Spanien will die Produktion von Halbleitern lokalisieren

Spanien will von der Neuordnung der Lieferketten profitieren. Halbleiter als Schlüsselelemente für die digitale Transformation sollen im Inland produziert werden. Am 24. Mai 2022 hat der spanische Ministerrat einen entsprechenden Förderplan mit vier Aktionsfeldern beschlossen.

Insgesamt sind knapp 12,3 Milliarden Euro Fördermittel eingeplant. Davon sollen allein 9,4 Milliarden Euro in den Aufbau von Fabriken fließen. Hier stehen sowohl Halbleiter unter 5 Nanometern als auch die mittlere Kategorie von mehr als 5 Nanometern im Fokus.

Weitere 1,3 Milliarden Euro stehen für eine Designstrategie bereit, um auch diesen Entwicklungsschritt in Spanien umzusetzen. Hier geht es um das Fabless-Design ohne eigene Produktionsstätten. Die Fertigung kann dann als Auftrag vergeben werden. 

Zur Forschungsförderung können 1,2 Milliarden Euro bis 2027 abgerufen werden. Diese sollen sich auf Mikroprozessoren von weniger als 5 Nanometer Größe sowie integrierte Fotonik konzentrieren.

Zur Förderung von Start-ups der Mikroelektronik wird ein eigener Fonds aufgelegt werden. Dieser wird mit einer Grundausstattung von 200 Millionen Euro die Halbleiterproduktion direkt unterstützen. Eine weitere Förderlinie betrifft Unternehmen, die Halbleiter im Inland als Inputfaktor nutzen und in Spanien verarbeiten.

Innerhalb der PERTE-Förderung (Strategisches Projekt zur Erholung und wirtschaftlichen Transformation) erhält die Mikroelektronik das bislang höchste Budget. Dazu wird auch auf EU-Gelder zurückgegriffen.