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Branche kompakt | Polen | Landwirtschaft

Landwirtschaft produziert für globale Märkte

Dank der weltweiten Nachfrage steigt die Agrarerzeugung in Polen. Der Sektor muss umweltfreundlicher und effizienter werden. Hohe Kosten schmälern seine Rentabilität. 

Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Markttrends

    Die Landwirtschaft in Polen muss bei weiterem Wachstum nachhaltiger sowie effizienter werden und in Dürreperioden besser bestehen.

    Die polnische Landwirtschaft ist stark exportorientiert. Hauptabnehmer von Agrarerzeugnissen sind die anderen Länder der Europäischen Union. Außerhalb der EU sind die Produkte vor allem im Vereinigten Königreich und in Asien gefragt, in China insbesondere Fleisch. Arabische Länder beziehen mehr Obst aus Polen. Negativ wirken sich steigende Kosten etwa für Kunstdünger und Energie aus bei gleichzeitigem Preisdruck auf die Erzeugnisse der Landwirte. So blockiert Polen eigenmächtig Getreidelieferungen aus der Ukraine aus Furcht vor einem Preisverfall nach Beendigung der Importbeschränkungen der EU.

    Effizienz muss steigen

    Um die eher schwache Konjunktur in der Landwirtschaft wiederzubeleben, muss die Effizienz der Betriebe erhöht werden, und Ressourcen müssen gezielter eingesetzt werden. Das gilt für Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Wasser auf den zunehmend von Dürrephasen heimgesuchten Feldern. Drohnen werden zur Zustandsanalyse der einzelnen Abschnitte bereits eingesetzt. Dürreresistentere Pflanzenarten sind gefragt. Notwendig ist eine weitere Digitalisierung. Neue Technologien werden künftig verstärkt zum Einsatz kommen, auch zur Verbreitung der Präzisionslandwirtschaft.

    Das Netz zur Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft und in Ländlichen Gebieten SIR (Sieć na rzecz Innowacji w Rolnictwie i na Obszarach Wiejskich) berät Landwirte. Es fungiert im Rahmen des Landesnetzes für Ländliche Regionen KSOW (Krajowa Sieć Obszarow Wiejskich), die sich weiter entwickeln sollen. Das seit dem 1. Juli 2023 als KSOW + bezeichnete Netzwerk setzt Zielvorgaben im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU 2023 bis 2027 um.

    Die EU-Kommission genehmigte zuvor den Strategieplan Polens dazu. Wichtig dabei ist, junge Leute für den Agrarsektor zu gewinnen. Die Landesstelle zur Förderung der Landwirtschaft KOWR ist die staatliche Anlaufstelle für Agrarbetriebe mit ihrem E-Portal eRolnik (eLandwirt).

    Umweltaspekte gewinnen an Gewicht

    Die im "Grünen Deal" der EU festgelegten Klimaziele bis 2030 fordern mehr Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Das Grund- und Trinkwasser muss geschützt, der Ausstoß an Kohlendioxid reduziert, der Anteil der ökologischen Erzeugung erhöht, das Tierwohl verbessert und Transportwege verkürzt werden. 

    Die letztens zweistellig gewachsenen Lebensmittelpreise bremsen die Inlandsnachfrage nach hochwertigeren Produkten jedoch aus. Die Regierung belässt den Mehrwertsteuersatz für Grundnahrungsmittel bis Ende 2023 bei 0 Prozent (bis 31. Januar 2022: 5 Prozent).

    Ökologische Bauernbetriebe finden dennoch Abnehmer für ihre höherpreisigen Erzeugnisse. Sie leben auch vom Exportgeschäft. Ende 2022 gab es 21.187 solche Betriebe (+6 Prozent zu Ende 2021), die insgesamt 554.632 (+9 Prozent) Hektar bewirtschafteten, wie der Inspektor für die Handelsqualität von Agrar- und Nahrungsmittelartikeln IJHARS (Inspektorat Jakości Handlowej Artykułów Rolno-Spożywczych) mitteilt.

    Fleisch dominiert Export

    Die Nahrungsmittelexporte stiegen im 1. Halbjahr 2023 um 16 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der zweistellige Zuwachs ist jedoch vor allem auf höhere Preise zurückzuführen. Die Inflationsrate lag in Polen im 1. Halbjahr bei 15 Prozent.

    Neue Märkte gewinnen an Gewicht. Die Ausfuhren nach Saudi-Arabien stiegen zum Beispiel um 22 Prozent auf 262 Millionen Euro. Bei den Exporten von Fleisch und -erzeugnissen hatte Geflügelfleisch mit 2 Milliarden Euro den größten Anteil vor verarbeiteten Fleischprodukten (1,2 Milliarden Euro), Rind- (1 Milliarde Euro) und Schweinefleisch (404 Millionen Euro).

