoppen
    • den Transport sowie Heizungen elektrifizieren
    • die internationalen Strom- und Gasleitungen in der Region ausbauen

    Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise, präsentierte die EU-Kommission im März 2022 zehn Vorschläge, mit denen sie Unternehmen und Haushalte entlasten will. Diese widmen sich unter anderem den Themen Differenzierung der Erdgaslieferanten, Förderung von erneuerbaren Energien, Wasserstoffinitiativen, Energieeffizienzmaßnahmen sowie der Biogaserzeugung.


    Griechenland: Klimabilanz im Jahr 2021

    Indikator

    Griechenland

    Deutschland

    Bevölkerung (in Mio.)

    10,4

    83,2

    Ranking des Landes im Climate Change Performance Index (CCPI)1)

    Rang: 24

    Punktezahl: 57,5

    Rang: 16

    Punktezahl: 61,1

    Anteil des Landes an den weltweiten Treibhausgasemissionen (in %)

    0,2

    1,52)

    CO2-Ausstoß gesamt (in Mio. t/Jahr)

    56,0

    675,0

    CO2-Ausstoß pro Kopf (in t CO2/Kopf u. Jahr)

    5,4

    8,1

    Emissionsintensität der Wirtschaft (in kg CO2/BIP3))

    0,2

    0,2

    Energieintensität der Wirtschaft (in MJ4)/2017 US$ PPP5))2)

    2,9

    2,7

    1 2023, Rang von 63; 2 2019; 3 Bruttoinlandsprodukt; 4 Megajoule; 5 Purchasing Power Parity (Kaufkraftparität).Quelle: Climate Change Performance Index 2023; International Energy Agency 2023; Global Carbon Atlas 2021; World Bank 2019

    Von Michaela Balis | Athen

  • Klimaziele: Regierung setzt ambitionierte Ziele

    Weniger Treibhausgasemissionen, mehr erneuerbare Energien, alternative Energiequellen und der Kohleausstieg bis 2028: Dennoch leidet die Wirtschaft unter der Energiekrise.

    Nach den Zielen des Nationalen Klima- und Energieplans (NECP) sowie des Klimagesetzes 4936/2022 will Griechenland den Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß senken, um 2050 klimaneutral zu sein. Bis zum Jahr 2030 hat sich das Land vorgenommen, die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Zu Beginn des Jahres 2023 aktualisierte die griechische Regierung den NECP und legte diesen im April der EU-Kommission vor. Der neue Plan sieht eine Ausweitung der erneuerbaren Energien am gesamten Energiebruttoendverbrauch bis 2030 von 35 auf mindestens 45 Prozent vor. Gleichzeitig sollen etwa 80 Prozent des gesamten Stroms aus Solar-, Wind- und Wasserkraft erzeugt werden.

    Im Klimagesetz überarbeitete das griechische Umwelt- und Energieministerium die Klimaziele sowie die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele. So sollen unter anderem Strategien und Maßnahmen für die Senkung der Emissionen in der Stromerzeugung, bei Gebäuden, im Transport und in der Industrie bestimmt sowie sektorale Kohlendioxidbudgets erstellt werden. Die Regierung will das über die intensivere Nutzung der erneuerbaren Energiequellen, den Kohleausstieg, die Energiespeicherung, die Erzeugung von grünem Wasserstoff, die Elektro- und nachhaltige Mobilität erreichen. Diese Vorhaben können von nationalen und Fördermitteln der Europäischen Union profitieren.

    Griechenland richtet sich nach dem Europäischen Emissionshandelssystem. Der Verwalter für erneuerbare Energien und für Herkunftsnachweise DAPEEP ist für die Versteigerung der Emissionszertifikate in Griechenland zuständig.

    Kohleausstieg ist bis 2028 geplant

    Griechenland will gemäß seiner Zielsetzung bis Ende des Jahres 2028 aus der Kohlekraft aussteigen. Alle Kohlekraftwerke, bis auf das Kraftwerk Ptolemaida V, sollen mit Abschluss des Jahres 2025 final abgeschaltet werden. Ptolemaida V soll spätestens bis 2028 als Kohlekraftwerk fungieren, um anschließend voraussichtlich mit Erdgas betrieben zu werden. In der aktuellen Energiekrise dienen die Kohlekraftwerke vor allem zur Sicherung der Energieversorgung im Land, deshalb wurde ihr Betrieb von 2023 auf Ende 2025 verlängert.

    Aufgrund der Energiekrise stieg der Kohleanteil an der gesamten Stromerzeugung im Februar 2023 auf 17,5 Prozent gegenüber 11,7 Prozent im Vorjahresmonat.

    Hohe Energiepreise bremsen grüne Investitionen

    Hohe Energie- und Strompreise setzen die Wirtschaft und die Haushalte unter Druck. Die griechische Regierung subventioniert den Strom- und Erdgasverbrauch. Trotzdem ist die Hälfte der griechischen Unternehmen der Meinung, dass die hohen Energiepreise sowie die Inflation hemmende Faktoren sind, wenn es um Investitionen in die grüne Wende gehe. Das ergab die Umfrage "Business Pulse 2022" des griechischen Industrieverbands SEV vom Januar 2023. Trotz großzügiger Fördermittel investieren zunächst nur große Unternehmen in grüne Technologien, in Energieeffizienzmaßnahmen und -einsparung.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Klimagesetze: Bestimmungen im Dienst des Klimas

    Neue Gesetze und Strategien definieren die Ziele und den Weg zu geringeren Emissionen und Umweltschutz.

