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Branche kompakt | Italien | Landwirtschaft

Italiens Landwirtschaft muss investieren

Milch für Parmesankäse, Speck aus Südtirol: Agrarerzeuger in Italien setzen auf regionale Qualitätssiegel. Die Digitalisierung soll die Ressourceneffizienz verbessern.

Von Torsten Pauly | Mailand

Ausblick der Landwirtschaft in Italien

Bewertung:

 

  • Dank Investitionen steigert Italiens Landwirtschaft ihre Produktivität und hat 2024 erstmals die höchste Bruttowertschöpfung in der Europäischen Union (EU) erzielt.
  • Erhebliche Risiken bergen jedoch zunehmende Dürreperioden infolge des Klimawandels.
  • Zudem können Zollerhöhungen auf dem wichtigen US-Markt den Absatz schmälern.

 

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: April 2025

  • Markttrends

    Deutsche Landwirtschaftsausrüster und Agrarlieferanten haben in Italien eine starke Marktstellung.

    Die italienische Agrarerzeugung ist 2024 preisbereinigt um 1,4 Prozent gestiegen und erreichte ein Volumen von 74,6 Milliarden Euro. Sorgen wegen des Klimawandels und oft auch der Hofnachfolge lassen viele Landwirte jedoch verhalten in die Zukunft blicken. Die vom Institut ISMEA erfragte Einschätzung zur Betriebsentwicklung in den kommenden zwei bis drei Jahren war Ende 2024 zwar insgesamt positiv, jedoch schlechter als in allen Quartalen seit Herbst 2022. Dabei schätzen Landwirte in Norditalien ihre Aussichten am zurückhaltendsten ein. Dort haben sich Überschwemmungen in den letzten Jahren gehäuft, zudem gibt es besonders viele kleine Höfe im Nebenerwerb.

    42,4 Milliarden Euro

    betrug die landwirtschaftliche Bruttowertschöpfung 2024 in Italien.

    Besonders stark wächst der Markt für Bioprodukte. Im Jahr 2023 gab es einen Anstieg um 5,2 Prozent auf ein Volumen von 3,9 Milliarden Euro und gegenüber 2019 eine Ausweitung um 20,1 Prozent. Früchte machten 2023 circa 24,4 Prozent des Biomarktes aus. Es folgten Milchprodukte mit 22,7 Prozent, Gemüse mit 19,1 Prozent und Getreideprodukte mit 11,4 Prozent. Der Markt für vegane Erzeugnisse ist 2023 laut gfi Europe um 8 Prozent auf 641 Millionen Euro gewachsen.

    Immer mehr Landwirte führen ihre Höfe nachhaltig

    Gute Absatzchancen bestehen für nachhaltige Agrartechnik. Im Jahr 2022 lag Italien beim Anteil der ökologisch bewirtschafteten an der gesamten Agrarfläche des Landes mit 18,1 Prozent EU-weit an vierter Stelle nach Estland, Schweden und Portugal. Dies geht aus den neuesten verfügbaren Zahlen von Eurostat hervor. Im Jahr 2023 gab es laut dem Institut ISPRA eine weitere Ausweitung auf einen Flächenanteil von 19,8 Prozent.

    Auch die in Italien sehr bedeutenden EU-Agrarhilfen fördern den ökologischen Landbau. Im Zuge der Gemeinsamen Agrarpolitik erhalten die italienischen Landwirte von 2023 bis 2027 Förderungen von 36,6 Milliarden Euro. Diese werden zu 76,7 Prozent aus dem EU-Budget und zu 23,3 Prozent vom italienischen Haushalt finanziert. Von den EU-Geldern wiederum sind 25,9 Prozent an eine ökologische und klimaschonende Bewirtschaftung geknüpft. Italien hat 2023 auch einen Nationalen Plan zur Förderung der biologischen Vielfalt im Interesse der Landwirtschaft aufgelegt.