     

    Außenhandel Polens mit Agrargütern und Nahrungsmitteln (Auswahl, in Milliarden Euro, Veränderung in Prozent)
     

    1. Hj. 2023

    Veränderung*) 

    Exporte insgesamt

    25,6

    16

      in andere EU-Länder

    18,8

    13

        nach Deutschland

    6,4

    16

      von Fleisch und -erzeugnissen 

    4,9

    8

      von Getreide und -produkten

    3,8

    30

      von Tabak und -produkten

    2,7

    31

      von Molkereierzeugnissen

    1,8

    -3

      von Zucker und Süßwaren

    1,7

    18

    Importe insgesamt

    16,4

    9

    Exportüberhang

    9,3

    30

    * 1. Halbjahr 2023/1. Halbjahr 2022.Quelle: Landesstelle zur Fördrung der Landwirtschaft KOWR
     

    EU-Mittel ermöglichen Kauf von Maschinen

    Polen erhält aus dem EU-Budget von 2023 bis 2027 rund 22,1 Milliarden Euro, darunter direkte Zahlungen von 17,3 Milliarden Euro. Das Land steuert selbst außerdem 3,1 Milliarden Euro bei. Für die Modernisierung von Agrarbetrieben stehen aus diesem Budget rund 7,8 Milliarden Euro zur Verfügung, einschließlich für Tierwohl, Ausbau kleiner Höfe, Seuchenschutzmaßnahmen und erneuerbare Energien, darunter Biogasanlagen. Die Fördermittel für den ländlichen Raum verwaltet die Agentur zur Umstrukturierung und Modernisierung der Landwirtschaft ARiMR (Agencja Restrukturyzacji i Modernizacji Rolnictwa). Damit finanzieren die Landwirte auch Beschaffungen von Traktoren, Maschinen und Geräten, darunter aus Deutschland.

    Deutschland lieferte laut Eurostat 2022 Landmaschinen (SITC 721) für 472 Millionen Euro nach Polen (darunter Ernte- und Dreschmaschinen für 273 Millionen Euro) und war damit weit vor Italien (156 Millionen Euro) das wichtigste Lieferland. Die gesamten Importe betrugen knapp 1,5 Milliarden Euro. Aufgrund der zunehmenden Dürrephasen dürfte künftig insbesondere der Bedarf an Bewässerungsanlagen steigen. Traktoren (SITC 722) führte Polen 2022 für 314 Millionen Euro aus Deutschland ein (Importe insgesamt: 899 Millionen Euro).

    Die geringe Rentabilität der Agrarbetriebe führt 2023 jedoch zu einem Rückgang ihrer Investitionen. Die EU-Fördermittel 2023 bis 2027 laufen erst an. So blieb im 1. Halbjahr 2023 die Nachfrage nach Traktoren verhalten. Die Marke John Deere verwies New Holland auf Platz 2. Der inländische Hersteller Ursus verkaufte nur noch einen Traktor in Polen (1. Halbjahr 2022: 27). Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen und internationalen Lage dürften 2023 laut dem Verband PIGMiUR die Beschaffungen von Traktoren um ein Fünftel und die von Landmaschinen noch etwas stärker zurückgehen.

    Die Agrarbetriebe müssen Böden, Umwelt sowie das Klima schützen und neue Produktionsmethoden anwenden. Wasser ist zu sparen, die regenerative Landwirtschaft zu etablieren. Deutsche und auch andere westliche Maschinen sind gefragt, die immer hochtechnologischeren inländischen behaupten sich ebenfalls. Im schwierigen Umfeld 2023 dürften die Beschaffungen jedoch um mindestens ein Fünftel sinken. 

    Hubert Seliwiak Marketing-Leiter der Polnischen Wirtschaftskammer für Landwirtschaftliche Maschinen und Ausrüstungen PIGMiUR Toruń (Thorn)

    Polen importiert vielfach Pflanzenschutzmittel. Die inländische Produktion davon brach laut dem Statistischen Hauptamt GUS (Główny Urząd Statystyczny) in den ersten sieben Monaten 2023 um 29,3 Prozent gegenüber Januar bis Juli 2022 auf 27.279 Tonnen ein. Bei Düngemitteln sank die Produktion um 32,2 Prozent bei Stickstoffdünger (782.000 Tonnen) und um 51,5 Prozent bei Phosphordünger (97.300 Tonnen). Zu dem Rückgang hatten unter anderem die hohen Gaspreise geführt, die die Produktion von Düngemitteln stark verteuerten.