    Das griechische Parlament verabschiedete im Mai 2022 das erste Klimagesetz 4936/2022 (FEK A´ 105, 27.05.2022). Es definiert die nationalen Klimaziele bis 2050 und setzt Maßnahmen für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen beispielsweise in der Strom- und Wärmeerzeugung, im Transport und in der Industrie fest. Im Januar 2023 wurde der Nationale Energie- und Klimaplan aktualisiert. Es gilt weiterhin die "Langfristige Strategie bis 2050".

    Für die Erreichung der Klimaziele und die Förderung des grünen Übergangs stehen großzügige Fördermittel zur Verfügung, beispielsweise über das Investitionsförderungsgesetz, das Gesetz für strategische Investitionen, den EU-Aufbaufonds und die EU-Partnerschaftsvereinbarung 2021 bis 2027. Das griechische Umwelt- und Energieministerium startete am 24. August 2020 eine Initiative (Gesetzesblatt FEK 3323 Β/7.8.2020) für die Förderung der Elektromobilität. Diese basiert auf dem Nationalen Plan für Elektromobilität.

    Gesetze sollen Investitionen in erneuerbare Energien einfacher gestalten

    Mit dem Gesetz 4951/2022 vereinfachte das Umwelt- und Energieministerium das Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Somit müssen sich Investoren nur noch 14 Monate anstatt 5 Jahre gedulden. Das vorherige Gesetz für die Beschleunigung des Genehmigungsverfahrens von erneuerbaren Energien stammt aus dem Jahr 2020. Obwohl das Verfahren vereinfacht wurde, stellt die Vielzahl der Regelungen, die in mehreren Gesetzestexten verankert sind, eine Herausforderung für alle Beteiligten dar.

    Wichtig für die Vorhaben bei erneuerbaren Energien sind auch zwei Ministerialerlasse von August 2022 und Januar 2023 (YPEN 84014/7123 und YPEN/7063/374). Sie bestimmen die Kriterien für die Priorisierung bei der Ausstellung von endgültigen Netzanschlussangeboten von unabhängigen Übertragungsnetzbetreibern. Bei den Kriterien geht es vorrangig um Kapazität, Standort, eingebaute Speicherkapazitäten und bilaterale Stromlieferverträge. Das Gesetz 5037/2023 fordert strenge Fristen für die Unterzeichnung der Netzanschlussangebote ein, damit freie Kapazitäten im Netz durch Wegfall stagnierender Vorhaben schnell entstehen können. Mit letzterem Gesetz wurden die EU-Richtlinien 2018/2001 und 2019/944 zur Verbesserung der Gestaltung der Elektrizitätsmärkte in der EU, in nationales Recht umgesetzt.

    Im Jahr 2020 verabschiedete das griechische Parlament das Gesetz 4759/2020 für die Modernisierung der Raum- und Städteplanung und Gesetz 4643/2019, unter anderem auch für die Förderung der erneuerbaren Energien. Im November 2021 rief das Ministerium den Nationalen Plan für die Kreislaufwirtschaft 2021 bis 2025 ins Leben. Der Plan stimmt mit den Zielen des EU-Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft überein. Das erste Gesetz zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist aus dem Jahr 1994. Eine Übersicht der Klimagesetze steht auf Englisch und Griechisch zur Verfügung.

    Rechtsgrundlagen für grüne Technologien verabschiedet

    Mit dem Gesetz 4951/2022 schuf das griechische Umweltministerium auch den gesetzlichen Rahmen für die Entwicklung von schwimmenden Offshore-Fotovoltaikanlagen (PV). Geplant sind zehn Pilot-PV-Anlagen. Für die Vorhaben gelten strenge Fristen: Sie müssen bis Ende 2025 realisiert sein, da sie aus dem EU-Aufbaufonds kofinanziert werden. Im Gesetz 4964/2022 wird der Rechtsrahmen, die Raumplanung und die Fördermittel für Offshore-Windparks festgelegt werden. Den rechtlichen Rahmen konkretisiert das Gesetz 5037/2023.

    In Griechenland sollen bis 2030 Speichersysteme mit einer Gesamtleistung von rund 8 Gigawatt installiert sein, so der aktualisierte Nationale Energie- und Klimaplan (NECP) von 2023. Die rechtliche Grundlage schafft das Gesetz 4951/2022. Bis Ende 2023 will das griechische Umwelt- und Energieministerium zwei Ausschreibungen für eigenständige Speichersysteme von jeweils über 450 Megawatt durchführen. Die Speichersysteme beziehen sich auf Batterien. Die Vorhaben müssen bis Ende 2025 realisiert sein, da sie aus dem EU-Aufbaufonds kofinanziert werden. 

