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Branchen | Kenia | Abfallwirtschaft

Branchenstruktur

Wichtigster Akteur in Kenias Abfallsektor ist immer noch der Staat. Counties wie Nairobi, Kajiado, Kiambu und Nakuru ragen bei Beschaffungen heraus.

Von Carsten Ehlers | Nairobi

Nairobi Metropolitan Services (NMS) ist ein neuer Player bei Investitionen

Das Ministry of Environment & Forestry ist für die politischen Leitlinien des Abfallsektors zuständig. Die National Environmental Management Authority (NEMA) vergibt Lizenzen für Unternehmen. Zudem koordiniert und überwacht die NEMA die Einhaltung der staatlichen Ziele, so gut sie das mit ihrer schwachen Ausstattung machen kann. Die praktische Durchführung des Abfallmanagements liegt in den Händen der 47 Counties. 

Der größte staatliche Akteur im Abfallsektor ist die 2020 neu gegründete Behörde Nairobi Metropolitan Services (NMS), welche der Nationalregierung unterstellt ist. Weitere interessante staatliche Beschaffer im Abfallsektor sind die Counties Kisumu, Kiambu, Kajiado und Nakuru. Einen Teil der Dienstleistungen vergeben die Counties an Privatunternehmen, zum Beispiel den Abfalltransport. Das Management der Deponie wird mehr schlecht als recht von den Counties oder den Städten selbst gemanagt. Recycling wird fast ausschließlich von privaten Unternehmen durchgeführt, welche sich überwiegend in der Hauptstadt Nairobi sowie mit Abstrichen in der Hafenstadt Mombasa konzentrieren.

Informelle Waste-Picker dominieren noch immer die Mülltrennung

In der Regel wird in Kenia der in den Haushalten anfallende Abfall ungetrennt von der Müllabfuhr abgeholt und im besten Falle dann ordnungsgemäß auf die nächste Mülldeponie verbracht. Spätestens auf der Deponie kommen die „Waste-Picker“ ins Spiel. Das sind oft in informellen Kartellen organisierte Müllsammler, die unter schwersten gesundheitlichen Bedingungen Wertstoffe, wie Metall, Glas, Kunststoff oder Papier aus dem Müll ziehen. Um das Müllmanagement besser kontrollieren zu können, sind die Counties bestrebt, die Müllsortierung selbst zu übernehmen, bislang vergeblich.

Die Waste-Picker verkaufen die Rohstoffe in der Regel an Weiterverarbeiter (Converter) im Recyclingbereich. Die Converter sind das zweite Kettenglied in der Recycling-Wertschöpfungskette. Sie verfügen unter Umständen über das Know-how und Anlagen, mit dem die Materialien gereinigt, gepresst oder geschreddert werden, um sie dann weiterverkaufen zu können. Bei einigen Rohstoffen ist der kenianische Markt zu klein für eine lokale Aufbereitung, sodass diese in aufbereiteter Form nach Übersee exportiert werden müssen.

Weiter kein verlässlicher rechtlicher Rahmen

Das Bekenntnis der Regierung zum Ausbau des Abfallsektors sowie der rechtliche Rahmen sind nur sehr vage formuliert. Die Regierung bezieht sich in der erstmals im Jahr 2008 formulierten „Vision 2030“ auf die Implementierung und Weiterentwicklung einer „National Solid Waste Management Strategy“. Darüber hinaus bezieht sie sich auf den Abfallsektor im National Climate Change Action Plan 2018, in der National Solid Waste Management Strategy (2015) und der Environment Policy (2013). Das für den Abfallsektor wichtigste Gesetz ist der Environmental Management and Coordination Act (EMCA, 2015).

Wichtige Akteure im Abfallbereich

Akteur

Bereich

Nairobi Metropolitan Services (NMS)

Staatlicher Beschaffer   

Kisumu County

Staatlicher Beschaffer

Mombasa County 

Staatlicher Beschaffer

Kiambu County

Staatlicher Beschaffer

Kajiado County

Staatlicher Beschaffer

Nakuru County

Staatlicher Beschaffer

Takataka Solutions 

Abfalltransport, Recycling

Asticom

WET

Trash-Thread-Textile (T3) 

Recycler

Petco 

Recycler

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

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