    Nachhaltige Agrarinvestitionen fördert in Italien auch die EU-Aufbau- und Resilienzfazilität mit 2,8 Milliarden Euro. Davon stehen 1,5 Milliarden Euro für Agrofotovoltaikprojekte zur Verfügung. Die in der italienischen Landwirtschaft installierten Kapazitäten an erneuerbarer Energienutzung sollen von 2023 bis 2030 von 4,7 Gigawatt auf 8,9 Gigawatt steigen, so der Verband Confagricoltura. Die Aufbau- und Resilienzfazilität wurde 2021 von der EU zur Überwindung der Coronakrise insbesondere durch nachhaltige und digitale Investitionen ins Leben gerufen und läuft bis 2027.

    Deutschland ist führender ausländischer Lieferant

    Italien ist ein bedeutender Markt für Traktoren und andere Landmaschinen. Das Land hat 2024 Ausrüstrungen der SITC-Positionen 721 und 722 im Wert von 1,8 Milliarden Euro eingeführt. Davon kamen 30,7 Prozent aus Deutschland als führendem Lieferland. Es folgte Frankreich mit einem Importanteil von 13,4 Prozent. Allerdings gibt es auch in Italien sehr wettbewerbsfähige und exportstarke Hersteller von Agrartechnik. Das Land hat 2024 mit Ausrüstungen der SITC-Positionen 721 und 722 einen weltweiten Ausfuhrüberschuss von 3,3 Milliarden Euro generiert. Im Handel mit Deutschland gab es jedoch 2024 ein Importdefizit von 65 Millionen Euro.

    Italien hat 2024 aus Deutschland auch Nahrungsmittel und Getränke der SITC-Positionen 0 und 11 im Wert von 7,4 Milliarden Euro eingeführt. Dies kommt 13,7 Prozent des italienischen Gesamtimports gleich, womit Deutschland ebenfalls größter Lieferant war. Es folgten Frankreich und Spanien mit Quoten von 13,4 Prozent beziehungsweise 11,2 Prozent. Besonders hoch waren die deutschen Lieferungen 2024 bei Milcherzeugnissen mit 1,8 Milliarden Euro, Fleischwaren mit 1,4 Milliarden Euro, Obst und Gemüse mit 683 Millionen Euro sowie Getreide beziehungsweise Erzeugnissen daraus mit 619 Millionen Euro.

    Wasserknappheit erfordert Investitionen

    Die italienische Landwirtschaft hat 2023 etwa 17 Milliarden Kubikmeter Wasser und damit so viel wie Haushalte und alle anderen Wirtschaftszweige zusammen verbraucht. Verstärkt auftretende Dürren, Überschwemmungen und Bodenerosionen  bergen große Risiken. Im Jahr 2024 haben sich die durch den Klimawandel hervorgerufenen landwirtschaftlichen Schäden laut Branchenverband Coldiretti auf 9 Milliarden Euro summiert.

    Nötig sind daher starke Verbesserungen in der Wasserversorgung des Agrarsektors. Die Aufbau- und Resilienzfazilität der EU stellt hierfür von 2021 bis 2027 Fördergelder von 880 Millionen Euro zur Verfügung. Unter anderem laufen 60 große Meliorations- und Wasserleitungsprojekte. In der Emilia Romagna sollen geklärte Abwässer bis zu 70 Prozent des landwirtschaftlichen Frischwasserbedarfs decken können. Dieses Ziel verfolgt das Projejt VALUE CE IN. Weitere Forschungsprogramme sind unter anderem Water4AgriFood und Carbon Farming Med vom Agrarinstitut CREA.

    Smart Farming entwickelt sich dynamisch

    Der Markt für Smart Farming ist von 2017 bis 2024 von 100 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro gestiegen. Bereits 67 Prozent der Agrarfläche wurden 2023 damit bewirtschaftet. Digitale Investitionen der Höfe unterstützen auch die Förderprogramme Agricoltura 5.0 und Credito d’Imposta 4.0.

