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Bericht Wirtschaftsumfeld Marokko Arbeitsmarkt, Lohn- und Lohnnebenkosten

Fachkräfteanwerbung aus Marokko

Deutschland und Marokko haben eine Migrationspartnerschaft vereinbart. Deutsche Unternehmen können auf dieser Grundlage Auszubildende aus dem nordafrikanischen Land rekrutieren. 

Von Ullrich Umann | Casablanca

Am 24. Januar 2024 haben Deutschland und Marokko eine umfassende Migrationspartnerschaft vereinbart. Ziel dieser Partnerschaft ist es, die irreguläre Migration zu reduzieren und die legale Arbeitsmigration zu fördern. Die Vereinbarung sieht die Schaffung einer bilateralen Arbeitsstruktur vor, um Maßnahmen zur Sicherheit beider Länder kontinuierlich abzustimmen.

Ein zentrales Anliegen der Partnerschaft ist die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus Marokko, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird eine Rückführungskooperation für marokkanische Staatsangehörige ohne Bleiberecht in Deutschland etabliert.

Mehrstufiges Bewerbungsverfahren mit dem Programm THAMM 

Zur Umsetzung der Fachkräfteanwerbung wurde eine Kooperation zwischen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) vereinbart. Gemeinsam führen sie das Programm THAMM beziehungsweise THAMM Plus durch, das auf sichere und faire Arbeitsmigration abzielt. Das Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) sowie dem EU-Treuhandfonds für Afrika finanziert und rekrutiert Fachkräfte aus Marokko, Tunesien und Ägypten.

Das Projekt umfasst ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren mit Sprachkursen und technischer Weiterbildung zur Vorbereitung auf den deutschen Arbeitsmarkt. Nach erfolgreicher Auswahl unterstützen die Initiatoren die Fachkräfte bei Visumverfahren und Anerkennungsprozessen. Nach der Anerkennung ihrer Qualifikationen wird eine Übersiedlung sowie eine Festeinstellung in einem deutschen Unternehmen angestrebt.

Bauwirtschaft und verarbeitendes Gewerbe im Fokus

Zusätzlich hat die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) eine Vermittlungsabsprache mit der Arbeitsagentur ANAPEC getroffen, um 400 Fachkräfte speziell für die Bauwirtschaft und elektrotechnische Industrie zu rekrutieren.

Die AHK Marokko (Deutsche Industrie- und Handelskammer in Marokko) unterstützt im Rahmen des Projekts ProRecognition Fachkräfte bei der Anerkennung ihrer in Marokko erworbenen Berufsqualifikationen in Deutschland. Sie bietet persönliche Beratungen an, um über den Anerkennungsprozess zu informieren, einschließlich der benötigten Dokumente und des Antragsverfahrens. 

Auch vermittelte die AHK im Oktober 2024 marokkanische Auszubildende für Metalltechnik, Konstruktionsmechanik, Zerspanungsmechanik und Industriemechanik im Rahmen der Fachkräftevermittlung an Unternehmen im Raum Freiburg und Trier, darunter Herrenknecht, Stihler, RMA und Schauenberg. An diesem Vermittlungsvorhaben waren gleichfalls die IHK Südlicher Oberrhein und die IHK Trier aktiv beteiligt. Vor der Ausreise hatte die AHK alle Auszubildenden sprachlich (B2-Niveau Deutsch) und kulturell auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet.

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