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Branchencheck | China

Chinas Industrie blickt skeptischer in die Zukunft

Konjunkturschwäche, Lieferengpässe und neue Omikron-Fälle – sind nur einige Faktoren, die das Geschäftsklima zum Jahreswechsel in vielen Branchen in China eintrüben. 

Von Corinne Abele | Shanghai

Chinas Industrieunternehmen blicken auf ein erfolgreiches 1. Halbjahr 2021 zurück, aber mit wachsender Skepsis auf die Konjunkturaussichten 2022. Lieferengpässe, Stromrationierungen sowie neue Regulierungsmaßnahmen im Tech- sowie Bildungssektor drücken auf die Stimmung.

Nach drei Monaten hat es der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das produzierende Gewerbe im November 2021 mit 50,1 Punkten endlich wieder knapp in den Expansionsbereich geschafft. Das Dienstleistungsgewerbe zeigt sich mit einem PMI von 52,3 Punkten trotz immer wieder regional begrenzt auftretender Covid-19-Ausbrüche optimistischer. Erst im Dezember 2021 wurden auch in China erste Fälle der Omikron-Variante nachgewiesen.

  • Maschinenbau

    Im Maschinenbau lässt die Nachfrage nach. In einigen Bereichen sind Lieferengpässe auch 2022 nicht auszuschließen. 

    Chinas Maschinenbau spürt im Herbst 2021 nach einem guten 1. Halbjahr 2021 in einigen Sektoren nachlassende Nachfrage. Besonders betroffen von den Problemen in Chinas Immobilienbereich sind Baumaschinen; für 2022 wird tendenziell mit weiterer Verschlechterung gerechnet. Generell hat der Maschinenbau aber 2021 von der guten Exportentwicklung der eigenen sowie der Abnehmerbranchen wie der Elektronikindustrie profitiert. Parallel geht die Automatisierung und Digitalisierung in der Branche weiter. Allerdings kam es im High-End-Bereich zeitweise zu Lieferengpässen. Hinzu kommen steigende Produktionskosten.

    Weitere Informationen:

    Die Coronakrise verändert den Wettbewerb in China

    Maschinenbauer werden immer wettbewerbsfähiger

    China ist neuer Exportweltmeister im Maschinenbau

    Von Corinne Abele | Shanghai

  • Chemieindustrie

    Die Chemiebranche bekommt die schwächere Nachfrage der Baubranche zu spüren. Unterbrochene Lieferketten bereiten zeitweise Sorgen. Dekarbonisierung beeinflusst die Produktpalette.

    Große Abnehmersektoren wie die Baubranche oder der Kfz-Sektor stottern. Die Auswirkungen auf die Chemiebranche sind spürbar. Zwangsabschaltungen aufgrund von Stromknappheit im Sommer und Herbst 2021 haben zu weiteren Lieferengpässen geführt; weitere drohen. So hat China im Oktober 2021 Exportkontrollen für 29 Ausgangsstoffe für Düngemittel eingeführt. Verstärkt prägen Energie- und CO₂-Emissionseinsparungen sowie Umweltschutz die Produktpalette sowie Produktionsbedingungen der Chemiebranche in China. Dort dürfte bis 2030 die Hälfte der weltweiten Chemieproduktion stattfinden.

    Weitere Informationen:

    Chemiebranche muss "grüner" werden

    Von Corinne Abele | Shanghai

  • Energiewirtschaft

    China treibt den Ausbau erneuerbarer Energien voran. Temporäre Stromrationierungen 2021 bewirken weitere Schritte in Richtung Marktliberalisierung.

    Um 2060 Klimaneutralität zu erreichen, muss China bis 2030 weniger als die Hälfte seines Primärenergiebedarfs durch Kohle decken, so die Internationale Energieagentur IEA (International Energy Acency). Zum Vergleich: 2020 waren es etwa 60 Prozent. Der Zubau von Windkraft- und Solaranlagen erreichte mit knapp 11 Gigawatt sowie 13 Gigawatt im 1. Halbjahr 2021 erneut Spitzenwerte; zusätzlich waren laut der World Nuclear Association 18 neue Kernkraftwerke im Bau. Die temporären Stromrationierungen 2021 haben zu Schritten hin zu mehr Marktliberalisierung und zu künftig freien Kohlestrompreisen für kommerzielle und industrielle Nutzung geführt.

    Weitere Informationen:

    China nutzt Klimaschutz zur Modernisierung der Wirtschaft

    Auslaufende Subventionen sorgen für Projektboom

    Solarprojekte mit Netzparität setzen neuen Standard

    Von Corinne Abele | Shanghai

  • Bauwirtschaft

    Chinas Immobiliensektor steht zunehmend unter Druck. Die Bauwirtschaft bekommt das zu spüren. 2022 wird ein schwieriges Jahr.