    Das griechische Ministerium will Investoren, die bereits Erneuerbare-Energie-Anlagen entwickeln, davon überzeugen, Speichersysteme in ihre Anlagen zu integrieren. Hierfür könnte das Ministerium Fördermittel bereitstellen. Auch ohne Fördermittel, entscheiden sich die Investoren für die Integration von Speicheranlagen. Grund dafür sind die Kürzungen bei der Einspeisung aus Erneuerbaren-Energie-Quellen seitens des Übertragungsnetzbetreibers. Ein Überangebot an Strom aus erneuerbaren Quellen bei gleichzeitig nachlassender Stromnachfrage bringt das Stromnetz an seine Grenzen. Der Übertragungsnetzbetreiber steuert gegen, indem er in solchen Fällen keinen oder weniger Strom aus erneuerbaren Energien einspeist.

    Die Abfallreduktion wird vorangetrieben

    Die griechische Regierung aktualisierte im Jahr 2022 erneut den Nationalen Plan für das Abfallmanagement (FEK A 185/2020), um die Finanzierungsmöglichkeiten aus dem EU-Partnerschaftsvertrag 2021 bis 2027 zu sichern. Der Plan gilt bis 2030 und ist an die entsprechenden EU-Richtlinien angepasst. Die Maßnahmen für die Erreichung der Ziele wurden anschließend im Gesetz 4819/2021 verankert. Im Jahr 2020 verabschiedete das Parlament außerdem das Gesetz 4736/2020 für Einwegplastikprodukte.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Investitionen: Fördermittel begünstigen grüne Vorhaben

    Sowohl die europäischen und nationalen Förderprogramme als auch zusätzliches privates Kapital finanzieren die Investitionen in den grünen Übergang. 

    Griechenland will umweltorientierter handeln. Dafür will die Regierung viel Geld investieren und die Fördermittel der Europäischen Union effizient nutzen. Um die nötigen Reformen durchzuführen und den Weg für öffentliche und private Investitionen zu ebnen, verabschiedete sie in den vergangenen vier Jahren, seit der Amtsübernahme im Jahr 2019, mehrere Gesetze und erarbeitete nationale Pläne.

    Aufbaufonds als Motor für Investitionen

    Das wichtigste Finanzierungsinstrument für grüne Infrastrukturvorhaben ist der Aufbaufonds der Europäischen Union. Von den rund 18 Milliarden Euro an direkten Zuschüssen aus der EU-Fazilität fließen etwa 38 Prozent in umweltorientierte Projekte. Hinzu kommen weitere 12 Milliarden Euro an Krediten und privatem Kapital, das mobilisiert werden soll.

    Im Vordergrund stehen öffentliche Energieprojekte: Es ist vorgesehen den letzten Abschnitt der Anbindung der Kykladen-Inseln an das kontinentale Stromnetz fertigzustellen sowie die Modernisierung des Stromübertragungssystems mit 195 Millionen Euro zu bezuschussen. Mit 12 Millionen Euro soll die Kapazität von Umspannwerken ausgeweitet werden, um Erneuerbare-Energien-Anlagen zu installieren. Etwa 450 Millionen Euro fließen in Energiespeicher.

    Rund 1,7 Milliarden Euro stehen für Maßnahmen bereit, die der energieeffizienten Umgestaltung von Unternehmen, Privathäusern, öffentlichen Gebäuden und der Infrastruktur dienen. Die Fördergelder begünstigen auch die Elektromobilität, die in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden werden soll. Einen besonderen Schwerpunkt im EU-Aufbauplan bildet die Sanierung der ehemaligen Kohleabbaugebiete in Westmakedonien, für die 242 Millionen Euro vorgesehen sind. Bis spätestens 2028 will Griechenland den Kohleausstieg vollzogen haben.

    EU-Partnerschaftsvertrag fokussiert umweltorientierte Maßnahmen

    Etwa ein Viertel der gesamten Zuweisungen aus dem Partnerschaftsvertrag der EU, also rund 5,2 Milliarden Euro, sind für grüne Investitionen eingeplant. Öffentliche und private Vorhaben dieser Kategorie werden mit 3,6 Milliarden Euro gefördert. Dazu zählen die Förderung der Energieeffizienz in Gebäuden, intelligente Energiesysteme, -speicher und -netze, internationale Stromverbindungen sowie Anlagen zur Abfall- und Wasserbewirtschaftung und die Verringerung von Lärm- und Luftverschmutzung. Hinzu kommen 1,6 Milliarden Euro für den sogenannten gerechten und entwicklungsfördernden Übergang der ehemaligen Kohleabbaugebiete (beispielsweise Westmakedonien und Megalopoli). Die griechische Regierung will diese Regionen für innovative Unternehmen attraktiver gestalten und Investitionen in Wasserstoffanlagen anlocken.

    Unternehmen, die ihre Anlagen oder Produktionsverfahren energieeffizienter gestalten, innovative Energielösungen einführen oder Abfall- und Wasserverwaltungssysteme nutzen, können von direkten oder Leasingzuschüssen sowie Steuererleichterungen im Rahmen des Investitionsförderungsgesetzes profitieren. Die Höhe der Subventionen hängt von der Größe der Unternehmen ab und kann bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben reichen. Grüne Vorhaben, die hohe Summen aufweisen, können die Vorteile des Gesetzes für strategische Investitionen genießen.

    Öffentliche Projekte zum Klima- und Umweltschutz können außerdem in das Programm der öffentlichen Investitionen aufgenommen werden. Für 2023 liegt das Gesamtbudget bei 12 Milliarden Euro. Davon entfallen rund 12,5 Prozent auf Projekte, die ausschließlich von nationalen Mitteln aus dem griechischen Haushalt finanziert werden. Die übrigen Vorhaben werden von EU-Mitteln kofinanziert.