    Es gibt eine starke Technologieentwicklung und laut dem Portal Traxcn allein 164 Smart-Farming-Startups. Besonders künstliche Intelligenz ist ein Wachstumsmotor. Hierfür sind 2024 laut Politecnico Milano 22 Prozent mehr Startups entstanden.

    Unter anderem läuft für die Kreislaufwirtschaft das Forschungsprogramm Agri Island Smart Circular Farming. Italiens Raumagentur ASI nutzt im Programm I4DP_Sience Satellitenbilder, um die Wasserverteilung zu verbessern und Überschwemmungen vorzubeugen. Der Energiekonzern Eni unterhält das Programm Agrivanda zur Effizienzsteigerung durch Biomonitoring.

    Ausgewählte Investitionsprojekte in der Landwirtschaft in ItalienIn Millionen Euro
    Akteur/Projekt

    Investitionssumme

    ProjektstandAnmerkungen
    Melioration und Bewässerung (Bewässerungskonsortium Etsch-Po)

    825

    PlanungInsgesamt 44 Maßnahmen zwischen den Flüssen Etsch und Po bis 2027 geplant
    Melioration und Bewässerung in Kampanien (10 Bewässerungskonsortien)

    442

    Planung, tw. BauInsgesamt 81 Maßnahmen bis 2026 geplant
    Futtermittelerzeugung in Mantua (Nestlé)

    427

    PlanungInbetriebnahme 2027 geplant
    Förderprogramm für kleine und mittlere Agrarbetriebe in Kalabrien

    306

    PlanungInvestitionen in die Biodiversität durch Ausweitung der ökologischen Anbaufläche und in die Infrastruktur des ländlichen Raums; Kofinanzierung der Europäischen Investitionsbank
    Produktionsausweitung von Milchprodukten (Gruppo Granarolo)

    300

    Planung, tw. BauRealisierung bis 2027; auch Anwendung von Landwirtschart 4.0 und Industrie 4.0
    Wassergewinnung in Sizilien zur Dürrebekämpfung (Provinzialagenturen Agrigent, Caltanissetta, Palermo, Trapani)

    290

    PlanungUnter anderem 5 große Entsalzungsanlagen; Förderung durch den EU-Kohäsionsfond
    Projekt Agrifood in Trient (Fondazione Bruno Kessler)

    60

    Von 2022 bis 2027Entwicklung neuer Smart-Farming-Produkte und Dienstleistungen auf Grundlage von künstlicher Intelligenz und Robotik
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

    Von Torsten Pauly | Mailand

  • Branchenstruktur

    Viele kleine Höfe schließen sich in Genossenschaften zusammen. Eine hohe Qualität erfordert die Agrarerzeugung für Lebensmittelmarken mit regionaler Herkunftsbezeichnung.

    In Italien gab es 2020 laut neuesten verfügbaren Zahlen 1,1 Millionen Agrarproduzenten, mehr als in jedem anderen EU-Land. Darunter befanden sich 713.000 landwirtschaftliche Erzeuger im Nebenerwerb, deren Fläche geringer als 5 Hektar war. Daher war auch die durchschnittliche Hofgröße 2020 in Italien mit 11 Hektar kleiner als im EU-Schnitt von 17 Hektar und bedeutend geringer als in Deutschland mit 63 Hektar.

    Etwa 720.000 kleinere Erzeuger haben sich zur Be- und Verarbeitung sowie Vermarktung ihrer Erträge in 5.100 Agrargenossenschaften zusammengeschlossen. Dennoch dominieren große Agrarproduzenten die landwirtschaftliche Erzeugung. Auf Höfe mit mindestens 100 Hektar entfielen 2020 etwa 27,1 Prozent der italienischen Agrarfläche, Betriebe mit 30 Hektar bis 99 Hektar hielten weitere 31,3 Prozent.