    Die Konjunktur in Chinas Bausektor kühlt sich ab. So gab es in den ersten neun Monaten 2021 gemessen in Quadratmetern 4,5 Prozent weniger Neubauprojekte im Hochbau als im Vorjahreszeitraum; bei neuen Büro- und Handelsflächen war der Rückgang zweistellig. Strengere Kreditobergrenzen haben seit Anfang 2021 den Finanzierungsspielraum der Immobiliengesellschaften deutlich eingeschränkt. Einige von ihnen sind unter Druck. Dem größten Immobilienentwickler Evergrande werden 2022 möglicherweise weitere Baugesellschaften in die Zahlungsunfähigkeit folgen. Die Krise ist Ende 2021 noch nicht ausgestanden.

    Weitere Informationen:

    Evergrande-Krise überschattet Bau- und Immobiliensektor

    China will Infrastruktur weiter kräftig ausbauen

    Neubauprojekte in China entwickeln sich rückläufig

    Von Corinne Abele | Shanghai

  • Gesundheitswirtschaft

    Chinas Gesundheitssektor setzt weiter auf Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung. Chinas Medizintechnikausfuhr dürfte weiter ansteigen.

    Bei Chinas Modernisierung seines Gesundheitssektors spielen digitale Analysetools, Big Data sowie digitalisierte Verwaltungsprozesse eine große Rolle. Der Umgang mit Patientendaten wird zunehmend durch verbindlich eingeforderte, freiwillige Industriestandards geregelt. Manche Experten befürchten 2022 durchgreifende Maßnahmen der Regierung, die vor allem den privaten Gesundheitssektor betreffen könnten. Aktien wie JD Heath oder Alibaba Health verloren 2021 bereits deutlich an Wert. Die Medizintechnikbranche rechnet angesichts anhaltender Pandemie auch 2022 mit weiter steigenden Exporten.

    Weitere Informationen:

    Medizintechnikbranche muss sich auf Digitalisierung einstellen

    Digital Health China

    Hochwertige Medizintechnik in China erfolgreich

    Von Corinne Abele | Shanghai

  • Pkw- und Nfz-Produktion

    Die Kfz-Produktion in China bekommt den Chipmangel zu spüren. Die Zulieferfirmen stellen sich auf die Elektromobilität ein. Der Wettbewerb im Land wird härter.

    Für die Kfz-Branche war 2021 aufgrund von Lieferengpässen bei wichtigen Komponenten, darunter vor allem bei Halbleitern, kein einfaches Jahr. Zwar scheint das Tal durchschritten, doch der Chipmangel wird laut Einschätzung von Branchenexperten auch noch 2022 weltweit zu spüren sein. Die Komponentenengpässe bekommen auch die Kfz-Zulieferer zu spüren. Sie stellen sich zunehmend auf Trends wie Elektromobilität und Assisted Driving ein. Weitere Themen sind Batterien und Steuerungssysteme sowie der Einsatz von Leichtbauteilen und -komponenten zur Gewichtsverringerung des Fahrzeugs. Der inländische Wettbewerb wird härter.

    Weitere Informationen:

    Elektroautos gefragt wie nie

    Elektroautos "made in China" drängen auf den Weltmarkt

    Von Corinne Abele | Shanghai

  • Pkw- und Nfz-Markt

    In China haben Autohersteller 2021 doppelt so viele Elektroautos verkauft wie im Jahr zuvor. Wasserstoffcluster und Pilotprojekte für (teil-)autonomes Fahren werden gefördert.

    Chinas Elektroautoabsatz – Elektroautos und Plug-in-Hybride inbegriffen – hat sich 2021 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Bereits von Januar bis November 2021 legte er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 178 Prozent auf 3 Millionen Fahrzeuge zu, während der Verkauf von Pkw mit Verbrennungsmotoren nur um 7,1 Prozent stieg. Die meisten Elektrofahrzeuge werden nach wie vor in den Megastädten an der Ostküste zugelassen. Inzwischen werden bereits erste Elektroautos ins Ausland exportiert – auch aus dem Tesla-Werk in Shanghai. Es finden sich zahlreiche Pilotprojekte für (teil)autonomes Fahren sowie regionale Wasserstoffcluster; sie werden auf nationaler wie regionaler Ebene gefördert.

    Weitere Informationen:

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    China rückt Wasserstoffwirtschaft in den Fokus

    Von Corinne Abele | Shanghai

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