Das rumänische Energieministerium fördert aktiv den Ausbau der erneuerbaren Energien. Stromerzeuger bekommen Zuschüsse für Projekte.
Pro Unternehmen gibt es bis zu 15 Millionen Euro
Das rumänische Energieministerium vergibt EU-Zuschüsse in Höhe von rund 458 Millionen Euro an Stromerzeuger. Damit will die rumänische Regierung Investitionen in den Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen anstoßen. Begünstigte können bis zu 15 Millionen Euro an Zuschüssen erhalten, informiert das Energieministerium.
Bedingung ist, dass die Antragsteller beim rumänischen Handelsregister mit der Klassifikation der wirtschaftlichen Aktivitäten, auch CAEN, als Stromerzeuger (CAEN 3511) registriert sind. Antragsteller, die Zuschüsse für Solarenergie erhalten möchten, können pro Megawatt installierter Leistung 425.000 Euro erhalten.
Bei den Zuschüssen handelt es sich um Finanzmittel, die das Energieministerium als Transferleistung an die Begünstigten auszahlt. Die staatlichen Beihilfen müssen nicht an den rumänischen Staat zurückgezahlt werden. Dieses Geld hat die rumänische Regierung im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität von der EU erhalten. Für Projekte im Energiesektor stehen insgesamt bis zum Jahr 2027 rund 1,6 Milliarden Euro bereit.
Regierung erarbeitet weitere Förderprogramme
Um Investoren zu finden, die Solar- und Windparks bauen, erarbeitet die Regierung gemeinsam mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (European Bank for Reconstruction and Development, EBRD) geeignete Förderprogramme. Konkret geht es darum, eine rechtliche Grundlage für Differenzkontrakte (Contract for Differences, CfD) zu schaffen. Dies ermöglicht den Erzeugern, ihren Strom zu einem festgesetzten Abnahmepreis auf dem Strommarkt anzubieten. In Rumänien fördert die Regierung zudem im Rahmen des Programms Casa Verde die Installation von Solaranlagen in Privathaushalten. Dafür steht aus dem Umweltministerium ein Budget von umgerechnet rund 190 Millionen Euro zur Verfügung.
Werte für Sonneneinstrahlung sind im Süden am besten
Die Globalstrahlung in Rumänien schwankt zwischen einem Höchstwert von 1,49 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Tag und dem Tiefstwert von 0,34 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Tag. Die höchsten Werte messen Meteorologen meist ab Juni, die Tiefstwerte zwischen Januar und Februar. Der jährliche Mittelwert der Sonneneinstrahlung auf horizontalen Flächen beträgt pro Quadratmeter 1,28 Kilowattstunden. Die Orte mit der höchsten Globalstrahlung befinden sich im Süden des Landes, etwa die Region Dobrogea oder die Region um die Hauptstadt Bukarest. Letzte verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur für Stromanschlüsse an Photovoltaik-Anlagen.
Ausgewählte Solarprojekte in RumänienProjektbezeichnung und Standort | Leistung (Megawatt) | Unternehmen | Status | Investitionsvolumen (in Millionen Euro) |
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Solarpark in Arad | 1.044 | West Power Investments, Monsson Alma | Projektdesign | 600 |
Photovoltaik-Anlage in Rateşti | 154 | Intec Energy Solutions | Studienphase | 195 |
Solaranlage auf OMV-Anlage in Dolj | 111 | OMV Petrom | Projektdesign | 104 |
Photovoltaik-Anlage in Olt | 134 | Grup Blauer Bucuresti | Projektdesign | 80 |
Photovoltaik-Anlage in Bihor | 87 | PNE AG | Projektdesign | 52 |
Quelle: Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest (Mai 2022)
Von Dominik Vorhölter
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Bukarest