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Wirtschaftsumfeld | Taiwan | Expats

Taipei für Expats

Taiwan hat viel zu bieten für den Expat: Großstadtflair in Taipei, exzellentes Essen, tropische Strände, zahlreiche Berge wie auch ein umfangreiches kulturelles Erbe. 

Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Einleitung: Im Zentrum zwischen drei Kulturregionen

    Taiwan gilt als "Geheimtipp" für Auswanderer in Asien. Die Hauptstadt selbst ist weltweit eine der attraktivsten Metropolen in puncto Lebensqualität.

    Schon wenn man die Strecke vom Flughafen in Taoyuan in Richtung Taipei fährt, zeigt sich die subtropische Pracht der Insel in voller Blüte. Auf den hohen Trassen der Zubringerstraße zieht eine dunkelgrüne Dschungelwand an den Fenstern vorbei. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt lässt man die beeindruckende Silhouette des altehrwürdigen Grand Hotels links hinter sich, um in das Häusermeer der Hauptstadt einzutauchen. 

    Taipei selbst tritt etwas bescheidener auf als andere asiatische Metropolen. Man findet deutlich weniger spektakuläre Skylines als beispielsweise in Hongkong oder Singapur. Die Fassaden der Häuser sind etwas angegraut. Die Straßen dunkler, und es wirkt fast dörflich, wenn man davor in Seoul oder Tokyo gelebt hat. Aber das macht auch den Charme Taipeis aus, das regelmäßig in "Expat-Rankings" unter die Top 3 der lebenswertesten Städte weltweit gewählt wird, zuletzt 2022 vom globalen Netzwerk "InterNations". Längst ist es nicht mehr das bestgehütete Geheimnis unter Auswanderern, hat aber dennoch nicht die Strahlkraft wie Städte und Strände in Thailand oder Australien. In Taipei leben nur knapp 1.000 Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit, in ganz Taiwan weniger als 2.000.

    Der "Geheimtipp" Taiwan liegt zentral in Asien, mitten zwischen den drei Kulturräumen Ostasien, Südostasien und China. Das Gute ist: In Taiwan vereinigen sich die positiven Eigenschaften dieser drei Regionen, also quasi ein "Asia in a Nutshell": Chinesische Kultur, Tradition und Sprache gemischt mit tropischem Flair und "Laid-Back-Feeling" Südostasiens – und das alles garniert mit einer gut funktionierenden Infrastruktur, wie man sie etwa in Japan findet.

    Auf der Fläche Baden-Württembergs finden sich zudem fast 270 Berge, die höher als 3.000 Meter sind. Der Archipel ist sozusagen eine Art "Schweiz Asiens". Aus diesem Grund ist aber auch nur rund ein Drittel der Insel bewohnbar. Daher drängen sich die 23 Millionen Einwohner auf wenig Raum, die Bevölkerungsdichte liegt auf Rang acht im weltweiten Vergleich. Wenn man nach Taipei zieht, sollte man folglich nicht allzu menschenscheu sein.

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Kommunikation: Englischkenntnisse nicht überall vorhanden

    In Taiwan kommt man mit Englisch im Alltag zwar "durch", aber ein paar Wörter in der Landessprache sollte man sich aneignen.

    Taiwaner gelten als sehr freundliche Menschen. Auch aufgrund der politischen Sonderlage sind westliche Gäste im Regelfall willkommen und werden zuvorkommend behandelt. Die Bewohner der Insel treten bescheiden auf und sind im Alltag eher zurückhaltend. Bittet man fremde Menschen auf der Straße aktiv um Hilfe, wird diese sehr gerne gewährt. Etwaige Sprachhürden werden mit Hilfe von Apps umgangen. Englischkenntnisse sind je nach Altersgruppe, Beruf und Wohnort unterschiedlich. In Taipei ist die Chance im geschäftlichen Umfeld relativ groß, dass man englischsprachige Personen antrifft. Bei älteren Taxifahrern oder Verkäufern in abgelegenen Stadtteilen wird es schon schwieriger.

    Taiwan strebt zwar an, bis 2030 zu einer "bilingualen Nation" zu avancieren. Dennoch ist es hilfreich, zumindest ein Basisvokabular der chinesischen Sprache zu lernen. Man kann sicher sein, dass dies enthusiastisch von den Taiwanern aufgenommen wird. Aber Achtung: In Taiwan werden die traditionellen Langzeichen in der Schriftsprache verwendet. Auf Visitenkarten sollten diese und nicht die in China gebräuchlichen Kurzzeichen abgebildet sein!