    Von Michaela Balis | Athen

  • DIHK-AHK-Umfrage zum Klimaschutz 2022

    Griechenland

    Die Umfrage wurde im April und Mai 2022 von der DIHK unter 2.860 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHK) durchgeführt. Unternehmen aus insgesamt 107 Ländern nahmen daran teil. Die Befragung gibt wieder, wie die in dem jeweiligen Land tätigen deutschen oder eng mit Deutschland kooperierenden Unternehmen die Situation vor Ort wahrnehmen.

    Von Martin Knapp (DIHK) | Berlin

  • Energie: Grüne Wende setzt sich bei der Stromerzeugung durch

    Erdöl und Erdgas sind weiterhin die wichtigsten Energieträger. Bis zum Jahr 2030 soll sich das ändern. Die erneuerbaren Energien sind auf dem Vormarsch. 

    Energieversorgung

    Bislang machen fossile Energiequellen den größten Anteil am Energiemix des Landes aus. Im Vergleich zum Jahr 2000 hat der Ausbau erneuerbarer Energien jedoch deutlich zugelegt. Nicht nur beim Energiemix soll der Anteil der Solar-, Wind- und Wasserenergie zulegen, sondern auch bei der Stromerzeugung werden erneuerbare Energien künftig eine größere Rolle spielen.

    Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise und Energiesicherung im Land priorisiert das griechische Umwelt- und Energieministerium die Themen:

    • Erdgaslagerung in unterirdischen Gasspeichern in Italien
    • Lieferung von Atomstrom aus Bulgarien
    • Bau von neuen Flüssiggasterminals
    • Ausbau der Interkonnektoren zu den Nachbarländern
    • Ausbau der erneuerbaren Energien
    • Sicherung der nötigen Ressourcen für die Kohlekraftwerke

    Griechenland setzt künftig auch auf Wasserstoff, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Um Wasserstoffinvestitionen zu fördern, stellt der griechische Staat nationale und EU-Fördermittel zur Verfügung. Das neue Investitionsförderungsgesetz und das Gesetz für die Förderung der strategischen Investitionen bieten Steuererleichterungen und Zuschüsse. Die neue EU-Partnerschaftsvereinbarung 2021 bis 2027 begünstigt im Rahmen des Programms für den gerechten und entwicklungsfördernden Übergang in den ehemaligen Kohleabbaugebieten Wasserstoffprojekte.

    Stromversorgung

    Griechenland will bis 2030 etwa 80 Prozent des Strombedarfs aus Solar-, Wind- und Wasserkraft erzeugen. Im Jahr 2022 waren es im verbundenen kontinentalen Stromnetz bereits knapp 47 Prozent, meldet der griechische unabhängige Übertragungsnetzbetreiber Admie. Mit einem Anteil von rund 35,4 Prozent trug Erdgas im Jahr 2022 zur Stromerzeugung bei. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 lag der Erdgasanteil noch bei 26 Prozent und Kohle nutzte man zu einem Anteil von knapp 60 Prozent zur Stromerzeugung.

    Die Abschaltung der Kohlekraftwerke im Rahmen der Dekarbonisierung bis spätestens 2028 führte zu einer Reduktion des Kohleanteils bei der Stromerzeugung. Vor dem Hintergrund der Energiekrise stieg der Kohleanteil jedoch wieder von 11,7 Prozent im Februar 2022 auf 17,5 Prozent im Februar 2023. Aktuell sind noch acht Kohlekraftwerke in Betrieb. Wegen der Energiekrise wurde deren Abstellung, bis auf das Kohlekraftwerk Ptolemaida V, von 2023 auf Ende des Jahres 2025 verlegt.

    Es muss intensiv in den Ausbau der Stromnetze und in die Vereinfachung der Genehmigungsverfahren investiert werden. Die griechische Regierung hat beides in Angriff genommen: Der griechische Plan für die Nutzung des Aufbaufonds der Europäischen Union umfasst den Ausbau der Netze. Das Gesetz 4951/2022 beschleunigt das Genehmigungsverfahren.

    Griechenland will Ausbau alternativer Energien verdreifachen

    Um die ehrgeizigen Ziele bis 2030 zu erreichen, sollen On- und Offshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von 9,3 Gigawatt und Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von 14,1 Gigawatt installiert sein. Dies entspricht fast einer Verdreifachung der momentan installierten Leistung. Nach dem neuen Energie- und Klimaplan der griechischen Regierung sollen bis 2030 insgesamt 28,7 Gigawatt an erneuerbaren Energien installiert sein.

    Große Anlagen sind bereits in Planung: So plant beispielsweise der deutsche Energiekonzern RWE gemeinsam mit seinem griechischen Partner, der PPC Renewables, Tochtergesellschaft der ehemals staatlichen Stromgesellschaft PPC, Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 2 Gigawatt zu installieren.