    Auch mit den vielen kleinen Erzeugern ist der italienische Agrarsektor produktiv. Seine 2024 erwirtschaftete Bruttowertschöpfung war mit 42,4 Milliarden Euro höher als in jedem anderen EU-Land. Von der italienischen landwirtschaftlichen Erzeugung entfielen im selben Jahr 59,9 Prozent auf die Kultivierung von Pflanzen, 31,2 Prozent auf die Tierhaltung und 8,9 Prozent auf Dienstleistungen für den Agrarsektor.

    Über die Hälfte der Agrarfläche konzentrierte sich 2020 in sechs der 21 italienischen Regionen und Autonomen Provinzen. Die größte Bedeutung haben Sizilien und das süditalienische Apulien mit Anteilen von 11 Prozent beziehungsweise 10,6 Prozent, gefolgt von Sardinien mit 9,7 Prozent. In Norditalien haben drei Regionen im Einzugsgebiet des Po große Bedeutung: Dort entfielen auf die Emilia-Romagna 8,7 Prozent, auf die Lombardei 8,1 Prozent und auf Piemont 7,6 Prozent der Agrarfläche.

    Einhaltung hoher Produktionsstandards ist für Landwirte lukrativ

    Hohes Renommee genießen die 891 an hohe Produktionsstandards geknüpften regionalen Ursprungsbezeichnungen. Solche existieren für Weinlagen, Käse und andere Molkereiprodukte, Aufschnitt sowie Obst- und Gemüseerzeugnisse. Dabei erzielen etwa Milchlieferanten für Parmesankäse Preise, die 40 Prozent über dem Marktdurchschnitt liegen. Im Jahr 2022 hatten 81.400 italienische Erzeuger Zertifizierungen für regionale Qualitätswaren, das waren 8,3 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Deren Produktion hat sich 2023 auf 20 Milliarden Euro summiert, davon wurden 57,1 Prozent im Ausland abgesetzt.

    Für den höchsten Standard bürgt dabei das Ursprungsetikett DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita), gefolgt von den Labeln DOC (Denominazione di Origine Controllata), DOP (Denominazione di Origine Protetta) IGP (Indicazione Geografica Protetta) und IGT (Indicazione Geografica Tipica). Auch einige ausländische Produkte, etwa irisches Rindfleisch aus Weidehaltung, vermarkten sich in Italien mit IGP-Label.

    Italienische Konsumenten achten auf Qualität und lassen sich diese auch etwas kosten. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke summierten sich 2023 in Italien auf 3.090 Euro, was 12,8 Prozent mehr als in Deutschland und 19,8 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt war.

    Mögliche Zollanstiege bereiten Landwirten Sorge

    Deutschland ist der wichtigste Auslandsmarkt, der 2024 etwa 16 Prozent aller aus Italien exportierten Nahrungsmittel und Getränke der SITC-Positionen 0 und 11 abnahm. Es folgten Frankreich und die USA mit Anteilen von 11,2 Prozent sowie 11,1 Prozent. In den USA zur Diskussion stehende Zoll- und Akziseerhöhungen auf Agrarimporte sowie auf eingeführte alkoholhaltige Getränke verfolgen italienische Landwirte daher mit Sorge.

    Auch bei italienischer Landwirtschaftstechnik der SITC-Positionen 721 und 722 waren die USA 2024 mit einem Exportanteil von 12,4 Prozent der zweitwichtigste Auslandsmarkt, nach Frankreich mit einer Rate von 12,6 Prozent und vor Deutschland mit einer Quote von 9,4 Prozent.

    Positiv sehen viele Agrarerzeuger dagegen die Konkretisierung eines EU-Freihandelsabkommens mit dem südamerikanischen Wirtschaftsraum Mercosur. Dieses soll den Agrarhandel mit den Mitgliedstaaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay vereinfachen und durch Zollwegfall verbilligen, wodurch sich italienische Agrarverbände höhere Ausfuhren erhoffen.

