Branchen | Spanien | Chemische Industrie
Branchenstruktur
Der Fachverband Feique rechnet 3.120 vorwiegend kleine Unternehmen der Chemiebranche zu. Chemische Grundstoffe und Arzneimittel erzielen die höchsten Verkaufszahlen.
27.12.2022
Von Oliver Idem | Madrid
Chemische Grundstoffe bilden den Schwerpunkt der Produktion
Die höchsten Umsätze generieren chemische Grundstoffe und Kunststoffe in Primärformen sowie Arzneimittel. Diese spielen sowohl bei den Verkäufen im Inland als auch bei den Exporten die Hauptrolle.
Der Fachverband Feique hat aus eigenen Daten, Angaben des Statistikamtes INE sowie Unternehmensbefragungen Zahlen zur sektoriellen Umsatzverteilung zusammengestellt.
Innerhalb der vierstelligen Untersegmente der Industrieklassifikation CNAE erzielen zwei Zweige besonders hohe Umsatzzahlen. Dabei handelt es sich um organische Chemie (CNAE 2014) mit knapp 14 Milliarden Euro und Kunststoffe in Primärformen (CNAE 2016) mit knapp 13,8 Milliarden Euro.
Aufsummiert bilden auch Reinigungsmittel, Parfüm und Kosmetika (CNAE 204) mit 9,5 Milliarden Euro Umsatz einen Branchenschwerpunkt.
Unter Einbeziehung der pharmazeutischen Chemie gehört auch die Kategorie CNAE 212 zu den wesentlichsten. Darin sind Arzneimittel zusammengefasst, die 2021 auf einen Umsatz von knapp 16,5 Milliarden Euro kamen.
Katalonien ist das Zentrum der spanischen Chemiebranche
Bei einer regionalen Betrachtung zeigen sich klare Schwerpunkte. Die Autonome Gemeinschaft Katalonien ist mit einem Umsatzanteil von 43 Prozent mit deutlichem Abstand führend. Katalonien profitiert davon, Standort des Clusters ChemMed in Tarragona zu sein und auch in der Provinz Barcelona viele Branchenunternehmen zu beherbergen.
Die Hauptstadtregion Madrid kommt auf einen Anteil von 14 Prozent am gesamten Chemieumsatz Spaniens.
Die andalusische Hafenstadt Huelva ist ebenfalls ein Schwerpunkt der Chemieproduktion. Damit trägt sie erheblich dazu bei, dass Andalusien gemessen am Umsatz mit 13 Prozent die drittbedeutendste Autonome Gemeinschaft des Landes ist.
Sparte | Marktvolumen 1) | Veränderung 2021/2020 2) | Marktanteil 2) |
---|---|---|---|
Chemische Erzeugnisse (20) | 28.946 | 0,04 | 100 |
Grundstoffe, Kunststoffe in Primärform (201) | 20.821 | 28,2 | 71,9 |
Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel, Desinfektionsmittel (202) | 155 | -82,3 | 0,5 |
Anstrichmittel, Druckfarben, Kitte (203) | 1.554 | -39,1 | 5,4 |
Reinigungs- und Körperpflegemittel (204) | 1.636 | -54,3 | 5,7 |
sonstige chemische Erzeugnisse (205) | 4.413 | -19,1 | 15,2 |
Chemiefasern (206) | 367 | 62,7 | 1,3 |
Arzneimittel (21) | 13.798 | -14,3 | 100 |
Die Gesamtzahl der Unternehmen gibt Feique für 2021 mit 3.120 an. Rund 83 Prozent von diesen verfügen über weniger als 50 Beschäftigte. Am anderen Ende der Größenskala stehen lediglich 17 Unternehmen, die mehr als 1.000 Mitarbeiter haben.
Mit dieser Verteilung ist die Chemieindustrie ein ungefähres Abbild der spanischen Gesamtwirtschaft. Diese ist ebenfalls von vielen Kleinunternehmen geprägt, während nur wenige sehr große Hersteller existieren.
Diese Schwergewichte der Branche haben die Mittel, um größere Projekte umzusetzen. Beispielsweise erfinden sich die Petrochemiekonzerne Repsol und Cepsa neu und setzen verstärkt auf die Produktion von Biokraftstoffen.
Unter den umsatzstärksten Chemieunternehmen in Spanien befinden sich auch drei DAX-Konzerne. Bayer, BASF und Henkel gehören mit ihren lokalen Niederlassungen zu den zentralen Branchenunternehmen.
Unternehmen | Sparte | Umsatz 2020 |
---|---|---|
Petrochemie | 2.399 | |
Petrochemie | 2.029 | |
Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse | 1.601 | |
Chemische Erzeugnisse | 1.451 | |
Sonstige chemische Erzeugnisse, Kosmetika und Parfum | 1.170 | |
Kunststoffe | 950 | |
Anorganische Grundstoffe | 565 | |
Sonstige chemische Erzeugnisse, Reinigungs-und Körperpflegemittel | 496 | |
Kunststoffe | 486 | |
Düngemittel | 479 | |
Kunststoffe | 465 |