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Special | Japan | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Land- und Forstwirtschaft: Biomasse hat Potenzial

Japans Landwirtschaft gehört nicht zu den großen CO2-Emittenten. Jedoch gibt es auch hier intensive Bemühungen, die Dekarbonisierung des Archipels zu unterstützen.

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Das Landwirtschaftsministerium will Klimaschutzmaßnahmen im Agrarsektor vorantreiben. Dafür sind im Budget des Fiskaljahres 2023 rund 1,36 Milliarden US-Dollar (US$) vorgesehen. Hiervon fließt ein großer Teil in die Aufforstung. Wälder als Kohlenstoffspeicher spielen eine wichtige Rolle. In Japan entstehen auf Basis von Holzpellets und forstwirtschaftlichen Abfallprodukten eine Vielzahl von Minibiomassekraftwerken. Weitere sind in Planung. Die Betreiber wollen diese überwiegend aus lokalen Waldbeständen befeuern. Neue Kraftwerke sollen direkt mit Kohlendioxidabscheideanlagen kombiniert werden, um das absorbierte CO2 wiederzuverwenden.

Japan verfügte im Fiskaljahr 2019 über Biomassekraftwerke mit einer installierten Kapazität von 4,5 Gigawatt. Laut dem "6th Basic Energy Plan" soll die Biomassekapazität bis 2030 auf 8 Gigawatt steigen. Für Biomasse existiert seit 2009 ein eigenes Gesetz: der "Basic Act for Biomass Utilization". Die Regierung aktualisiert die Umsetzungspläne dieses Gesetzes periodisch. Abgesehen von Holz sind unter anderem Nahrungsmittelabfälle und Tiermist als Biogasquellen vorgesehen. Da die Tierhaltung überwiegend in Hokkaido angesiedelt ist, befinden sich dort auch die meisten Biogasanlagen.

Zum Einsatz kommt auch smarte Landwirtschaftsausrüstung. Drohnen, automatisierte Gewächshäuser und elektrifizierte Maschinen sollen helfen, den Sektor effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Landmaschinen wie Traktoren gehören zu den größten Emittenten von Kohlendioxid im primären Sektor. Daher will Japan den Einsatz von modernen, emissionsarmen oder emissionsfreien Geräten ausbauen. Zweitgrößter Verursacher sind die weitverbreiteten Reiskulturen. Sie erzeugen Methangase. Effizientere Nutzung von Ernteabfällen, weniger Düngemitteleinsatz und wassersparende Maßnahmen sollen den Reisanbau klimafreundlicher machen.

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