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Branchenbericht Südliches Afrika Nahrungsmittel, Getränke

Nahrungsmittelhersteller im südlichen Afrika erweitern Portfolio

Weniger Nahrungsmittelimporte und eine diversifizierte Wirtschaft stehen für viele Länder im südlichen Afrika ganz oben auf der Prioritätenliste. Das sorgt für Investitionen. (Stand 30.01.2025)

Von Jenny Tala | Johannesburg

Angola: Pasta aus heimischem Getreide 

Von Pasta bis Kaffee: In Angola wird investiert. Gleich zwei neue Nudelfabriken werden 2025 eröffnet. In der Provinz Bié soll im 1. Quartal 2025 eine Anlage der Vinevala-Gruppe die Produktion aufnehmen. Im Sommer 2024 hatte das Unternehmen eine Weizenmühle in Bié eröffnet, die von Präsident João Lourenço eingeweiht wurde. Im Dezember folgte eine Bäckerei, in der täglich 500 Laib Brot gebacken werden. 

In der Fabrik in der Nachbarprovinz Huambo will das Unternehmen IALTURC künftig täglich 40.000 Tonnen Nudeln produzieren. Die Investition wurde von der Entwicklungsbank Angolas (BDA) finanziell unterstützt. Presseberichten zufolge werden derzeit 63 Arbeiter in den Bereichen Produktionstechnik, Labor, Verpackung, Kühlung, Heizung, Logistik und Wartung ausgebildet. Die Schulungen werden von der italienischen Firma Pavan durchgeführt, die zur deutschen GEA-Gruppe gehört und auch die Produktionsanlage geliefert hat. 

In der Provinz Kwanza Sul wurde im Dezember 2024 eine Kaffeefabrik eröffnet, in der monatlich rund 120 Tonnen Bohnen aus den umliegenden Gemeinden geschält und weiterverarbeitet werden. Die Investitionssumme betrug 1,5 Millionen US-Dollar (US$).  

Botsuana: Mehr Obst- und Gemüseproduktion

Die Regierung Botsuanas hat die Anbauflächen für Obst- und Gemüse ausgeweitet. Um die lokale Produktion anzukurbeln, wurde ein Einfuhrverbot für bestimmte Obst- und Gemüsesorten verhängt. Jedoch kämpft das Binnenland mit wiederkehrenden Dürreperioden, eingeschränktem Zugang zu Wasser und hohen Preisen für Futter- und Düngemittel, Pestizide, Chemikalien und Medikamente.  

Im Dezember kündigte Botsuanas Präsident an, das Einfuhrverbot für Gemüse aus Südafrika schrittweise aufzuheben. Südafrika ist mit Abstand das wichtigste Lieferland für Botsuana, das Importverbot führte zu einem drastischen Rückgang südafrikanischer Gemüseexporte. Künftig wollen beide Länder im Agrarbereich enger kooperieren. So soll Südafrika Botsuana mit Agrartechnologie unterstützen. Details wollen die Länder bei der nächsten binationalen Kommission 2025 in Botsuana klären.  

Mosambik: Anbau für den Export

In der Provinz Cabo Delgado wurde eine Verarbeitungsanlage für Cashewnüsse in Betrieb genommen. Die Investition belief sich auf etwa 1,3 Millionen US$ und schafft 100 Arbeitsplätze. Die Regierung will die Ausfuhren von Cashewnüssen in den nächsten Jahren deutlich steigern.  

Auch als Exporteur von Litschis - insbesondere für den europäischen Markt - etabliert sich Mosambik zunehmend. Derzeit werden rund 55.000 Tonnen angebaut. Die Regierung will die Anbauflächen ausweiten. 

Sambia: Bayer eröffnet Saatgutfabrik

In Kabwe, nördlich der Hauptstadt Lusaka, eröffnet Bayer im März eine neue Saatgutfabrik. Das 32-Millionen-Euro-Projekt ist eine der größten Direktinvestitionen im Land. In der Fabrik wird Hybridmais-Saatgut produziert, das auch an Landwirte in den Nachbarländern sowie in Tansania, Uganda, Kenia, Äthiopien, Nigeria und der Elfenbeinküste geliefert werden soll. 

Der Rohrzuckerproduzent Zambia Sugar Plc hat für das am 31. August 2024 endende Geschäftsjahr einen Umsatzanstieg von 29 Prozent auf umgerechnet 278,1 Millionen US$ gegenüber 215,2 Millionen US$ im Vorjahr bekannt gegeben. Das Unternehmen führt das Wachstum auf gestiegene Inlandsverkäufe, eine verbesserte Preisrealisierung und eine Senkung der Produktionskosten durch Skaleneffekte trotz höherer Inputkosten zurück. 

Simbabwe: Getränkehersteller investieren

In Simbabwe fließt Geld in die Getränkeproduktion und deren Verpackung. Schweppes Zimbabwe Limited (SZL) hat im Industriegebiet Willowvale in Harare eine neue Einweg-PET-Anlage errichtet. Die Anlage stammt vom deutschen Hersteller KHS, einer der führenden Hersteller innovativer Abfüll- und Verpackungsanlagen für Getränke und flüssige Lebensmittel. Die neue Anlage verarbeitet verschiedene Verpackungsformate, von 400 Millilitern bis zu 2 Litern. Nach eigenen Angaben hat Schweppes dadurch die Produktionskapazität verdreifacht, die Kosten deutlich gesenkt und die Ressourceneffizienz verbessert.  

Der indische Konzern Varun Beverages, größter Abfüller von PepsiCo außerhalb der USA, hat in Simbabwe zwei neue Produktionslinien in Betrieb genommen. Die Erweiterung ermöglicht die Produktion von 400 Flaschen Aquaclear-Wasser und 340 Flaschen Softdrinks pro Minute. Der simbabwische Präsident Emmerson Mnangagwa weihte die Produktionsanlage ein. Varun hat weitere Expansionspläne für Simbabwe: Künftig sollen auch Snacks vor Ort produziert werden. 

Südafrika: Fit für den Export

Auch in Südafrika expandiert die indische Varun Beverages. Rund 48,2 Millionen US$ investiert der Konzern in seine südafrikanische Tochtergesellschaft Bevco, die die Franchiserechte von PepsiCo für Südafrika, Lesotho und Eswatini hat. Produziert und vertrieben werden sowohl PepsiCo-Lizenzprodukte als auch eigene Marken alkoholfreier Getränke.  

Südafrikas Rindfleischindustrie startet eine landesweite Technologietransfer-Kampagne, um Tierärzten und Schlachthofbetreibern dabei zu helfen, die strengen veterinärmedizinischen Anforderungen für Exporte nach Saudi-Arabien zu erfüllen. Obwohl der Markt bereits im Dezember 2023 geöffnet wurde, sind bisher nur 15 lokale Schlachthöfe von der saudischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde als exporttauglich eingestuft. Tierärzte spielen im Genehmigungsprozess eine wichtige Rolle, da sie für die Unterzeichnung der Tiergesundheitsbescheinigungen zuständig sind, die sowohl von den Regierungen der exportierenden als auch der importierenden Länder verlangt werden.

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