Branchen | Kroatien | Solarenergie
Branchenstruktur
Der größte Teil der Ausrüstungen wird importiert. Einige kroatische Unternehmen bieten Entwicklung und Realisierung von Projekten an.
22.11.2022
Von Waldemar Lichter | Budapest
Solvis einziger kroatischer PV-Technikhersteller
Der größte Teil der Ausrüstungen für PV-Anlagen wird aus dem Ausland eingeführt, Solarmodule vor allem aus Fernost. Der einzige kroatische Hersteller von PV-Modulen ist Solvis Varaždin (Umsatz 2021: 54,4 Millionen Euro). Das Unternehmen meldet derzeit eine stark gestiegene Nachfrage, darunter aus dem Ausland. Mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Freiburg hatte die kroatischen Regierung im Januar 2019 ein Memorandum of Understanding über eine Kooperation bei Forschung und Entwicklung sowie die Ansiedlung einer vollintegrierten Photovoltaik-Fertigung in Kroatien unterschrieben.
Lokale Firmen bieten EPC-Dienstleistungen an
Einige kroatische Unternehmen bemühen sich, Ausrüstungen und Dienstleistungen für PV-Vorhaben und EPC-Projekte (Engineering, Procurement and Construction) anzubieten. Dazu gehört etwa Solvis, das neben PV-Modulen aus eigener Herstellung mit kompletten EPC-Diensten auf den Markt geht. In der EPC-Abwicklung von Projekten ist beispielsweise auch das Zagreber Unternehmen Solarshop aktiv, das gemeinsam mit Subunternehmen schlüsselfertige PV-Anlagen liefert. Den Bau von Solarparks bietet unter anderem Končar – Inženjering za energetiku i transport d.o.o. an, eine Tochter des Elektrotechnikkonzerns Končar. Die PV-Module stammen dabei von Solvis. Das Unternehmen gewann den Auftrag für den Solarpark Donja Dubrava des HEP-Konzerns.
Auf dem kroatischen Markt für PV-Ausrüstungen sind einige deutsche Anbieter tätig. Die größten Absatz- und Lieferchancen bestehen bei elektrotechnischen Bauteilen, zum Teil auch bei Montagesystemen. Internationale Anbieter wie etwa Fronius, SMA, ABB oder Schneider Electric sind ebenso vertreten.