Konjunkturumfrage: Unternehmen in Polen sind guter Dinge

Unternehmen in Polen bewerten ihre Lage heute besser als vor einem Jahr. Das zeigt die Konjunkturumfrage der deutsch-polnischen Auslandshandelskammer (AHK Polen). Die befragten Firmen gehen davon aus, dass sich die eigene Situation im Vergleich zum Vorjahr eher verbessern als verschlechtern wird. Das ist eine Kehrtwende gegenüber 2023. Damals gingen mehr Betriebe von einem Abschwung aus.

Dank der besseren Stimmung wächst die Investitionslaune. Auf jedes Unternehmen, das seine Ausgaben senken will, kommen zwei Betriebe, die mehr investieren wollen als 2023. Der Regierungswechsel im Dezember 2023 trägt zum Aufwärtstrend bei. Lars Gutheil, Geschäftsführer der AHK Polen, sagt: "Die von der neuen Regierung erklärte Offenheit zum Dialog mit den Unternehmern sowie ihre ersten Entscheidungen wurden von der Wirtschaft positiv aufgenommen." Zu den Erfolgen der neuen Regierung gehört, dass sie die Freigabe von EU-Geldern aushandeln konnte.

Trotzdem gibt es Verbesserungsbedarf. Die befragten Unternehmen kritisieren Polens Steuersystem. Wie schon in früheren Jahren klagen Firmen über eine unberechenbare Wirtschaftspolitik. Positiv heben Betriebe die EU-Mitgliedschaft Polens und den Zustand der Infrastruktur hervor. Niedrige Löhne zählen nicht zu den wichtigsten Standortvorteilen. Im Gegenteil: Steigende Arbeitskosten stehen laut Konjunkturumfrage auf Platz 2 der größten Hürden für die Unternehmensentwicklung in Polen – gleich nach den Energiekosten.