Branchen | Polen | Landwirtschaft
Lokale Zulieferer und Wettbewerb
Obwohl eine Inlandsproduktion von Ausrüstungen, Futter, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln für die Landwirtschaft besteht, sind die Importe beträchtlich, etwa von Pestiziden.
02.11.2022
Von Beatrice Repetzki | Berlin
Zulieferungen stammen aus dem In- und Ausland
Polen importierte von 2018 bis 2020 laut dem Portal Agrofakt.pl jährlich Landmaschinen für etwa 1,45 Milliarden bis 1,65 Milliarden Euro. Deutschland hatte 2020 einen Anteil an den Importen von 32 Prozent und lieferte vorwiegend Bodenbearbeitungs- und Erntemaschinen sowie Mähdrescher. Letztere stammten auch aus Österreich. Bei den Importen aus Italien und Frankreich dominierten dagegen Traktoren. Der bankrotte inländische Hersteller Ursus S.A. spielt dagegen kaum noch eine Rolle. Der größte Traktorenproduzent des Landes ist Farmtrac Tractors Europe Sp. z o. o. unter Beteiligung der indischen Escorts Ltd. In den ersten neun Monaten 2022 produzierte Polen laut GUS 1.627 Traktoren (+36,5 Prozent im Vergleich zu Januar bis September 2021).
Produktart 1) | Menge | Veränderung 2) |
---|---|---|
Stickstoffdünger | 1.347 | -13,1 |
Phosphordünger | 253 | -27,1 |
Pflanzenschutzmittel | 51 | -9,5 |
Führend bei der Produktion von Kunstdünger ist die Grupa Azoty S.A.. Die Anwil S.A. hat eine Jahreskapazität von 1,5 Millionen Tonnen. Da das dafür verwendetet Erdgas als Rohstoff sich erheblich verteuerte, verlängerte das Finanzministerium die Geltungsdauer des Mehrwertsteuersatzes von 0 Prozent auf Düngemittel bis Ende 2022, um die Abnehmer zu entlasten. Stickstoffdünger wird nun noch knapper, denn er wurde bis 2021 in beträchtlichem Maße von kostengünstigeren Anbietern aus östlichen Nachbarländern geliefert. Die eingesetzten Pflanzenschutzmittel stammen dagegen ganz überwiegend von internationalen Produzenten.