    Die Tochtergesellschaften der deutschen Projektentwickler Juwi und Abo Wind sind auf dem griechischen Markt sehr aktiv. Juwi Hellas baut mit einer Leistung von 204 Megawatt das größte Fotovoltaikprojekt in Griechenland und die viertgrößte Anlage in Europa. Im Februar 2020 erwarb der griechische Energiekonzern Hellenic Petroleum die 130 Millionen schwere Anlage. Auch BayWa r.e. Solar Systems Single Member plant in nächster Zeit maßgeschneiderte Lösungen für Fotovoltaikanlagen, unter anderem Module, Wechselrichter, das Montagesystem von novotegra und Speichersysteme anzubieten. Die Chancen für deutsche Entwickler und Investoren stehen weiterhin gut, besonders bezüglich des Erwerbs von Lizenzen auf dem Sekundärmarkt.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Verkehr: Förderung der Elektromobilität findet Anklang

    Die griechische Regierung treibt neue Programme voran, um die Elektromobilität für Pkw und im Nahverkehr zu etablieren. Auch Elektroladesäulen werden begünstigt.

    Bis 2030 ist laut dem Nationalen Klima- und Energieplan (NECP) ein Anstieg der Neuregistrierungen von Elektroautos auf 30 Prozent vorgesehen. Um die Treibhausgasemissionen zu senken, ist auch die vermehrte Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und der Einsatz von Fahrzeugen aus der Mikromobilität mit einer Geschwindigkeit unter 25 Kilometer pro Stunde geplant. In Griechenland dürfen seit 2021 alle neu zugelassenen Pkw nur noch maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, so wie von der EU beschlossen. Insgesamt rollen rund 18.500 E- und Hybridautos auf griechischen Straßen. Über das Programm "Kinoumai ilektrika" wird die Anschaffung von Autos mit Hybrid- oder Elektromotoren und die Installation von E-Ladestationen gefördert. In der ersten Runde registrierte das Ministerium für Umwelt und Energie vorrangig Anträge für E-Bikes. Im Juli 2022 hat eine neue Runde gestartet, die bis Ende 2023 läuft.

    Im März 2023 wurde die Machbarkeitsstudie für die Gründung eines nationalen Trägers für die Elektromobilität veröffentlicht (FEK B´, 2014/30.03.2023). Sie wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Zusammenarbeit mit der Rechtsanwaltsgesellschaft Koutalidis Law Firm erstellt. Mit dem Klimagesetz 4936/2022 plant die griechische Regierung, den Autoverkauf ab dem Jahr 2030 auf emissionsfreie Fahrzeuge zu beschränken. Aufgrund der aktuellen Energiekrise wird diese Regelung für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge erst ab 2035 gelten, wie im Plan "Fit for 55" der EU-Kommission vorgesehen. Spätestens ab Anfang 2027 müssen alle Taxen sowie ein Drittel der Flotten von Autovermietungen in der Region Attika und in Thessaloniki emissionsfrei sein. Das gilt auch für mindestens ein Viertel der Firmenwagen, die ab dem Zeitpunkt einen Elektro- oder Hybridantrieb haben müssen.

    Rund 220 Millionen Euro aus dem EU-Aufbaufonds sind für die Installation von E-Ladesäulen an Flughäfen, auf Autobahnen und an Tankstellen sowie in die Erneuerung der Busflotte in Athen und in Thessaloniki vorgesehen. Außerdem ist ein nationales Register für E-Ladesäulen geplant. Bis 2025 sollen 12.000 und bis zum Jahr 2030 ganze 25.000 E-Ladesäulen zur Verfügung stehen.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Industrie: Grüne Lösungen gegen hohe Strompreise

    Die griechische Industrie soll Produkte und Dienstleistungen für den grünen Übergang auf den Markt bringen. Bilaterale Stromlieferverträge können Stromkosten senken. 

    Damit vorrangig die energieintensive Industrie umweltorientierter und auf Basis günstigerer Strompreise produzieren kann, will das griechische Umwelt- und Energieministerium die Möglichkeit für bilaterale Stromlieferverträge (PPA) zwischen Stromerzeugern aus erneuerbaren Energien und der Industrie ermöglichen. Die griechische, ehemals staatliche Stromgesellschaft PPC befindet sich bereits mit stromintensiven Unternehmen in Gesprächen, um diese Verträge abzuschließen. Allerdings wird der PPC-Strom zunächst auch aus konventionellen Energieträgern erzeugt werden, beispielweise Kohle. Auch Stromerzeuger aus erneuerbaren Energien, die feste, relativ niedrige Einspeisetarife im Rahmen von Ausschreibungsverfahren erzielten, sollen fortan bilaterale Stromlieferverträge mit betrieblichen Stromverbrauchern abschließen können, um sich so höhere Preise zu sichern.

    Das griechische Umwelt- und Energieministerium stellte der Europäischen Kommission die Initiative "Green Pool" vor. Diese sieht einen Rahmenplan für langfristige Stromlieferverträge zwischen Stromerzeugern aus erneuerbaren Energien und Unternehmen als Endverbraucher vor. Die vorgesehene Zuschaltung eines virtuellen Kraftwerkes soll dabei helfen, die Schwankungen auszugleichen, die bei der Nutzung von erneuerbaren Energien entstehen können. Die zusätzlichen Kosten, die dadurch entstehen, sollen teilweise vom Staat übernommen werden. "Green Pool" soll ab Mitte 2024 in Kraft treten.

