Zollbericht Simbabwe Freihandelsabkommen (Warenursprung, Präferenzen)
Abgeschlossene Handelsabkommen und WTO-Mitgliedschaft
Simbabwe ist Vertragsstaat verschiedener Freihandelsabkommen sowie Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO).
26.10.2023
Von Dr. Melanie Hoffmann | Bonn
- Mitglied in der WTO
- Mitglied der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC)
- Mitglied des Gemeinsamen Marktes für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA)
- Tripartite und Pan-Afrikanische Freihandelszone
- Präferenzen im Rahmen des APS
- Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit der Europäischen Union (EU)
- Bilaterale Abkommen
Mitglied in der WTO
Simbabwe ist dem General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) bereits am 11. Juli 1948 beigetreten. Der WTO und somit der Nachfolgeorganisation des GATT gehört Simbabwe seit dem 5. März 1995 an.
Weitere Informationen zu: Simbabwe in der WTO
Mitglied der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC)
Simbabwe gehört neben 15 weiteren afrikanischen Ländern der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (Southern African Development Community - SADC) an. Ziel der Gemeinschaft ist unter anderem die regionale Integration im Bereich Wirtschaft und Handel. Ein erster Schritt zur Erreichung des Ziels war die Schaffung einer SADC-Freihandelszone. Grundlage hierzu ist das in 2000 in Kraft getretene SADC-Handelsprotokoll. Es sieht den Abbau der Zölle zwischen den Mitgliedstaaten, die Reduzierung der Handelsbarrieren, einheitliche Ursprungsregeln sowie Vereinfachungen der Handelsabläufe innerhalb der SADC vor. Mittelfristig soll die Freihandelszone in eine Zoll- und Währungsunion umgewandelt werden.
Mitglied des Gemeinsamen Marktes für das Östliche und Südliche Afrika (COMESA)
Simbabwe ist ebenfalls Mitglied des Gemeinsamen Marktes für das Östliche und Südliche Afrika (Common Market for Eastern and Southern Africa - COMESA), der sich für die Förderung von Handel, Wirtschaft und Zusammenarbeit einsetzt. Ziel der Gemeinschaft ist unter anderem der Ausbau einer Freihandelszone und somit der Abbau von Handelshemmnissen auf in der Region hergestellte Waren.
Tripartite und Pan-Afrikanische Freihandelszone
Im Rahmen des COMESA und der SADC ist Simbabwe Teil der Tripartite Freihandelszone, die die bereits bestehenden drei Freihandelsblöcke COMESA, EAC (East African Community/Ostafrikanische Gemeinschaft) und SADC integrieren und den Warenverkehr zwischen den Mitgliedstaaten erleichtern soll. Für das Inkrafttreten ist die Ratifizierung des Abkommens durch mindestens 14 Staaten erforderlich. Bisher haben elf Staaten die geschlossene Vereinbarung ratifiziert - darunter auch Simbabwe.
Daneben hat Simbabwe am 24. Mai 2019 die Ratifizierungsurkunde für die afrikanische Freihandelszone (African Continental Free Trade Area - AfCFTA) hinterlegt. Das Abkommen über die Schaffung einer pan-afrikanischen Freihandelszone umfasst neben dem Abbau von Zöllen und nichttarifären Maßnahmen auch Themen wie zum Beispiel Investitionen, Eigentumsrechte und E-Commerce.
Präferenzen im Rahmen des APS
Waren mit Ursprung in Simbabwe können zudem bei der Einfuhr in einige Drittstaaten von einseitigen Zollpräferenzen profitieren. Als Begünstigter des Generalized System of Preferences/Allgemeinen Präferenzsystems (GSP/APS) erhält Simbabwe von ausgewählten Industrieländern einen präferenziellen Marktzugang für eine Reihe an Waren.
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit der Europäischen Union (EU)
Die Verhandlungen über ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) zwischen der EU und den Ländern des östlichen und südlichen Afrika (ESA) wurden im Jahr 2004 aufgenommen. Seit Mai 2012 wenden Mauritius, Madagaskar, die Seychellen und Simbabwe sowie seit Februar 2019 die Komoren das WPA vorläufig an.
Das Abkommen, welches sich derzeit lediglich auf den Warenhandel beschränkt, sieht die Abschaffung von Zöllen und Kontingenten für Einfuhren aus ESA-Staaten in die EU sowie eine schrittweise Öffnung der ESA-Märkte für EU-Ausfuhren vor. Seit Oktober 2019 verhandeln die Vertragsparteien über die Ausweitung des Geltungsbereichs des WPAs.
Bilaterale Abkommen
Ein bilaterales Abkommen wird zwischen zwei Staaten geschlossen und ermöglicht so, die Handelsbeziehung zwischen diesen beiden Partnern zu intensivieren und zu regeln.
Simbabwe hat derzeit folgende bilaterale Handelsabkommen geschlossen:
- Simbabwe - Botsuana
- Simbabwe - Malawi
- Simbabwe - Mosambik
- Simbabwe - Namibia
- Simbabwe - Südafrika
Weitere Informationen:
- Guide to Zimbabwe`s Trade Agreements
- Exportation of goods under Regional Trade Agreements (RTA) & Free Trade Area (FTA)