Die schwedische E-Fuel-Industrie gerät ins Wanken

Keine E-Fuels bei Ørsted: Der Zwischenbericht des dänischen Energiekonzerns, der am 15. August 2024 veröffentlicht wurde, stellt für die gesamte Branche einen schweren Rückschlag dar.

Ursprünglich wollte Ørsted mit einer Produktionskapazität von 55.000 Tonnen E-Methanol die größte Anlage dieser Art in Europa betreiben. Doch mittlerweile hat sich der Großkonzern von seinem Flaggschiffprojekt, dem in Nordschweden gelegenen FlagshipONE in Örnsköldsvik, verabschiedet. Im Konzernbericht heißt es, dass "die Industrialisierung der Technologie und die kommerzielle Entwicklung des Abnahmemarktes [...] deutlich langsamer vorangekommen sind als erwartet". Stattdessen plant das Unternehmen nun, sich verstärkt auf die Produktion von grünem Wasserstoff zu konzentrieren. 

Diese Entscheidung wirft grundsätzliche Fragen zur Zukunftsfähigkeit des E-Fuel-Marktes auf. Zwar ist bekannt, dass die Herstellung synthetischer Kraftstoffe energetisch verlustreich ist, da zunächst Wasserstoff produziert werden muss. Noch problematischer ist jedoch die Zurückhaltung bei potenziellen Abnehmern. Laut der Studie "Financing sustainable liquid fuel projects in Europe" der Europäischen Investitionsbank aus dem Jahr 2024 gibt es hierfür im Wesentlichen drei Gründe: Der Markt befindet sich noch in einem frühen Stadium, für den es noch keine standardisierten Lieferketten gibt. Auch bergen regulatorische Unsicherheiten und die derzeit noch hohen Produktionskosten Risiken für alle Beteiligten am Markt.