Polen wählt Technologiepartner für den Bau eines Kernkraftwerks

Polen will das erste Atomkraftwerk im Rahmen des nationalen Kernenergieprogramms gemeinsam mit der US-amerikanischen Firma Westinghouse bauen. Der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki verkündete die Entscheidung Ende Oktober 2022. Firmen aus Frankreich und Südkorea hatten sich ebenfalls beworben.

Ein von Westinghouse eingereichtes Angebot umfasst laut Medienberichten den Bau von zwei Kraftwerken mit je drei Reaktoren. Polens Regierung will zunächst nur eine Anlage gemeinsam mit der US-amerikanischen Firma bauen. Die Entscheidung darüber, wer als Partner für das zweite Kraftwerk im Rahmen des nationalen Kernenergieprogramms infrage kommt, steht noch aus.

Offene Punkte gibt es auch mit Blick auf das erste geplante Kraftwerk. Wie die Tageszeitung Rzeczpospolita berichtet, ist die Finanzierung des Projekts unklar. Polen will, dass der Reaktorlieferant 49 Prozent der Projektkosten trägt. Die Zusagen von Westinghouse sollen deutlich kleiner ausfallen.

Parallel zu den Verhandlungen mit Westinghouse unterzeichneten die polnischen Energiekonzerne PGE und ZE PAK Anfang November 2022 eine Absichtserklärung mit dem südkoreanischen Reaktorlieferanten KNHP. Bis Ende 2022 wollen die Partner eine Machbarkeitsstudie zum Bau eines Kernkraftwerkes im zentralpolnischen Pątnów vorlegen. Minister aus Polen und Südkorea unterstützen das Projekt. Polnische Regierungsvertreter betonen aber, es handle sich um ein Unternehmervorhaben außerhalb des nationalen Kernenergieprogramms.