    Wer die Zeit in Taipei nutzen will, kann sich an einer der zahlreichen Sprachschulen anmelden, um Chinesisch intensiver zu lernen. In der Champions-League spielt man aber, wenn man noch einige Schlagworte im lokalen Idiom Taiwanisch einstreuen kann.

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Bildung und Arbeit: Konfuzius meets Kindergarten

    Taiwan ist konfuzianisch geprägt, daher wird großer Wert auf Bildung und Hierarchien gelegt. Kinder von Expats zieht es im Regelfall auf die internationalen Schulen.

    Zahlreiche ausländische Kinder besuchen in Taipei eine der größeren internationalen Schulen, wie die TES (Taipei European School mit einer deutschen Sektion) oder die TAS (Taipei American School). Das Bildungsangebot an diesen Institutionen gilt als sehr gut, ist allerdings auch nicht günstig. Dieser Kostenfaktor sollte bei der Planung des Auslandsaufenthalts unbedingt berücksichtigt werden. Taiwan verfügt über ein gutes Bildungssystem. Allerdings ist die Sprachhürde an den lokalen Schulen für Ausländer nur schwer zu überwinden, da fast vollständig in Mandarin gelehrt wird.

    Taiwanische Kinder werden von klein auf stark gedrillt, der Besuch von Cram-Schools (Chinesisch: „Buxiban“) gehört zum guten Ton. In diesen Nachhilfe- oder Paukinstitutionen wird den Kindern nach der regulären Schulzeit noch einmal in den wichtigsten Fächern der Feinschliff verpasst – oft bis spät abends. In Ostasien treffen gerade an internationalen Schulen Welten aufeinander. Singen und Spielen im Kindergarten gilt dort nicht als Bildung im eigentlichen Sinne. „Why should I pay to let my children play“ – eine klassische Frage, die man ab und an von lokalen Müttern in Richtung der westlichen Lehrkräfte hören kann.

    In internationalen Büros unterscheiden sich die offiziellen Arbeitszeiten nicht wesentlich von denen in Deutschland. Die Urlaubstage sind jedoch deutlich rarer gesät. Im ersten Jahr bei einer neuen Firma bewegt sich der Anspruch im niedrigen einstelligen Bereich. Auch wird in lokalen Firmen von den Beschäftigten häufig erwartet, auch außerhalb der offiziellen Bürozeiten oder am Wochenende auf Mails zu reagieren und sich als "flexibel" zu erweisen.

    Die Atmosphäre unter den Kollegen ist stark hierarchisch-konfuzianisch geprägt. Konflikte werden nicht offen ausgetragen, lautstarke Diskussionen stehen nicht hoch im Kurs. Die Bevölkerung wird im Regelfall an den lokalen Universitäten sehr gut ausgebildet. Vor allem in den High-Tech-Industrien wie Halbleiter sind sich die Beschäftigten ihres Marktwerts auch bewusst. Work-Life-Balance gewinnt mehr und mehr an Bedeutung im Wertekanon der Beschäftigten, zumal die Durchschnittslöhne auf der Insel mit 1.500 US$ pro Monat im ostasiatischen Vergleich relativ niedrig sind.

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Wohnen: Wahl zwischen Dschungel und Downtown

    Taipei hat für jeden Geschmack etwas zu bieten: Wer lieber im Grünen wohnt, zieht in die naheliegenden Berge. Stadtmenschen bevorzugen Appartments im Häusermeer.

    Taipei hat – stark vereinfacht dargestellt – die Form eines "L", das sich entlang der wichtigsten MRT-(Mass-Rapid-Transit-)Verbindung "Red Line" zieht. Viele Ausländer wohnen am oberen Ende des Buchstabens, im Norden Taipeis. Dort befinden sich die Stadtteile Shilin und Beitou inklusive der bei Ausländern beliebten Region Tianmu – und noch wichtiger: Dort finden sich auch die großen internationalen Schulen. Diese Region ist daher der beliebteste Standort für ausländische Familien mit Kindern. In der Nähe des angrenzenden Yangmingshan-Nationalparks finden sich auf dem Weg zum zweiten Campus der europäischen Schule auf dem Berg viele Häuser inmitten einer dschungelartigen Botanik.