    Stromkostenzuschüsse für Unternehmen

    Trotz der staatlichen Unterstützung besteht Besorgnis in der Wirtschaft. Um mit den hohen Energiepreisen fertig zu werden, hat ein Teil der Unternehmen seit Beginn der Energiekrise seine Produktion verringert oder heruntergefahren, besonders zu Zeiten der Spitzenstromnachfrage. Insbesondere die energieintensive Industrie, wie beispielsweise die Zement-, Stahl-, Aluminium-, Papier-, Keramik- und Glasindustrie leiden unter der Energiekrise. 

    Das griechische Umwelt- und Energieministerium plant das gesamte Jahr 2023, den Stromverbrauch von energieintensiven Unternehmen mit 50 Euro pro Megawattstunde zu bezuschussen. Das gilt aber nur, wenn die Unternehmen Lieferverträge mit einer Laufzeit von über einem Jahr mit einem Stromversorger eingegangen sind und sie keine bilateralen Stromlieferverträge mit Stromerzeugern abschließen. Des Weiteren muss die Umsatzrendite aufgrund der höheren Stromkosten um 40 Prozent fallen oder gar negativ sein. 

    EU-Mittel und Gesetze fördern Umweltbewusstsein

    Ganz im Gegensatz zu den großen sind kleine und mittelständische Unternehmen bei neuen Investitionen zur Energieeinsparung eher zögerlich. Der Nationale Energie- und Klimaplan und das neue Klimagesetz 4936/2020 sehen zahlreiche Maßnahmen vor, um den Energieverbrauch und somit die Treibhausgasemissionen im verarbeitenden Gewerbe zu senken. Wer sich nicht danach richtet, dem drohen Strafen. Dafür erhalten die Unternehmen großzügige Fördermittel aus dem EU-Aufbaufonds und aus der EU-Partnerschaftsvereinbarung 2021 bis 2027.

    Auch das neue Investitionsförderungsgesetz sieht insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen eine Unterstützung bei der Finanzierung von Umweltprojekten vor. Das Gesetz gewährt beispielsweise direkte Zuschüsse oder Steuererleichterungen. Gewerbliche Anlagen und die Produktionsverfahren sollen energieeffizienter gestaltet werden, wie beispielsweise durch smarte Energiesysteme, die eingebaut werden. Die Fördermittel umfassen unter anderem die Installation Erneuerbarer-Energie- und Energiespeicheranlagen, die Nutzung energieeffizienter Wärme- und Kühlungssysteme sowie Rückgewinnungssysteme. Gute Chancen bieten sich für deutsche Lieferanten und Hersteller von umweltorientierter Ausrüstung und Technologien.

    Aktiengesellschaften, Finanzinstitute, Versicherungen, Kapitalfonds, Telekommunikations- und Wasserversorgungsunternehmen, Kurierdienste, Strom- und Erdgasunternehmen, große Einzelhandelsketten sowie Logistikunternehmen müssen bis Ende Oktober 2023 ihren ökologischen Fußabdruck von 2022 veröffentlichen, so das neue Klimagesetz 4936/2022. Außerdem sollen die Unternehmen freiwillige Ziele und Maßnahmen zur Emissionsverringerung vorschlagen. Bis zum 1. Januar 2025 kann das Umweltministerium Klimaziele für einzelne Branchen festlegen. Wer sich nicht daran hält, dem drohen Strafen in Höhe von 100 Euro pro Tag und bis zu 0,1 Prozent des Bruttoumsatzes.

    Produktion ökologischer Technologien soll gefördert werden

    Mit 300 Millionen Euro aus dem EU-Aufbaufonds will das griechische Umwelt- und Energieministerium über das Programm "Produc-E-Green“ griechische Unternehmen überzeugen, Ausrüstung für grüne Technologien herzustellen. Das wären unter anderem Batterien, Fotovoltaikpaneele sowie Ausrüstung für Wasserstofftechnologien und Elektromobilität. Die Unternehmen können beispielweise in Forschung und Entwicklung investieren, um ihre Produktion innovativer zu gestalten oder sie können bestehende Produktionsanlagen aufkaufen. Das gesamte Produktionsverfahren muss mit Strom aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen betrieben werden. Der Umwelt- und Energieminister und der Finanzminister werden den konkreten Rahmen noch bestimmen, damit bis Ende 2023 zunächst zehn Industrieanlagen unter anderem von Steuererleichterungen, schnellen Genehmigungsverfahren und Krediten profitieren können.  

    Von Michaela Balis | Athen

  • Gebäude: Energieeffizienz wird wichtiger

    Die Sanierungsarbeiten für griechische Gebäude stehen an. Der EU-Aufbaufonds stellt Finanzmittel für Energieeffizienzmaßnahmen sowie PV-Aufdachanlagen zur Verfügung.

    Der Aufbaufonds der Europäischen Union sieht 1,1 Milliarden Euro für energieeffiziente Maßnahmen bei Privathäusern vor. Das damit verbundene Programm heißt "Exoikonomo kat´oikon" und die erste Runde hat bereits begonnen.

