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Branchen | Kroatien | Solarenergie

Markthemmnisse

Zeitraubende und wenig transparente Genehmigungsverfahren sind die größte Hürde. Sie verzögern und verteuern den Ausbau der Kapazitäten erheblich.

Von Waldemar Lichter | Budapest

Ungeachtet einiger Fortschritte - Hürden hemmen die Entwicklung 

Die Regierung ist bemüht, den gesetzlichen Rahmen und die Genehmigungsprozesse für Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien insgesamt kontinuierlich zu verbessern. Ungeachtet einiger Fortschritte gehören gerade der Regulierungsrahmen und die langwierigen bürokratischen Genehmigungs- und Verwaltungsverfahren zu den am meisten von Investoren beanstandeten Hürden für Solarenergieprojekte in Kroatien. Sie erfordern eine Vielzahl von Prozeduren und nehmen viel Zeit in Anspruch, was die Realisierung der Vorhaben verlangsamt und verteuert. 

Die Dauer des Genehmigungsprozesses zählt zu den größten Problemen, die den Ausbau der Kapazitäten für erneuerbare Energien bremsen. Die Genehmigung umfasst alle administrativen Prozesse, die erforderlich sind, um von der Ideenphase zur Errichtung eines Solarkraftwerks zu gelangen. Dazu gehören beispielsweise Standort-, Bau- und energetische Genehmigungen, eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie die Zusage für den Netzanschluss. Einer Studie des Consultingunternehmens Ember zufolge braucht man für Genehmigungen bei Solarkraftwerken in Kroatien im Schnitt 48 Monate. Damit belegt es einen der letzten Plätze in der Rangliste aller untersuchten Länder.

Fristen werden kaum eingehalten

Die meisten Beschwerden sind derzeit zurückzuführen auf die Nichteinhaltung der Fristen durch HEP beziehungsweise dessen Tochter für den Stromnetzbetrieb HEP-ODS ​​für den Netzanschluss der Anlagen. Anbieter von PV-Anlagen für private Haushalte beklagen einen riesigen Rückstau von Projekten, die nicht fertiggestellt und in Betrieb genommen werden können, weil die Netzanschlussgenehmigung nicht oder nur stark verzögert erteilt wird. Nach einer geplanten neuen Verfügung soll HEP zwar für die Überschreitung der Fristen mit Strafen belegt werden können. Die Strafen würden jedoch nach Meinung von Fachleuten zu gering ausfallen, sodass kaum mit einer Beschleunigung der Verfahren zu rechnen sei.

Fachkräftemangel und fehlende Technik

In jüngster Zeit bremsen aber auch zwei weitere Faktoren den Ausbau der Kapazitäten aus. Bei der Realisierung von Solarenergieprojekten macht sich der Mangel an Fachkräften negativ bemerkbar. Zum einen fehlen geeignete Handwerker für die Planung und die Installation von PV-Anlagen. Zum anderen ist derzeit die benötigte Technik schwer auf dem Markt in ausreichender Menge erhältlich. Probleme bereitet vor allem die Beschaffung von elektrotechnischen Ausrüstungen, wie etwa Wechselrichtern. Zu den Gründen gehören die unterbrochenen Lieferketten infolge der Coronakrise, die noch nicht vollständig wiederhergestellt werden konnten.

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