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Simbabwe unterbindet Lithiumexport
Die Regierung in Harare hat im Januar 2023 den Export von unverarbeitetem Lithium verboten. Ziel ist der Aufbau einer Weiterverarbeitung im Land.
08.02.2023
Von Marcus Knupp | Berlin
Weg vom reinen Rohstoffexport, hin zu lokalen Wertschöpfungsketten - Das ist die Intention des im Dezember 2022 von Simbabwe ausgesprochenen Ausfuhrverbots für Lithium. Mit der Base Minerals Exports Control (Unbeneficiated Lithium Bearing Ores) Order, 2022 schiebt das Land dem Export von informell abgebauten Lithiumerzen kurzfristig den Riegel vor, so Pressemeldungen. Mittelfristig möchte das Land stärker von dem Boom profitieren, den Lithium als wichtiger Bestandteil von Batterien derzeit erlebt. Am liebsten sähe die Regierung den Aufbau einer eigenen Batteriefertigung, so der Vizeminister für Bergbau Polite Kambamura.
An der Ausbeutung der lokalen Lithiumvorkommen sind bislang vor allem chinesische Unternehmen beteiligt. Von November 2021 bis Februar 2022 haben sich die Firmen Chengxin Lithium Group, Zhejian Huayou Cobalt und Sinomine Resource Group in Simbabwe an den Bergbauvorhaben Sabi Star, Arcadia und Bikita beteiligt. Hier sehen Experten auch die größte Bereitschaft, in die Aufbereitung vor Ort zu investieren. Chengxin und Zhejiang Huayou haben hiermit dem Vernehmen nach bereits begonnen.
Eine der wichtigsten Lagerstätten für Lithium und Tantal in Simbabwe (Zulu Project) erkundet derzeit das auf den Britischen Jungferninseln registrierte Unternehmen Premier African Minerals. Nach Informationen der Deutschen Rohstoff Agentur (DERA) verfügt Simbabwe über die sechstgrößten derzeit bekannten Lithiumreserven weltweit, nach Chile, Australien, Argentinien, China und den USA.