Branchen | Kolumbien | Solarenergie
Branchenstruktur
Wenige große Firmen dominieren den Markt. Kleinere, unabhängige Firmen haben es mitunter schwerer. Deutsche Firmen gelten als bevorzugte Partner.
12.05.2022
Von Janosch Siepen | Bogotá
Mehr als 90 Prozent des Marktes der nicht-konventionellen erneuerbaren Energien ist in den Händen von sechs Firmen: Isagen, AES Colombia, Celsia, Grupo EPM, Enel Bogotá Región und EDP renovable. Zu Staatsunternehmen gehören beispielsweise Grupo Energía de Bogotá (GEB) und Empresas Públicas de Medellín (EPM). Wichtige private Akteure sind unter anderem Isagen, AES Colombia und Enel-Emgesa. Diese Hauptakteure sind in den meisten Teilen der Energiewertschöpfungskette wie Erzeugung und Vertrieb vertreten. Kleinere Unternehmen haben es oftmals im Wettbewerb schwerer, da Verkäufer und Abnehmer nicht unter demselben unternehmerischen Dach sind.
Deutsche Solarprodukte gelten als vertrauenswürdig
Laut Zahlen von ProColombia steigt das Interesse aus dem Ausland an Investitionen in erneuerbare Energien in Kolumbien. So wurde 2020 achtmal soviel aus dem Ausland investiert wie 2018. Europäische Firmen spielen im kolumbianischen Solarsektor eine wichtige Rolle. Kürzlich fusionierten die kolumbianische Firma Enel Green Power, Emgesa und Codensa zu Enel Colombia, einer Tochtergesellschaft des italienischen Energiekonzerns Enel. Gerade spanische Unternehmen sind bisher deutlich im Markt vertreten gewesen. Die Erfahrung Spaniens mit erneuerbaren Energien und die sprachliche Nähe haben für eine starke Position im kolumbianischen Markt gesorgt.
Auch große europäische Firmen wie GreenYellow und Engie aus Frankreich investieren kräftig. Chinesische Unternehmen wie Huawei und Trina sind gerade bei der Ausstattung von Solarpaneelen stark. Unternehmen aus Fernost gelten dabei laut Brancheninsidern als deutlich konkurrenzfähiger als noch vor einigen Jahren. Deutschland ist in Kolumbiens Solarsektor einer der bevorzugten Partner. Unternehmen wie Sowitec, Steag und Abo Wind sind bereits im Land aktiv. Hier helfe vor allem die gute Reputation deutscher Firmen. "Deutsche Produkte und Dienstleistungen gelten im kolumbianischen Solarsektor als qualitativ hochwertig und vertrauenswürdig", sagt ein Unternehmensvertreter.