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Branchenstruktur

    Zahlreiche Kleinerzeuger liefern größeren Betrieben in Polen Agrarprodukte. In der Viehzucht dominieren Großunternehmen. Die Molkereisparte konsolidiert sich durch Übernahmen.

    Polen hat einen bedeutenden Agrarsektor mit einem breiten Sortiment. Die Erzeugung übertrifft den Inlandsbedarf deutlich. Ende 2022 waren laut dem Statistischen Hauptamt GUS (Główny Urząd Statystyczny) 1,3 Millionen Personen in der Landwirtschaft beschäftigt. Die höchsten Umsätze erwirtschaftet die Fleischsparte. Polen ist ein wichtiger Anbieter insbesondere von Geflügel, Äpfeln und Champignons. Die Ernte 2023 fällt laut Schätzungen des GUS jedoch geringer aus als 2022.

    Ernte verringert sich 2023 

    Die Ernteerträge fallen 2023 geringer als im Vorjahr aus. Eine Ausnahme bilden Zuckerrüben. Daher dürfte in der Saison 2023/2024 auch die Zuckerproduktion wieder steigen. In der Saison 2022/2023 war sie auf 2 Millionen Tonnen gesunken (-12,7 Prozent gegenüber 2021/2022).

    In Polen 2023 erwartete Ernte (in Millionen Tonnen, Veränderung in Prozent)
     

    Menge

    Veränderung 2023/2022

    Baumobst

    4,3

    -9

      Äpfel

    3,9

    -9

    Kartoffeln

    5,5

    -9

    Beerenobst

    3,8

    -3

    Getreide

    35,2

    -1

    Raps, Rübsamen

    3,7

    1

    Zuckerrüben

    15,9

    12

    Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

     

    Bei tierischen Produkten erzielte Polen 2022 gute Zuwächse. Die Produktion von Geflügelfleisch wuchs laut GUS um 6,1 Prozent gegenüber 2021 auf 3,35 Millionen Tonnen mit weiter steigender Tendenz. Ohne Tiefkühlware erzeugte Polen gut 1,9 Millionen Tonnen Schweinefleisch (+4 Prozent) sowie knapp 0,8 Millionen Tonnen Rind- und Kalbfleisch (+9,2 Prozent). Die Erzeugung von Milch betrug 37,2 Millionen Hektoliter (+3,7 Prozent), sank dann aber im Verlauf von 2023. Die Herstellung von Butter und Käse stieg jedoch gleichzeitig weiter.  

    Die Durchschnittsfläche der über 1,3 Millionen Agrarbetriebe stieg 2022 laut dem Portal Terazpole.pl auf rund 11,32 Hektar. Neben einigen großen gibt es zahlreiche kleine Betriebe. Am kleinteiligsten ist die Struktur in Małopolskie (Kleinpolen) mit einer Durchschnittsfläche von 4,28 Hektar, am weitläufigsten in Zachodniopomorskie (Westpommern) mit 32,8 Hektar. Im Westen und Norden Polens befinden sich die Flächen der großen ehemaligen Staatsgüter PGR. Während dort und in Großpolen pro 100 Hektar durchschnittlich höchstens acht Personen arbeiten, sind es in Zentralpolen und im Osten 15 Personen.

    Großunternehmen dominieren Marktsegmente

    Die Agrarbetriebe beliefern vielfach große Verarbeitungsunternehmen. Die Fleischbranche wird von einigen Großunternehmen beherrscht. Die führende Geflügelfirma Cedrób gehört zur Cedrób-Gruppe, die durch die Übernahme unter anderem der Gobarto auch zu einem der führenden Hersteller von Schweinefleisch wurde. Cedrób produziert mit der Firma Cedrób Pasze ebenfalls Futter und ist in Deutschland mit der Handelsgesellschaft Cedrób Passau GmbH präsent. Cedrób weitet ihre Produktion mit dem Bau einer dritten Schlachterei in Ujazdówek bei Ciechanów 2023 noch aus. Dort können 270.000 Hühner täglich geschlachtet werden, sodass die gesamte Tageskapazität von Cedrób auf 1 Million Stück steigt. Die Cedrób-Gruppe erwirtschaftete 2021 (neuste Angabe) einen Umsatz von 1,55 Milliarden Euro.      