    In den städtischen Regionen im "Tal" stellen  Apartmentkomplexe die bevorzugte Wohnform dar. Je nach Qualität und Preislage verfügen diese auch über Gemeinschaftseinrichtungen wie Pool, Barbecue-Platz, Gym oder sogar Squash-Courts. Die Preise unterscheiden sich generell nicht wesentlich von anderen ostasiatischen Metropolen. Das Gleiche gilt für die Wohnungen im Stadtzentrum von Xinyi oder Daan am unteren rechten Ende des "L". Hier befindet sich auch der berühmte 101-Tower – zwischen 2004 und 2009 das höchste Gebäude der Welt.

    Dort sind die luxuriösen Shopping-Malls angesiedelt, ebenso finden sich dort zahlreiche Büros internationaler Firmen. Daher ziehen es Paare ohne Kinder oder Alleinstehende oft vor, direkt im Zentrum des Geschehens zu wohnen. Um eine Immobilie anzumieten, wird im Regelfall auf die Dienste von Maklern zurückgegriffen. Das kostet zwar, gibt aber im Verhandlungspoker eine gewisse Sicherheit.

    Energie- und Wasserkosten sind im internationalen Vergleich sehr günstig, zogen aber zuletzt stark an. Auch fressen Klimaanlagen und Luftentfeuchter viel Strom. Beide sind angesichts der oft hohen Temperaturen und enormen Luftfeuchtigkeit ein "Muss" in Taipei. Denn Kleidung und Möbel werden sehr leicht Opfer von starkem Schimmelbefall.

    Tipp für die Wohungssuche

    Achtung bei Maklern – die ersten gezeigten Objekte sind oft Ladenhüter. Daher Geduld mitbringen und schnell die eigenen Vorstellungen und Präferenzen deutlich machen.


    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Verkehr und Transport: Auch ohne Auto kein Problem

    Der öffentliche Nahverkehr funktioniert in Taipei hervorragend. Im Straßenverkehr sollten Fußgänger aber achtgeben.

    Im Vergleich zu anderen Großstädten in Asien wie Jakarta oder Bangkok ist der Verkehr in Taipei relativ überschaubar. Kilometerlange Staus sind eher die Seltenheit. Man kommt außerhalb der Stoßzeiten relativ gut voran. Aber auch ein Leben ganz ohne eigenes Auto ist aufgrund des hervorragend ausgebauten öffentlichen Personenverkehrs möglich. Taipei verfügt über ein dichtes U-Bahn-Netz (MRT). Der Preis pro Fahrt liegt je nach Streckenlänge bei umgerechnet etwa 1 Euro.

    Zusätzlich wird die Stadt von zahlreichen gut funktionierenden Buslinien durchzogen. Die Fahrzeuge sind sauber, da das Essen und Trinken verboten ist. Die Verbindungen sind im Regelfall sehr pünktlich. Fahrpläne können leicht über "Google Maps" abgerufen werden. Das Bezahlen der Tickets läuft bequem über eine wieder aufladbare Fahrkarte. Diese "Easy Card" ist in vielen Convenience Stores und den MRT-Haltestellen erhältlich. Für die letzte Meile empfiehlt sich dann doch ein Rad, ein Taxi oder Uber. Räder sind an vielen Stellen über das weitverbreitete "Youbike" leicht anzumieten. Die Fahrpreise für ein Taxi oder Uber sind relativ günstig und belaufen sich ungefähr auf ein Drittel von den Tarifen in Deutschland. Sie liegen bei circa 3 Euro für zehn Minuten Taxifahrt.

    Fahrräder werden im Straßenverkehr als Fortbewegungsmittel eher selten genutzt. Dafür stellen Motorroller ("Scooter") das bevorzugte Gefährt der Taiwaner dar. Dies führt zu teilweise etwas unübersichtlichen Situationen im Straßenverkehr. Es gehört eine gewisse Abenteuerlust dazu, Scooter zu fahren, denn sie werden häufig Opfer von Unfällen. Das gilt auch für Fußgänger. Grundsätzlich stellt der Verkehr eine der größten Gefahrenquellen in Taiwan dar. So wird an Zebrastreifen beispielsweise selten gehalten. In Taiwan sterben im Schnitt dreimal mehr Menschen im Straßenverkehr als in Deutschland – Vorsicht ist also geboten.

