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Rahmenbedingungen: Japan ist wichtiger Akteur bei Standardsetzung
Da Japan bereits früh in die Roboterentwicklung investiert hat, ist das Land auch eine treibende Kraft bei der Formulierung von entsprechenden Standards.
04.10.2022
Von Jürgen Maurer | Tokyo
Was die Einsetzung und Überprüfung von Standards anbelangt, sind die "Japanese Standards Association", das "Japanese Industrial Standards Committee" (JISC) und die "Japan Quality Assurance Organization" die relevantesten Institutionen in Japan. Bei Robotern arbeitet das JISC eng mit der International Standardization Organization (ISO) zusammen, hier insbesondere ISO/TC 184 (robots for industrial environments).
Um auch den Einsatz von Servicerobotern zu fördern, ist Japan seit Herbst 2020 auch Teil einer Arbeitsgruppe für einen neuen Standard. Dieser soll auf Basis von JIS Y1001 die Sicherheit in der Interaktion mit solchen Robotern auf internationaler Ebene umsetzen. Besonders die Entwicklung von Smart Cities bedeutet den zunehmenden Einsatz von Servicerobotern im Alltag und bei Büroarbeiten, Lieferroboter für Paketzustellungen oder Bedienungsroboter in der Gastronomie. Bislang dominieren kundenspezifische Entwicklungen, die eine Interoperabilität noch schwierig machen.
Der Import von Automatisierungsausrüstung ist zollfrei. Daher ist der Einfluss von Freihandelsabkommen, wie dem Japan-EU Free Trade Agreement, in diesem Bereich nur von untergeordneter Bedeutung. Für Roboter existieren keine Marktzugangsbeschränkungen. Jedoch ist laut Brancheninsidern in der Praxis alles, was mit Hydrauliksystemen und Druckbehältern zu tun hat, sehr kompliziert und aufwändig in der Zertifizierung.
Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.