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Branche kompakt | Saudi-Arabien | Bauwirtschaft

Zulieferprodukte: Zement, Beton und Holz

Der Zementverbrauch in Saudi-Arabien ist wieder deutlich gesunken. Jedoch wird für 2024 mit einer Trendwende gerechnet. Der Holzbedarf muss durch Einfuhren gedeckt werden.

Von Robert Espey | Dubai

Zement und Beton

Im Jahr 2023 schrumpfte der Zementabsatz um 6 Prozent auf 49,3 Milliarden Tonnen. Auf dem lokalen Markt wurden 47,2 Milliarden Tonnen verkauft, die restlichen 2,1 Milliarden Tonnen gingen ins Ausland. Vor allem die schwache Konjunktur im Wohnungsbau erklärt die relativ geringe lokale Zementnachfrage.

Die Analysten des Finanzdienstleisters Aljazira Capital aus Riad prognostizieren für 2024 eine Steigerung der lokalen Zementabsatzmenge um 3 Prozent. Mittelfristig dürfte die Zementnachfrage insbesondere durch die zahlreichen staatlich finanzierten Gigaprojekte angeheizt werden.

Chinesische Firmen bauen neue Zementfabriken

In Saudi-Arabien gibt es 17 Zementhersteller. Yamama Cement nahm im Herbst 2022 eine weitere Produktionsstätte in Betrieb und stieg damit zum größten Branchenunternehmen auf. 

Die neue Anlage verfügt mit zwei Produktionslinien über eine Tageskapazität von 20.000 Tonnen Klinker, das entspricht etwa 23.400 Tonnen Zement. Im alten Yamama Zementwerk sind sieben Produktionslinien mit einer nominalen Tagesleistung von rund 22.000 Tonnen Zement installiert.

Saudi-Arabien: Zementabsatz nach Herstellern 2020 bis 2023 *)in 1.000 Tonnen

Unternehmen

2020

2021

2022

2023

Insgesamt

53.201

53.384

52.595

49.337

 Yamama Saudi Cement

4.580

5.218

6.974

6.580

 Saudi Cement

6.305

6.278

6.341

5.965

 South Province Cement

7.911

6.649

5.816

5.053

 Qassim Cement

4.622

4.551

4.373

3.869

 Yanbu Cement

4.552

4.735

4.377

3.724

 Arabian Cement

2.655

3.417

3.424

3.468

 Riyadh Cement

2.519

3.522

2.966

3.281

 Najran Cement

3.066

2.909

2.964

2.711

 Eastern Province Cement

2.403

2.500

2.121

2.338

* einschließlich Exporte, die 2023 einen Anteil am Gesamtabsatz von 4,2 Prozent hatten.Quelle: Firmenangaben (veröffentlicht von Yamama Saudi Cement) 2024

Aktuell sind fünf Zementprojekte im Gesamtwert von 900 Millionen US$ im Bau. Yamama lässt die siebte Produktionslinie des alten Werks mit einer Tageskapazität von 10.000 Tonnen Klinker an einem neuen Standort neu errichten. Hauptauftragnehmer des 176-Millionen-US$-Projekts ist die Sinoma International Engineering. Das Projekt soll 2025 fertiggestellt sein.

Sinoma International Engineering errichtet für die South Cement Company in Jizan zwei neue Klinkerlinien mit einer Kapazität von jeweils 5.000 Tonnen pro Tag. Das Projekt kostet 330 Millionen US$.

Anfang 2024 unterzeichnete Eastern Province Cement mit Sinoma International Engineering einen 270-Millionen-US$-Vertrag über den Bau eines neuen Klinkerwerks in der Region Najibiyah. Das Werk ist auf eine Leistung von 10.000 Tonnen pro Tag ausgelegt. Die Bauarbeiten haben noch nicht begonnen.

Für die Qassim Cement Company errichtet das Chengdu Design and Research Institute in Buraydah für 40 Millionen US$ ein Zementmahlwerk. Die Tageskapazität wird bei 300 Tonnen liegen. Saudi Cement modernisiert für 50 Millionen US$  eine Klinkeranlage.

Herstellung von Low-Carbon-Beton

Die World Cement Association (WCA) rief 2022 ihre Mitglieder auf, Maßnahmen zur Dekarbonisierung zu ergreifen. In Saudi-Arabien gibt es erste Projekte zur Reduzierung des CO-Ausstoßes.

Das französische Cleantech-Unternehmen Hoffmann Green Cement Technologies und die lokale Shurfagh Group vereinbarten im September 2023 den Bau einer ersten klinkerfreien Zementanlage in Saudi-Arabien. Zum aktuellen Projektstand liegen keine Informationen vor.

Die staatliche Red Sea Development Company hat mit der Al Falah Ready Mix Company einen Vertrag über die Lieferung von "Low Carbon" Beton geschlossen. Bei seiner Herstellung wird teilweise recyceltes Material eingesetzt.

Ein Projekt der King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) beschäftigt sich mit der Herstellung von Beton unter Beimischung von Puzzolanen und Kalkstein. Dieses Verfahren führt bei der Betonherstellung zu einem insgesamt geringeren CO-Ausstoß.

Holz

Saudi-Arabien ist bei Bauholz im Wesentlichen auf Importe angewiesen. Nach letzten verfügbaren Angaben der Zollbehörde wurde 2021 Holz (SITC 248 und 634) im Wert von 1,2 Milliarden US$ im Ausland beschafft.

Die Hauptlieferanten von Furnierblättern, Sperrholz, Spanplatten und anderem bearbeitetem Holz waren Thailand (205 Millionen US$), China (190 Millionen US$), Indonesien (71 Millionen US$), Deutschland (15 Millionen US$) und Italien (14 Millionen US$). Insgesamt importierte Saudi-Arabien 2021 Holzprodukte der SITC-Warenposition 634 für 573 Millionen US$.

Einfach bearbeitetes Holz (SITC 248; 2021: 599 Millionen US$) kam vor allem aus Finnland (47 Millionen US$), Schweden (112 Millionen US$) und Österreich (63 Millionen US$). Aus Deutschland wurde 2021 einfach bearbeitetes Holz für 37 Millionen US$ importiert.

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