    Das schnellste Fortbewegungsmittel ist der HSR (Taiwan High Speed Rail),  der die wichtigsten Städte an der Westküste von Taipei bis Kaohsiung verbindet. Auf diese Weise erreicht man von der Hauptstadt im Norden den tropischen Süden der Insel innerhalb von nur eineinhalb bis zwei Stunden. Um die Ost- und Südküste ziehen sich einfachere Zugverbindungen, die aber mit umgebender üppiger Natur und alten Bahnhöfen einen eigenen Charme ausstrahlen. In den kommenden Jahr(zehnt)en soll die ganze Insel mit dem HSR umrundet werden können. Aber das ist derzeit noch Zukunftsmusik.

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Gesundheit und Sicherheit: Krankenhäuser bieten Expats Service

    Das Gesundheitssystem Taiwans gilt als vorbildlich. Diebstähle oder Einbrüche sind eher eine Seltenheit.

    Die medizinische Versorgung in Taiwan ist sehr gut. So wird das Gesundheitssystem im Ranking des Portals "Numbeo" 2023 zum wiederholten Male als bestes der Welt aufgeführt. Termine können relativ zügig vereinbart werden. Probleme können sich insbesondere bei komplizierteren Erkrankungen aufgrund der Sprachschwierigkeiten ergeben. Zwar haben einige der Ärzte im westlichen Ausland und dabei vor allem in den USA studiert oder gearbeitet. Doch für die breite Masse der kleineren Kliniken und Arztpraxen können Englischkenntnisse nicht zwingend vorausgesetzt werden.

    Die großen Krankenhäuser Taipeis wie das Taipei Veterans General Hospital oder Taiwan Adventist Hospital verfügen über einen Extra-Service für Ausländer mit Übersetzung und Begleitpersonen, der allerdings auch mit einem preislichen Aufschlag versehen ist. Grundsätzlich steht bei den konventionellen Behandlungen in Ostasien die schnelle Wiederherstellung der Lern- oder Arbeitsfähigkeit im Vordergrund. Auf der anderen Seite sind Vorsorgeuntersuchungen in Taiwan umfangreicher und werden auch in höherer Frequenz durchgeführt.

    Im Vergleich zu den Erfahrungen in Deutschland wird eine Vielzahl von verschiedenen Tabletten verabreicht. Aber es gibt auch zahlreiche Praxen zur Behandlung mit traditioneller chinesischer Medizin, zum Teil auch englischsprachig. Dies kann einen Versuch wert sein, da dort eher die Ursachen der Erkrankungen mit alternativen Methoden angegangen werden.

    In Bezug auf Alltagskriminalität gilt Taipei als sehr sicher. Die Gefahr, als Ausländer Opfer eines Kapitalverbrechens zu werden, ist gering. Frauen wie Männer können sich zu nahezu jeder Tages- und Nachtzeit ohne größere Gefährdung in sämtlichen Winkeln der Stadt aufhalten. Es sollten die normalen Sicherheitsmaßnahmen beherzigt werden, aber auch Diebstähle oder Einbrüche kommen eher selten vor. Man muss allerdings aufpassen, nicht zu unbekümmert zu werden, wenn man wieder in andere Weltregionen reist.

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Einkaufen und Kosten: Großes Angebot zu akzeptablen Preisen

    In Taiwan ist die Versorgung mit Lebensmitteln bequem und Einkaufen rund um die Uhr kein Problem. Die Preise für importierte Waren sind jedoch relativ hoch.

    Taiwan liegt im regionalen Vergleich im Mittelfeld bezüglich der Lebenshaltungskosten. Im Durchschnitt sind die Preise günstiger als in Japan oder Südkorea, aber auch höher als in den meisten Flächenstaaten Südostasiens. Gemäß einer Untersuchung der Consultingfirma ECA (Employment Conditions Abroad) erreicht Taipei Rang acht der teuersten Städte für Geschäftsreisende in Asien. Die ersten Plätze belegten Hongkong, Singapur und Tokyo. Gemäß der Website Expatistan.com belegt Taipei Rang 154 in Bezug auf Lebenshaltungskosten unter 230 untersuchten Städten weltweit.