    Insgesamt erwirtschaftet Italien mit Agrarerzeugnissen und Getränken der SITC-Positionen 0 und 11 Exportüberschüsse, die sich 2024 auf 6,5 Milliarden Euro summiert haben. Das höchste Ausfuhrplus gab es bei Wein mit 7,8 Milliarden Euro, gefolgt von Pasta, Saucen und anderen verarbeiteten Agrarprodukten mit 4,3 Milliarden Euro sowie von Obst und Gemüse mit 2,8 Milliarden Euro.

     

    Eckdaten zur Landwirtschaft in Italien
    Kennziffer

    2024

    Einwohner (Mio.)

    59,0

    Ackerfläche (in Mio. ha) *)

    12,0

    Anteil des Primärsektors an der Entstehung des BIP (in %)

    2,0

    Exporte Agrargüter in Mrd. Euro (SITC 0)

    47,8

    * Angabe für 2020.Quelle: ISTAT 2025

    Die Erzeugung von Vorleistungen und Ausrüstungen für den Agrarsektor unterliegt klimabedingten Schwankungen und ist 2023 um 3,8 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro gesunken. Noch 2022 hatte es ein Wachstum um 17,3 Prozent gegeben.

     

    Produktion ausgewählter Erzeugnisse für die Agrarwirtschaft in Italienin Millionen Euro; Veränderung und Marktanteil in Prozent

    Sparte

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Marktanteil *)

    Futtermittel

    9.777

    -14,9

    49,4

    Landmaschinen, -geräte, -fahrzeuge

    6.858 *)

    -0,3

    29,5

    Saat- und Pflanzgut

    2.192

    5,9

    8,9

    Dünge- und Bodenverbesserungsmittel

    1.616

    -5,4

    7,3

    Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel

    1.135

    -0,5

    4,9

    * Angabe für 2023.Quelle: Eurostat 2025

    Förderungen für Start-ups in der Landwirtschaft

    Neue Agrartechnologien entwickeln auch Start-ups, für die es Förderungen gibt. Programme betreiben unter anderem der Verband der Agrarunternehmer Colderetti und das Finanzierungsinstitut ISMEA. Für Startups, die als Agrargenossenschaften konzipiert sind, gibt es das Programm Coopstartup.

    Agrartechnologiecluster in verschiedenen Regionen gehören dem Verbund CLAN (Cluster Agrifood Nazionale) an. CLAN setzt sich vier Schwerpunkte: nachhaltige Bewirtschaftung, qualitative Verbesserungen der Erträge, gesunde Produkte sowie Smart Farming, das in allen anderen drei Prioritäten Anwendung findet.

    Auch der italienische Forschungsverbund CNR (Consiglio Nazionale delle Ricerche) betreibt neun Institute, die sich mit Agrar- und Ernährungswissenschaft, Pflanzenschutz und Bioressourcen beschäftigen.

     

    Wichtige Agrarbetriebe in Italien Auswahl; Umsatz in Millionen Euro

    Unternehmen

    Sparte

    Umsatz 2023

    Gruppo Veronesi (AIA, Negroni und Veronesi)Fleischwaren, Futtermittel

    4.035

    Agricola Tre Valli CoopFleischwaren

    2.913

    Granlatte Coop (Granarolo)Milch

    1.663

    Cereal Docks International S.p.A.Getreide

    1.584

    AVI COOPGeflügel

    827

    Consorzio CasalascoTomatenerzeugnisse

    631

    VOG ConsorzioÄpfel

    525

    Azienda agricola FileniGeflügel, Biofleischwaren

    495

    Progeo CoopGetreide

    421

    Alcar UnoSchweinefleisch

    364

    Quelle: Unternehmensangaben 2025, Mediobanca 2024

    Von Torsten Pauly | Mailand

  • Rahmenbedingungen

    Für den Vertrieb von Agrarwaren aus der EU bestehen keine Hemmnisse. Auch die Pacht und der Kauf von Agrarflächen ist für natürliche und juristische Personen aus der EU möglich.