    Zur Molkereisparte gehören noch etliche kleinere Genossenschaften. Der Konsolidierungsdruck wächst jedoch, gerade aufgrund gestiegener Produktionskosten. Die Marktführer Polmlek, Mlekovita und Mlekpol übernehmen weitere kleinere Konkurrenten. Die um die Landeszuckergesellschaft KSC (Krajowa Spółka Cukrowa) gegründete staatliche Landesnahrungsmittelgruppe KGS (Krajowa Grupa Spożywcza) soll die Vertriebsstrukturen straffen, die Nahrungsmittelversorgung zu fairen Preisen sichern und Unternehmen vor Übernahmen schützen. Zu den dort vertretenen Sparten zählen Saatgut, Zucker, Stärkemehl, Getreide/Mehl. KGS modernisiert ihre Betriebe, die umweltfreundlicher werden sollen, und bereitet Zuckerrüben besser für den Raffinerieprozess vor.

     

    Eckdaten zur Landwirtschaft in Polen
    Kennziffer 
    Einwohner (in Millionen, Jahresende 2022)37,8
    Ackerfläche (in Millionen Hektar; 2021)14,05
    Anteil der Landwirtschaft an der Entstehung des BIP (in Prozent; 2022)2,1
    Exporte Agrargüter (SITC 0, in Milliarden US$; 2022)41,2
    Quelle: Statistisches Hauptamt GUS, Statista, Landwirtschaftsministerium

    Einige ausländische Akteure sind aktiv

    Die Agrarflächen befinden sich fast ausschließlich in inländischer Hand. Der KSC machen Südzucker, Pfeifer & Langen und Nordzucker Konkurrenz. Die französische Danone-Gruppe verarbeitet Milch, und die österreichische Goodmills-Gruppe erzeugt Mehl. Der führende Schweinefleischproduzent Animex Foods, Agri Plus (Schweinezucht) und Agri Plus Feed gehören zum US-Konzern Smithfield Foods. Die Sokolow, an der Danish Crown beteiligt ist, verarbeitet vor allem rotes Fleisch. Zum niederländischen Hersteller und Großhändler von Milchprodukten Interfood BV gehört die Interfood Polska. Die Betriebe für pflanzliche Fette Zakłady Tłuszczowe Kruszwica gehören zu 100 Prozent der niederländischen Koninklijke Bunge BV. 

    Die Produktion von Landmaschinen, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sinkt. Billiger russischer Stickstoffdünger fällt weg. Importbedarf aus der EU besteht, ist aber eine Preisfrage. Hier könnten EU-Mittel aushelfen. Die Einfuhren von Stickstoffdünger (HS 3102) aus Deutschland stiegen 2022 laut GUS auf 256 Millionen Euro. Die Grupa Azoty setzt sich als führende Kunstdüngerherstellerin für einen effizienteren Einsatz davon ein. Sie eröffnete 2023 in ihren Danziger Werken Grupa Azoty Fosfory ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Biodünger. Einer der größten Produzenten von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Saatgut und Futter ist die Agrii Polska, Agri Intelligence entwickelt Innovationen. Auch die Handelsfirma Agrolok beliefert Agrarbetriebe mit Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Saatgut, Keimlingen, Futterkomponenten, Getreide.

     

    Produktion ausgewählter Erzeugnisse für die Agrarwirtschaft in Polen (Maschinen in Stück, Veränderung in Prozent)

    Produktgruppe

    2022

    Veränderung 2021/22

    Traktoren

    3.219

    4,4

    Pflüge

    4.590

    -54,0

    Bodenlockerer, Grubber

    10.730

    -14,3

    Sämaschinen

    4.875

    -23,9

    Streumaschinen für Dünger

    5.497

    -15,4

    Mähdrescher

    1.990

    -26,0

    Stickstoffdünger (in 1.000 Tonnen) *)

    1.755

    -16,8

    Phosphordünger (in 1.000 Tonnen) *)

    325

    -27,4

    Pflanzenschutzmittel, andere

     Agrarchemikalien (in 1.000 Tonnen)

    73

    -33,0

    * umgerechnet in reinen Bestandteil, auch Mischungen.Quelle: Statistisches Hauptamt GUS 2023

    Die großen Produzenten und Verarbeiter von Agrargütern haben eine starke Position auf dem Markt. Der Mechanisierungsgrad der Landwirtschaft ist hoch. Künftig dürften neue Technologien, intelligente Maschinen und eine weitere Digitalisierung gefragt sein. 

    Polen hat eine bedeutende Nahrungsmittelbranche, die die Agrarerzeugnisse weiter verarbeitet. 

    Wichtige Agrarbetriebe in Polen (Umsatz in Millionen Euro) *)

    Unternehmen

    Sparte

    Umsatz 2022

    Animex Foods

    Fleisch

    2.496

    Grupa Polmlek

    Molkerei

    2.096

    Grupa Mlekovita 

    Molkerei

    2.010

    Spółdzielnia Mleczarska Mlekpol

    Molkerei

    1.531

    Grupa Sokołów S.A

    Fleisch

    1.137

    ZDM Superdrób S.A. 