    Für ein einfaches Mittagsmahl (lokale Kost) im Business District von Xinyi zahlt man umgerechnet zwischen 4 und 6 Euro. Für westliche Mahlzeiten sollte man aber ein höheres Budget von mindestens 10 Euro einplanen. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt, denn auch in Taipei gibt es diverse von Michelin ausgezeichnete Restaurants. Auch Stände auf Nachtmärkten bieten dabei mitunter eine sternereife Küche.

    Das allgemeine Angebot an Nahrungsmitteln ist groß, vor allem frisches Obst und Gemüse sind in der jeweiligen Saison günstig und sehr schmackhaft. Die leckersten Ananas und Mangos weltweit bekommt man aus eigener Erfahrung in Taiwan serviert. Importierte Lebensmittel wie Käse oder Salami sind vorwiegend in exquisiten Geschäften oder spezialisierten Supermärkten wie Costco erhältlich, aber deutlich teurer als in Deutschland. Der Erwerb von Lebensmitteln ist sehr bequem. Zahlreiche Lieferservices wie Foodpanda oder Uber Eats arbeiten rund um die Uhr  – ebenso wie die omnipräsenten Convenience Stores wie 7Eleven, Family Mart oder HiLife. Für die Einrichtung der Wohnung gibt es in Taipei unter anderem zwei Ikea-Stores. Beim Kauf von Kleidung ist zu beachten, dass viele der oberen Größen nur schwer oder in geringer Auswahl erhältlich sind. Daher decken sich zahlreiche Expats während der Aufenthalte in der Heimat mit Hosen, Shirts und vor allem Schuhen ein.

    Meist genutzte Online-Shops in Taiwan
    • Shopee.tw (teilweise in Englisch, größtes und umfassendstes Portal für nahezu alles von Duschgel über englischsprachige Bücher bis hin zu Schreibwaren und Kleidung)
    • PChome.com.tw (Englisch, Angebot eher auf Elektrogeräte fokussiert)
    • Momoshop.com.tw (eher weniger von Ausländern genutzt)

    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Essen und Ausgehen: Schmelztiegel der Geschmäcker

    Restaurants finden sich in Hülle und Fülle. Eine Partystadt ist Taipei jedoch eher nicht.

    Über die kulinarischen Möglichkeiten in Taiwan und Taipei sind schon ganze Bücher verfasst worden. Man findet nahezu alles, was die heimisch-chinesische Küche zu bieten hat. Angefangen von der berühmten Peking-Ente, über die in Taiwan sehr beliebten Rindfleischnudelsuppen bis hin zu Dumplings in vielfältigsten Formen – und das alles in jeglicher Preisklasse von exquisit bis hin zu einfachsten Straßenshops. Aber auch in diesen Lokalitäten muss das Essen nicht weniger schmackhaft sein.

    Natürlich finden sich auch andere asiatische Spezialitäten wie etwa Sushi in zahlreichen Restaurants. Das japanische Erbe ist noch deutlich spürbar, auch in Form der typischen Izakayas. Dort wird frisch gezapftes Bier gepaart mit kleineren und sehr schmackhaften Snacks aus dem Land der aufgehenden Sonne offeriert. Taipei bietet auch fast die gesamte Bandbreite westlicher Küche ab – insbesondere im Stadtteil Tianmu. Dazu zählen natürlich auch deutsche Spezialitäten wie Schweinshaxe oder Schnitzel. Bäckereien "Made in Germany" haben Brezeln oder Kuchen im Angebot, falls das Heimweh zu groß wird.

    Was das abendliche Ausgehen betrifft, ist Taipei etwas weniger spektakulär als andere asiatische Metropolen. Größere Partymeilen wie Gangnam in Seoul oder Roppongi in Tokyo sucht man vergeblich. Für feierwütige Junggebliebene und den Nachwuchs bietet sich die Xinyi-Gegend um das sogenannte ATT4Fun an. Ansonsten muss man schon genauer suchen und wissen, welche Lokalität sich in welchem Viertel versteckt und an welchem Wochentag besonders gefragt ist. Am besten in der Community herumfragen, was gerade "in" ist.

    Es gibt drei deutschsprachige Treffpunkte: Der deutsche Stammtisch wird etwa quartalsweise vom Deutschen Wirtschaftsbüro Taipei (GTO/AHK) an wechselnden Standorten angeboten. Die österreichische Version findet jeden dritten Freitag im Monat im Restaurant "Der Löwe Bavarian Restaurant" und die Schweizer Ausgabe jeden vierten Freitag im Monat im "The Three Lions Inn" im Maji Square statt. Alle drei bieten gute Möglichkeiten, um schnell Anschluss in der Community zu finden oder Kontakte zu pflegen.