    Düngemittelvertreiber müssen sich jährlich auf dem Agrarportal Sian registrieren.

    Investitionschancen eröffnen vor allem Agrargesellschaften

    Ausländische Investoren engagieren sich zunehmend. In Italien gab es 2022 laut neuesten verfügbaren Zahlen des Kammerdachverbandes Unioncamere 3.037 Agrarunternehmen in ausländischer Hand. Das waren 18,2 Prozent mehr als 2017. Agrargesellschaften - auf Italienisch Azienda agricola - bieten sich wegen ihrer starken Produktivität und ihres hohen Kapitalbedarfs besonders für eine Investition an. In Italien gab es 2020 insgesamt 16.400 als juristische Person geführte Agrarbetriebe.

    Aber auch die gut 1,1 Millionen von natürlichen Personen geführten Höfe können für eine Investition in Frage kommen. Vielerorts stellt sich ein Nachfolgeproblem. Über 760.000 dieser Höfe wurden 2020 von Besitzern im Alter von mindestens 55 Jahren bewirtschaftet. Die italienische Regierung möchte die Vielfalt der Agrarerzeuger erhalten und für junge, einen Hof übernehmende Landwirte stehen aus den EU-Mitteln der Gemeinsamen Agrarpolitik von 2023 bis 2027 Förderungen von 656 Millionen Euro zur Verfügung.

    Tipps für den Markteinstieg

    • Rechtliche Grundlagen und Steuerfragen, etwa beim Landerwerb, sollten vorab mit Beratern detailliert geklärt werden.
    • Die Bedingungen vor Ort sollten sorgfältig geprüft werden, da regionale Unterschiede hinsichtlich des Klimas, der Anbautraditionen und des administrativen Umfelds bestehen.
    • Die mögliche Inanspruchnahme von Fördermitteln sollte vorab geprüft werden.
    • Die Bonität der Geschäftspartner sollte im Voraus geprüft werden.

    Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der Europäischen Union (EU) sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa die Website des Deutschen Instituts für Normung e.V.).

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Torsten Pauly | Mailand

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Italien

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministero dell'agricoltura,
    della sovranità alimentare e delle foreste
    Ministerium für Landwirtschafts-, Ernährungs- und Forstpolitik
    AGEA- Agenzia per le Erogazioni in AgricolturaAgentur für die Verwaltung der EU-Agrargelder
    Istituto Nazionale di Economia Agraria (INEA)Agrarforschungsinstitut des Ministeriums
    Consiglio per la ricerca in agricoltura e l'analisi dell'economia agraria (CREA)Öffentliches Agrarforschungsinstitut
    Istituto di Servizi per il Mercato Agricolo-alimentare (ISMEA)Öffentliches Dienstleistungs- und Finanzierungsinstitut für die Agrar- und Nahrungsmittelindustrie; verwaltet auch Förderprogramme
    Confederazione Agricoltori Italiani (CIA)Bauernverband
    Confederazione Generale dell’Agricoltora Italiana (CONFAGRICOLTURA)Verband der Agrarunternehmen
    Confederazione Nazionale ColdirettiVerband der Agrarunternehmer
    Alleanza delle Cooperative ItalianeVerband der Agrargenossenschaften
    FederunacomaVerband der Landmaschinenhersteller
    Mondo AgricoloFachzeitschrift von CONFAGRICOLTURA
    TuttofoodJährliche Messe für die Agrar- und Nahrungsmittelindustrie in Mailand; nächste: 05.-08.05.2025
    Seeds&ChipsInternational wechselnde Messe für Smart Farming und nachhaltige Agrartechnologien; nächste: 13.-15.05.2025 in Mailand
    CibusDreijährliche Leitmesse für die Agrar- und Nahrungsmittelindustrie in Parma; nächste: 04.-07.05.2027
    ItalianfoodEnglischsprachiges Internetportal
    AgrinotizieInternetportal

     

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