    Geflügel

    581

    Gobarto S.A.

    Schweinefleisch

    564

    Okręgowa Spółdzielnia Mleczarska (OSM) Piątnica

    Molkerei

    488

    * Einnahmen aus Verkäufen, umgerechnet zum Jahresdurchschnittskurs 2022: 1 Euro=4,6861 Złoty.Quelle: Liste der 500 umsatzstärksten Unternehmen 2022 (Auswahl) 2023

     

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Rahmenbedingungen

    Bei der Auftragsvergabe gelten in Polen die EU-Regeln. Für deutsche Investoren oder Anbieter gibt es keine besonderen Hürden.

    Leasing-Gesellschaften erteilen polnischen Landwirten vielfach Kredite zur Beschaffung von Landmaschinen. Firmen mit Liquiditätsengpässen, die Agrargüter aufkaufen, können seit dem 1. Juli 2023 bei der Landesstelle zur Förderung der Landwirtschaft KOWR günstige und schnelle Kredite beantragen.

    Beim Großhandel mit pflanzlichen Agrargütern spielen Großmärkte eine wichtige Rolle wie etwa der westlich von Warschau in Bronisze gelegene Warsaw Agri-Food Wholesale Market für Obst, Gemüse, Blumen und Lebensmittel mit circa 300 ständig präsenten Unternehmen.

    Neue Agrarbörse entsteht

    Bei Częstochowa (Tschenstochau) soll 2025 die Agrar- und Nahrungsmittelbörse, Jurajski Agro Fresh Park (JAFP), mit vier modernen Hallen von je 10.000 Quadratmetern Fläche übergeben werden.

    Zum Markteinstieg und zur Kontaktpflege empfehlen sich auch aufgund der geografischen Nähe Besuche von und Beteiligungen an landesweiten und regionalen Messen. Der Landmaschinenverband PIGMiUR etwa organisiert regelmäßig an verschiedenen Standorten die Agroshow.

    Es gelten verschiedene in- und ausländische ökologische Zertifikate. Das Landwirtschaftsministerium listet 12 Institutionen auf, die Öko-Zertifikate vergeben dürfen. Eine Handelskette für Öko-Nahrungsmittel ist Organic market. Der Landerwerb ist EU-Bürgern grundsätzlich erlaubt. Transaktionen mit landwirtschaftlichen Flächen unterliegen allerdings Beschränkungen.

    Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der Europäischen Union sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa die Website des Deutschen Instituts für Normung e.V.).

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    AHK Polen

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministerstwo Rolnictwa i Rozwoju Wsi

    Ministerium für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung
    Krajowy Ośrodek Wsparcia RolnictwaLandesstelle zur Förderung der Landwirtschaft, E-Verwaltung 
    Instytut Ekonomiki Rolnictwa i Gospodarki ŻywnościowejInstitut für Land- und Nahrungsmittelwirtschaft, erstellt Marktanalysen  
    Polska Izba Gospodarcza Maszyn i Urządzeń RolniczychKammer für Landmaschinen und -ausrüstungen
    Polska Izba Żywności EkologicznejKammer für ökologische Nahrungsmittel
    Polska EkologiaVereinigung der Verarbeiter und Produzenten von ökologischen Erzeugnissen

    Polski Związek Hodowców i Producentów Trzody Chlewnej "POLSUS"

    Verband der Schweinezüchter
    Krajowa Izba Producentów Drobiu i PaszKammer der Geflügel- und Futterproduzenten
    Polski Związek Zrzeszeń Hodowców i Producentów DrobiuVereinigungen der Geflügelzüchter
    Polski Związek Hodowców i Producentów Bydła MięsnegoVerband der Rinderzüchter
    Polskie Towarzystwo RybackieFischereivereinigung
    Krajowy Związek Spółdzielni Mleczarskich Związek RewizyjnyVerband der Molkereigenossenschaften
    Polagra-Premiery, Poznań (Posen) Messe für Innovationen, nächste: 19. bis 21.01.2024  

    Agrotech, Kielce

    Messe für Landwirtschaftstechnik, nächste: 08. bis 10.03.2024
    Bio Expo WarsawMesse für ökologische Erzeugnisse, nächster Termin: 03. bis 05.10.2024

    Portal Rolniczy

    Landwirtschaftsportal
    Agropolska.plLandwirteportal
    Portal HodowcyViehzüchterportal
    Portal SpożywczyNahrungsmittelportal

     

     

     

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

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