    Zu den Maßnahmen für eine angepeilte Energieeinsparung von mindestens 30 Prozent zählen unter anderem die Erneuerung von Fenstern sowie die Installation von Sonnenboilern, Wärmepumpen, smarten Energiesystemen und Fotovoltaikanlagen. Für die Förderung der Energieeffizienz gewerblicher Anlagen stehen weitere 450 Millionen Euro aus dem EU-Aufbaufonds zur Verfügung. Großzügige Fördermittel erhalten Unternehmen auch aus dem EU-Partnerschaftsprogramm 2021 bis 2027. Bei Vermietung und Verkauf muss ein Energieausweis für die Energieeffizienzklasse vorliegen. Alle öffentlichen Bürogebäude müssen ab dem 31. Dezember 2023 der Energieeffizienzklasse B angehören. Bei neuen Gebäuden muss es sich um Niedrigstenergiegebäude handeln.

    Gelder für die Energiesanierung

    Mit dem Programm "Elektra" des griechischen Ministeriums für Umwelt und Energie fließen insgesamt rund 1 Milliarde Euro aus dem EU-Aufbaufonds, Bankkrediten und privatem Kapital in die Energiesanierung. Die Maßnahmen umfassen Bürogebäude, Schulen, Universitäten sowie kulturelle und gesundheitliche Einrichtungen. Es geht unter anderem um die Erneuerung von Fenstern, die Isolierung von Gebäuden, Heiz-, Kühlungs- und Belüftungsanlagen sowie um Stromspeichersysteme.

    Der Verkauf und die Installation von neuen Heizölbrennern ist ab 2025 verboten, so das Klimagesetz 5037/2022. Ab 2030 darf nur noch Heizöl, das zu 30 Prozent mit erneuerbaren flüssigen Brennstoffen gemischt ist, verkauft werden. Das Umwelt- und Energieministerium behält sich vor, die Vorgaben zu ändern, falls zu diesem Zeitpunkt keine wirtschaftsfähigen Lösungen zur Verfügung stehen.

    Durch diese Maßnahmen entstehen gute Chancen für deutsche Zulieferer, wie beispielsweise von Bau- und Dämmungsmaterialien, Fenstersystemen, Farben und Lacken, Kühlungs- und Heizsystemen, smarten Wärmepumpen, Speichersystemen und grünen Technologien.

    Fördermittel für PV-Aufdachanlagen für Haushalte

    Seit Ende Mai 2023 werden Aufdachanlagen mit eingebauten Speichern mit insgesamt 250 Millionen Euro aus dem EU-Aufbaufonds bezuschusst. PV-Anlagen für private Haushalte mit einer Leistung von bis zu 10,8 Kilowatt und einem Speicher von bis zu 10 Kilowatt bekommen Subventionen. Diese liegen für die Batterien bei 90 bis 100 Prozent und für die PV-Anlage bei 25 bis 65 Prozent. Die Zuschüsse variieren zudem je nach dem Haushaltseinkommen.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Land- und Forstwirtschaft: Weniger Emissionen, mehr Waldgebiete

    Weniger CO2-Ausstoß in der Agrarwirtschaft, neue Pläne in der Abfallverwertung und Aufforstungsprogramme stehen auf der Agenda. 

    Der griechische Energie- und Klimaplan setzt Prioritäten, um die Emissionen in der Agrarwirtschaft zu senken. Unter anderem will Griechenland die Biomasse stärker für die Energieerzeugung nutzen. Landwirte sollen vermehrt biologische und nachhaltige Lebensmittel produzieren und für die Kühlung und Heizung von Agrar- und Viehzuchtanlagen intensiver erneuerbare Energien einsetzen. Mit der Unterstützung der Fördermittel der Europäischen Union aus der EU-Partnerschaftsvereinbarung 2021 bis 2027, sollen Landwirte und die verarbeitende Industrie die Möglichkeit haben, energieeffizientere Maschinen und Geräte zu erwerben.

    Um Investitionen in die Agrarwirtschaft, wie beispielsweise in die ökologische Verarbeitung von Agrarprodukten sowie in die Präzisionslandwirtschaft zu fördern, stehen für Landwirte etwa 520 Millionen Euro aus dem Aufbaufonds der EU bereit. Dank der Präzisionslandwirtschaft können natürliche Ressourcen und Düngemittel effizienter eingesetzt werden. Rund 200 Millionen Euro aus dem Aufbaufonds sollen in intelligente Bewässerungsnetze in der Agrarwirtschaft fließen.

    Verbrannte Wälder sollen wieder ergrünen

    Mit einem nationalen Aufforstungsplan will Griechenland etwa 16.500 Hektar verbrannten Wald aufforsten, wie beispielsweise in Attika und in Thessaloniki. Verheerende Waldbrände haben dem mediterranen Land in den vergangenen Jahren zugesetzt. Für diese Maßnahmen stehen Griechenland etwa 224 Millionen Euro aus dem Aufbaufonds zur Verfügung.

    Abfälle und Wasser sollen umweltorientierter genutzt werden

    Auch die nachhaltige Abfallverwertung wird großgeschrieben, beispielsweise in Städten und in touristischen Anlagen. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Kreislaufwirtschaft.

