Chinas Geely erwirbt ein Drittel der Anteile an Renault Korea

Am 10. Mai 2022 gab Renault Korea bekannt, dass der chinesische Automobilhersteller Geely Automobile Holdings über eine Tochterfirma 34,02 Prozent der Anteile an dem Unternehmen erwerben wird. Dies soll über eine Kapitalerhöhung geschehen. Auch danach wird die Mehrheit der Anteile mit 52,8 Prozent bei der Renault Group liegen. Die Beteiligung von Samsung Card wird durch die Transaktion auf 13,1 Prozent fallen. Seit März 2022 trägt Renault Korea den Zusatz "Samsung" nicht mehr im Namen.

Renault Korea will ab 2024 gemeinsam mit Geely entwickelte Fahrzeuge in Südkorea produzieren. Geplant sind Hybridautos und Autos mit Verbrennungsmotor, die die Partner im Land verkaufen und weltweit exportieren. Die Autoproduktion von Renault Korea in Busan war in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2021 lag sie mit rund 128.000 Einheiten bei knapp der Hälfte des Niveaus von 2017. Von Januar bis April 2022 stieg die Fertigung um zwei Drittel gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, knüpfte damit aber bei Weitem noch nicht an das Niveau des Jahres 2017 an.

Volvo verbessert seine Marktposition in Südkorea

Die Zhejiang Geely Holding Group, der Besitzer von Geely Automobile, ist zugleich Eigentümer des Pkw-Herstellers Volvo in Schweden. Dessen Verkäufe in Südkorea haben sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Der Absatz war 2021 mit mehr als 15.000 Fahrzeugen mehr als das doppelt so hoch wie 2017. In den ersten vier Monaten 2022 fiel die Zahl der neu zugelassenen Pkw der Marke um 4,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Das Ergebnis war damit immer noch besser als der Rückgang der gesamten Neuzulassungen in Südkorea im gleichen Zeitraum um 13,5 Prozent.

Geely steigt auch mit Polestar in den südkoreanischen Markt ein

In Südkorea ist Geely außerdem mit einer weiteren Marke vertreten. Der schwedische Elektroautobauer Polestar, ein Joint Venture von Volvo und Geely Holding, eröffnete 2021 eine Präsenz im Land. Polestar plant bis 2024 jährlich mindestens ein neues Elektroauto auf den Markt zu bringen. Während der Verkauf online erfolgt, will das Unternehmen bis zum Jahr 2024 insgesamt zehn Showrooms in südkoreanischen Großstädten errichten und dafür etwa 44 Millionen US-Dollar investieren. Für den Service greift der Konzern auf das Netz von Volvo zurück. Ende Januar 2022 verkündete das Unternehmen mehr als 4.000 Vorbestellungen in Südkorea, im April 2022 verkaufte es 460 Fahrzeuge. Der Monatswert war vergleichbar mit Lexus, der Edelmarke von Toyota.

Elektroautos sind in Südkorea das zurzeit am schnellsten wachsende Segment, gefolgt von Hybridautos. Die Neuzulassungen haben sich in den ersten vier Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 38.000 Stück mehr als verdoppelt. Bei Fahrzeugen mit Hybridantrieb gab es ein Plus von knapp 22 Prozent auf etwa 80.900 Stück.

Importe aus Deutschland steigen

Die deutschen Marken Mercedes-Benz und BMW belegen nach wie vor Rang drei und vier bei den Verkäufen in Südkorea. Wie andere Anbieter würden sie höhere Absatzzahlen erreichen, wenn sie mehr Fahrzeuge in den Markt bringen könnten. Generell kämpft die Automobilbranche mit Problemen in den Lieferketten.

Vor diesem Hintergrund sind steigende Importwerte bei Pkw und bei Kfz-Teilen aus Deutschland erfreulich. Aber auch der nominale Wert der südkoreanischen Einfuhren von Kfz-Teilen aus China legte in den ersten vier Monaten 2022 leicht zu.

Weitere Informationen zum südkoreanischen Kfz-Markt, darunter zu Entwicklungen in der Elektromobilität und beim autonomen Fahren bietet die Publikation "Branche kompakt: Kfz-Industrie Südkorea".