    Infobox Ausgehen: "Maji Square"

    Der "Maji Square" direkt an der MRT-Station Yuanshan ("Red Line") ist ein Multifunktionskomplex, der in und um ein ehemaliges Baseballstadion gebaut wurde. Architektonisch interessant und von der Atmosphäre her an ein Volksfest erinnernd, kann man in den Katakomben zahlreiche Imbissbuden, Bars, Restaurants und kleinere Shops entdecken - zum Teil "Open Air", was in Taipei eher eine Seltenheit ist. Abends gibt es häufig Live-Musik, Jugendliche führen Breakdance auf und Hobbymusiker klimpern im angrenzenden Park auf der Gitarre. Der "Farmer´s Markt" um das Stadion herum ist am Wochenende gut besucht, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Im Dezember findet dort auch der deutsche Weihnachtsmarkt statt.

    Quelle: GTAI



    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Freizeit und Sport: Eldorado für Naturbegeisterte

    Berge, Flüsse und Meer - in und um Taipei kann man viel an der frischen Luft unternehmen. Auch für Sportbegeisterte gibt es viele Angebote.

    Um die angefutterten Pfunde nicht Überhand nehmen zu lassen, bietet Taipei zahlreiche Sportmöglichkeiten. Die nächsten Strände wie Baishawan oder Qianshuiwan liegen nur circa 45 Minuten mit dem Auto entfernt. Dort kann geschwommen und gepaddelt werden, auch wenn die Strände in Nordtaiwan nicht zwingend karibischen Charme ausstrahlen. Den Kindern ist es egal, und ein wenig Meeresluft tut dem Stadtmenschen durchaus gut. An den Stränden der Ostküste wie Fulong oder Waiao herrscht meist eine steife Brise. Die Wellen und Strömungen sind stärker, daher zieht es zahlreiche Surfer in diese Region.

    Die nahen Berge oder der Yangmingshan-Nationalpark laden zum gesunden Baden in den zahlreichen heißen Quellen (Hot Springs), zum Wandern oder zum Radfahren ein. Aber Achtung: Auf abgelegenen Pfaden kann man auf tropische Tiere wie unter anderem Schlangen treffen, von denen einige nicht ungefährlich sind.

    Vorsicht Schlangen!

    Experten zufolge leben in Taiwan die giftigsten Exemplare Asiens: Circa 1000 Menschen werden jährlich Opfer eines Schlangenbisses. Die gute Nachricht: Gegengifte sind in ausreichender Form in vielen Krankenhäusern sowie auch in manchen Feuerwehr- und Polizeistationen erhältlich, sodass es kaum Tote zu beklagen gibt. Oberste Grundregel in Falle eines Bisses ist es, die Ruhe zu bewahren. Wenn möglich sollte man die Schlange gut beschreiben können, um die Auswahl des Serums zu erleichtern.


    Weniger Wagemutige nutzen die Radwege entlang der Flüsse in Taipei. Apropos Flüsse: Immer mehr Expats begeistern sich für "River Tracing", das sich in Taiwan wie auch Camping einer zunehmenden Beliebtheit erfreut. Aber Vorsicht: Die Natur zeigt sich in Taiwan mächtig und manchmal auch unvorhersehbar. Gerade bei Aktivitäten in der "Wildnis" gilt es, bei Starkregen auf Gefahren wie Überschwemmungen oder Erdrutsche zu achten.

    Dennoch zieht es Naturbegeisterte zu "Nighthikes" in die anliegenden Berge Taipeis, um zu später Stunde Schlangen und andere exotische Tiere zu entdecken. Dort erschließt sich auch dem Laien die faszinierende Flora und Fauna Taiwans. Angesichts der klimatischen Rahmenbedingungen sollte bei Ausflügen grundsätzlich an Insektenschutz und tagsüber auch Sonnencreme gedacht werden.

