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Branchen | Westafrika | Nahrungsmittel-, Verpackungsmaschinen

Private Investitionen fließen in Kakao, Cashewnüsse und Getränke

Neue Projekte konzentrieren sich auf die Steigerung der Produktion landwirtschaftlicher Güter und den Ausbau lokaler Verarbeitungskapazitäten für Nahrungsmittel.

Von Corinna Päffgen | Accra

Ghana: Neues Kaffee-Inkubator-Programm in der Eastern Region

Ein neues Kaffee-Inkubator-Programm im Akuapem-Gebiet (Eastern Region) soll den Kaffeeanbau ankurbeln. Bislang ist die Kaffeeproduktion gering, die lokale Nachfrage niedrig. Bekannte lokale Marken sind Jamestown Coffee, Gold Coast Roasters und Kawa Moka.

Das Projekt wird vom ghanaischen Kaffeeproduzenten Asili Coffee Purveyors durchgeführt. Geplant sind Schulungen zum Kompetenzaufbau und die kostenlose Verteilung von Setzlingen. Die Abnahme der Erträge der teilnehmenden Bauern wird von Asili Coffee garantiert. Das Akuapem-Gebiet umfasst rund 100.000 Hektar und hat eine überwiegend junge Bevölkerung von rund 250.000 Menschen. Unterstützt wird das Projekt von Ghana Cocobod, GIZ, International Trade Centre und Opportunity International. Der zukünftig produzierte Kaffee soll in den Export gehen.

Neben Kaffee ist vor allem Kakao ein wichtiger Agrarrohstoff. Ghana ist der zweitgrößte Kakaoproduzent der Welt. Bisher wird der Großteil der Produktion exportiert, doch die Wertschöpfung vor Ort nimmt langsam zu. Das ghanaisch-schweizerische Start-up KOA ist seit 2017 in Ghana aktiv und hat eine Wertschöpfungskette rund um die Verwertung von Kakaofruchtfleisch aufgebaut. Aus dem Fruchtfleisch wird Saft hergestellt, für Industriekunden bietet das Unternehmen auch Konzentrate und Pulver an. Erst kürzlich hat das Unternehmen eine neue Fabrik in Akim Achiase eingeweiht. Nun konnte KOA in einer weiteren Finanzierungsrunde 15 Millionen US-Dollar (US$) von Investoren für den weiteren Geschäftsausbau einsammeln.

Nigeria: Investitionsprogramme und Schulungen für Kakaobauern

Mit gleich drei neuen Kakaoverarbeitungsanlagen will Nigeria die Kakaoverarbeitung bis 2026 um 40 Prozent steigern. Das kündigte der Gouverneur von Lagos auf dem Internationalen Kakaoforum in Lagos an.

Die Jahreskapazitäten der Anlagen betragen jeweils 10.000 Tonnen. Darüber hinaus sind weitere Investitionsprogramme und Schulungen für mehr als 20.000 Kakaobauern geplant. Nigeria ist der fünftgrößte Kakaoproduzent der Welt, verzeichnete aber in den letzten Jahren einen leichten Rückgang in der Produktion. Im Jahr 2023 wurden etwa 280.000 Tonnen erzeugt (zum Vergleich: Ghana produziert fast das Dreifache). Der überwiegende Anteil geht als Rohkakao in den Export.

Neben Kakao hat auch der Anbau und die Verarbeitung von Cashewkernen Potenzial. British International Investment will deshalb 15 Millionen US$ in Valency International investieren. Das aus Singapur stammende Unternehmen betreibt internationalen Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Das Geld fließt in den Ausbau von Verarbeitungs- und Lagereinrichtungen für Cashewnüsse. Mit der Investition können rund 2.800 Arbeitsplätze geschaffen werden. Etwa 60.000 Kleinbauern können Valency beliefern, was die Produktion und den Export ankurbelt.

Côte d'Ivoire: Größter Cashew-Exporteur Afrikas

Das Unternehmen Afcott Cashew Sarl hat eine neue Verarbeitungsanlage für Cashewkerne eröffnet. Auf einer Fläche von 20 Hektar sollen jährlich 20.000 Tonnen verarbeitet werden. Die Jahreskapazität kann bis 2027 auf 50.000 Tonnen erhöht werden.

Côte d'Ivoire ist der größte Cashew-Exporteur in Afrika. Im Jahr 2022 erwirtschafteten die Exporte fast 1 Milliarde US$. Bislang gehen 80 Prozent der in Côte d'Ivoire produzierten Nüsse unverarbeitet in den Export. Die Regierung möchte künftig eine lokale Verarbeitungsquote von 50 Prozent erreichen.

Auch der Agrar- und Lebensmittelkonzern Sonata plant Investitionen in neue Verarbeitungsanlagen. Dazu hat er mit dem Betreiber der Arise International Economic Zone in Abidjan eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichnet. Rund 125 Millionen US$ wollen Sonata und ARISE Integrated Industrial Platforms (ARISE IIP) in die Verarbeitung von Cashewnüssen investieren. Die neue Anlage wird auf einem 15 Hektar großen Gelände mit einer jährlichen Kapazität von 100.000 Tonnen errichtet.

Senegal: Neue Abfüllanlage von Coca-Cola

Coca-Cola hat in Diamniadio eine neue Abfüllanlage im Wert von 54 Millionen US$ eingeweiht und baut damit seine Präsenz in Afrika weiter aus. Lokaler Partner ist die Industries de Boissons de Senegal. Die neue Anlage schafft mehr als 500 direkte und 2.500 indirekte Arbeitsplätze. Die Anlage ist mit rund 2.600 Sonnenkollektoren und einer Abwasseraufbereitungsanlage ausgestattet.

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