Personalsuche und Personalmanagement

Die Bereitschaft der spanischen Unternehmen Personal einzustellen nimmt 2024 ab. Laut der Veröffentlichung Guía del Mercado Laboral 2024 des Personaldienstleisters Hays planen zwei Drittel der Befragten, zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen. Verglichen mit dem Rekordwert von 2023 in Höhe von 79 Prozent zeigt sich ein deutlicher Rückgang. Im Verhältnis zur Personalsuche in den vergangenen zehn Jahren entsprechen 66 Prozent jedoch einem normalen Standard.

Für Unternehmen in Spanien spielen soziale Kompetenzen eine sehr wichtige Rolle. Für 64 Prozent der Interviewten sind diese Fähigkeiten noch wichtiger als die reinen Fachkenntnisse. Besonders hoch im Kurs stehen Anpassungsfähigkeit, emotionale Intelligenz und Teamfähigkeit.

Personalberatungen und andere Wege führen zu neuem Personal

Die Suche nach neuen Arbeitskräften erfolgt häufig über Personalberatungsfirmen. Zu den größten gehören Randstad, Adecco, Manpower, Eurofirms, Eulen Flexiplan und Hays. Ausgeschrieben wird darüber hinaus auf Jobportalen wie Infojobs, Trabajos und Monster. Soziale Medien sind eine weitere Quelle mit wachsender Bedeutung.

Recruiting-Messen sind eine gute Möglichkeit, potenzielle Arbeitskräfte anzutreffen. Auch in den Hochschulen werden Unternehmen fündig: Praktikumsplätze für ein halbes Jahr sind dort gefragt. Ähnlich verhält es sich mit Ausbildungsstätten.

Arbeitssuchende wiederum konsultieren häufig die Internetseiten der Unternehmen zu offenen Stellen. Der Personalservice der in deutsch- und spanischsprachigen Fach- und Führungskreisen gut vernetzten AHK Spanien findet sich auf ihrer Website unter der Rubrik Dienstleistungen.

Ein informeller Weg können persönliche Netzwerke sein. So sind viele Absolventen der deutschen Schulen in Spanien mit beiden Kulturen und Sprachen vertraut und bringen für deutsche Unternehmen interessante Fertigkeiten mit.

Neue Regelung für Hochqualifizierte aus Nicht-EU-Ländern

Möchten Unternehmen Arbeitskräfte aus Staaten außerhalb der EU einstellen, erhalten diese ab einem Jahresbruttogehalt von 36.255 Euro eine verlängerbare Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre. Diese Regelung beschloss die spanische Regierung Mitte 2024. Damit soll Hochqualifizierten der Weg in den spanischen Arbeitsmarkt geebnet werden. Für bestimmte Berufsgruppen gilt eine niedrigere Gehaltsgrenze von 25.897 Euro jährlich.

Entwicklungsmöglichkeiten stärken die Loyalität des Personals

Während weniger Unternehmen als 2023 ihr Personal aufstocken wollen, nimmt die Wechselbereitschaft bei Arbeitskräften zu. Die Personalberatung Hays ermittelte von 2023 auf 2024 einen Anstieg um 7 Punkte auf 70 Prozent. Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten und mangelnde Karrierefortschritte treiben Unzufriedene zur Suche nach Alternativen. Gleiches gilt, wenn das Gehalt unterhalb der Erwartungen liegt.

Im Umkehrschluss können eine Feedback-Kultur im Unternehmen und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten die Loyalität und Motivation deutlich stärken. Das Aufzeigen von Entwicklungsmöglichkeiten erscheint ebenfalls als wirksames Mittel gegen Abwanderungsgedanken.

Vor allem mittelgroße Unternehmen nutzen Dienstleistungen rund um das Personal

Konkrete Zahlen zur Nutzung von Personaldienstleistungen liegen für Spanien nicht vor. Nach der Erfahrung von Josep Capell, Geschäftsführer der auf Personalfragen spezialisierten Strategieberatung Ceinsa, nehmen vor allem mittelgroße Unternehmen externe Serviceleistungen in Anspruch. Dies geschieht am häufigsten bei der Personalsuche. Gehaltsabrechnungen gehören ebenfalls zu den gefragten Leistungen. Manche Unternehmen lagern auch das Management von flexiblen Vergütungselementen aus. Zudem setzen manche Firmen laut Capell darauf, Leistungsbewertungen ihrer Beschäftigten durch externe Anbieter vorzunehmen.

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