    Außerdem setzt der Nationale Energie- und Klimaplan (NECP) auf die bessere Verwertung von Wasser und Abwasser in Städten. Für die Wasser- und Abwasserverwertung stehen in bestimmten Städten den zuständigen Trägern rund 230 Millionen Euro aus dem EU-Aufbaufonds zur Verfügung. Mit weiteren 200 Millionen Euro sollen Trinkwassernetze modernisiert und effizienter gestaltet werden.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Fachkräfte für den Klimaschutz: Gutes Arbeitspotenzial vorhanden

    Junge, ausgebildete Arbeitnehmer stehen Investoren zur Verfügung. Jedoch sind Weiterbildungen in neuen Technologien erforderlich.

    Etwa ein Viertel der griechischen Bevölkerung hat einen Universitätsabschluss. Auch die Fremdsprachenkenntnisse und eine schnelle Anpassungsfähigkeit an ein internationales Umfeld zeichnen griechische Arbeitnehmer aus, informieren Marktexperten.

    Junge Menschen ziehen aufgrund der höheren gesellschaftlichen Wertschätzung häufig eine akademische Ausbildung einer Berufsausbildung vor. Das führte zu einer Lücke zwischen dem tatsächlichen Bedarf der Unternehmen an Fachkräften und deren Verfügbarkeit auf dem Arbeitsmarkt: Griechenland nimmt in der europäischen Rangordnung den vorletzten Platz ein, wenn es um die Annäherung der Fähigkeiten des Arbeitspotenzials an die tatsächlichen Marktbedürfnisse gehe, so die Studie European Skills Index des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP, 2022).

    Ein Fachkräftemangel herrscht in verschiedenen Branchen, beispielsweise im Tourismus, der Land- und Bauwirtschaft. Auch die Suche nach gut ausgebildeten Informatikern gestaltet sich immer schwieriger. Außerdem wird im Rahmen der grünen Transition die Weiterbildung griechischer Fachkräfte nötig sein, um sie mit neuen Technologien, wie beispielsweise Wasserstoff, vertraut zu machen.

    Arbeitsplätze in der Branche für erneuerbare Energien sind attraktiv

    Der griechische Plan für den Aufbaufonds der Europäischen Union sieht rund 1 Milliarde Euro für Ausbildungsmaßnahmen vor. Dazu zählen auch Programme für die Ausbildung in grünen Berufen und Technologien.

    Berufe im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienzmaßnahmen genießen schon seit mehreren Jahren einen besonderen Stellenwert. Dem griechischen Industrieverband SEV zufolge, sind unter anderem Informatiker, Kommunikationstechniker, Elektriker und Elektroniker sowie Bediener von Anlagen und Maschinen gefragt.

    Etwa 9,5 Prozent der griechischen Arbeitnehmer sind in technischen Berufen beschäftigt, knapp 8 Prozent sind technische Assistenten und 6,5 Prozent bedienen Industrieanlagen und Maschinen oder sind in der Montage tätig. Um dem Fachkräftebedarf der Unternehmen in grünen Technologien gerecht zu werden, bietet die Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer Ausbildungsprogramme für umwelttechnische Berufe an.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Kontaktadressen

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    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft, auch Hinweise zu Ausschreibungen

    AHK Griechenland

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Griechisches Ministerium für Umwelt und Energie

    Zuständiges Ministerium

    CRES

    Zentrum für erneuerbare Energie und Energieeffizienz

    ADMIE

    Griechischer unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber

    DAPEEP

    Verwalter für erneuerbare Energien und Herkunftsnachweise

    HELAPCO

    Griechischer Fotovoltaikverband

    ELETAEN

    Griechischer Windenenergieverband

    Energypress

    Internetportal

  • Angebote der AHK

    AHK Griechenland

    Klimabezogene Aktivitäten und Dienstleistungen der AHK Griechenland:

    Organisation von Delegationsreisen (BMWK-Projekte):

    • Erneuerbare Energien und Energiespeichertechnologien.
    • Energieeffizienz (in Gebäuden, der griechischen Lebensmittelindustrie und im Tourismus).
    • Elektromobilität (Ladeinfrastruktur).

    Beratung zur Förderung der Energieeffizienz auf kommunaler Ebene:

    • Beratung von Gemeinden hinsichtlich der Steigerung der Energieeffizienz im Straßenbeleuchtungssektor, Durchführung von Machbarkeitsstudien.

    Mitglieder-Arbeitsausschuss Energie:

    • Vernetzung und Austausch der verschiedenen EE-Branchen.

    Aus- und Weiterbildung:

    • Entwicklung von dualen Ausbildungsprogrammen in grünen Berufen.
    • Pilotprojekt „Grüne Schule“ in Kozani: Im Rahmen des Strukturwandels der Region.
    •  „Girls Days“: Junge Mädchen werden für Perspektiven in grünen und technischen Berufen sensibilisiert.
    • Organisation von Seminaren für die Identifikation von geeigneten Energieeinsparmöglichkeiten am Arbeitsplatz und zur Bewusstseinssteigerung (Young Energy Europe).
    • Unterstützung grüner Start-ups zur Förderung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den innovativen Regionen Europas (GreenTecLab).
    • Schulungsprogramm für Energiemanager und professionelle Ingenieure (EUREM).

    Follow-Up-Projekt des EUREM-Seminars zur Qualitätserhöhung von Energieaudits (EUREMnext

    Kontakt


    Telefon: +30 210 64 19 000

    E-Mail: ahkathen@ahk.com.gr

    Homepage: http://griechenland.ahk.de/gr/
    http://griechenland.ahk.de


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