Branchen │ Indonesien │ Elektronik
Elektronikimporte sollen beschränkt werden
Indonesien will die Einfuhr von Elektronik senken. Künftig soll sie vor Ort produziert werden. Schon in anderen Branchen wurden ähnliche handelsfeindliche Maßnahmen umgesetzt.
21.03.2022
Von Frank Malerius | Jakarta
Laut eines Vertreters des indonesischen Handelsministeriums soll der Import von Elektronikgütern beschränkt werden. Genannt wurden laut Presseberichten Klimaanlagen, Waschmaschinen, Ventilatoren, Computer, Drucker, LED-Lampen, Digitalkameras und Glasfaserkabel. Geeignete Instrumente dafür seien der Einsatz des nationalen Produktstandards SNI, Local-Content-Anforderungen sowie Importlizenzen. Lieferanten sollen dadurch gezwungen werden, eine Fertigung im Land aufzubauen.
Laut Handelsministerium importierte Indonesien 2021 elektronische Erzeugnisse im Wert von 22,3 Milliarden US-Dollar (US$), das entspricht 10 Prozent aller Einfuhren. Etwa die Hälfte davon kam aus China. Deutschland lieferte 2021 Elektronik im Wert von 111 Millionen US$ nach Indonesien, das sind 8 Prozent aller deutschen Warenlieferungen in den Archipel. Dabei handelte es sich vor allem um Büromaschinen, Telekommunikationsausrüstung, Offsetdruckmaschinen und -teile sowie Kathoden und Halbleiter.
Weniger Einfuhren von Medizintechnik
Das Vorhaben ist Teil der indonesischen Strategie, über Handelsverbote die Inlandsproduktion zu fördern. Im Jahr 2021 hat die Regierung die öffentliche Beschaffung von importierter Medizintechnik verboten, die auch im Land produziert wird. Bedeutendste Handelsbeschränkung war das Verbot der Ausfuhr unverarbeiteter Mineralerze, das zum Bau zahlreicher Erzschmelzen und dem Aufbau einer riesigen Edelstahlproduktion vor allem durch chinesische Unternehmen in Sulawesi geführt hat.