    Gemütliche Fußgängerzonen zum Schlendern sind in Taipei eher rar gesät. Fußgängerwege sind nicht immer vorhanden, daher ist die Fortbewegung mit Kinderwägen in manchen Stadtteilen eine Herausforderung. Dafür gibt es aber viele kleine und auch große Parks, wie den Daan Park im Zentrum. Darüber hinaus sind einige Uferbereiche der Flüsse zu Flanier- und Essmeilen umgestaltet worden, wie etwa das sogenannte "Pier 5" (Dadaocheng Wharf am Tamsui Fluss).

    Taipei ist berühmt für seine Nachtmärkte. Zahlreiche Touristen zieht es dorthin, um abends diverse lokale Snacks zu verspeisen oder sich mit Mitbringseln einzudecken. Fast jeder Stadtteil beherbergt einen "Night Market", ebenso wie einen traditionellen Tempel. Diese sind nicht nur faszinierend anzuschauen, sondern dort spielt sich häufig auch ein Teil des örtlichen Gemeindetreibens ab.

    Vor allem ältere Taiwaner tauschen sich dort aus und laden dann vorbeiziehende Ausländer auch mal zum Genuss eines "Kaoliangs" ein – dem traditionellen Schnaps der Insel. Dieser ist allerdings angesichts eines enorm hohen Alkoholgehaltes mit Vorsicht und nur in geringen Dosierungen zu "genießen".

    Natürlich bietet eine Großstadt wie Tapei auch ein gutes Stück Kultur mit zahlreichen Konzerten, Veranstaltungen und Museen. Dabei sticht das "National Palace Museum" heraus, das wunderschön an den Hängen des Yangmingshan gelegen die größte Sammlung chinesischer Kunstschätze beherbergt.

    Zwar ist Baseball der Nationalsport in Taiwan, aber auch für Fußballbegeisterte finden sich zahlreiche Expat-Teams. Diese spielen in diversen Ligen und Turnieren gegeneinander. Im Anschluss findet häufig ein "Networking" beim Bier statt, sodass man hier gute Kontakte knüpfen kann. Wichtig: Es handelt sich nicht um ein exklusives Männervergnügen, auch Frauen spielen in dem einen oder anderen Team mit.

    Infobox Sportscenter Taipei

    Fast jeder Stadtteil in Taipei wie etwa Beitou, Shilin, Wanhua oder Xinyi verfügt über ein sogenanntes "Sportscenter". Dort finden sich auf rund zehn Stockwerken fast sämtliche Sportmöglichkeiten, die das Herz begehrt: Vom Fitnesscenter über Schwimmbad, Squash-Courts, Tischtennis, Badminton, Basketball oder Fußball auf einem Kleinfeld. Für relativ geringes Geld (z.B. eine Stunde Gym 50 NTD = rund 1,50 Euro) kann man hier all diesen Aktivitäten frönen und gleichzeitig Taiwaner oder andere Ausländer kennenlernen.


    Von Alexander Hirschle | Taipei

  • Herausforderungen: Taifune, Erdbeben und die Beziehung zu China

    Auch in Taipei ist nicht alles Gold, was glänzt: Auf einige Punkte muss man achten, um sich nicht unnötigen Gefahren auszusetzen.

    Die meisten Einwohner Taipeis stimmen überein, dass der Straßenverkehr die größte Gefahr im Alltag darstellt. Es gibt aber noch andere Punkte, die bei einem längeren Aufenthalt vor Ort zu beachten sind. So ist Taipei kein Luftkurort, aber im Vergleich mit anderen Großstädten kann man durchaus besser und häufiger durchatmen. Die Industrie Taiwans ist eher im Süden und Westen der Insel angesiedelt. Auch die Kfz-Emissionen dürften sich verringern, da bis 2040 sukzessive nur noch E-Fahrzeuge verkauft werden sollen. Die Nähe zum Meer und häufige Winde im Norden Taipeis sorgen zudem für eine gute "Durchlüftung".  

    Allerdings entwickeln sich diese vor allem im Herbst ab und an zu den gefürchteten Taifunen, die im schlechtesten Fall nicht unerhebliche Schäden an Gebäuden oder Überschwemmungen nach sich ziehen. Allerdings hat die Frequenz starker Taifune in den vergangenen Jahren nachgelassen – und zwar so sehr, dass es in der jüngeren Vergangenheit zu Wasserrationierungen auf der Insel kam.

    Auch mit Erdbebengefahr muss man rechnen, es "rüttelt" relativ häufig in Taipei. Doch die Epizentren befinden sich meistens auf der Ostseite Taiwans. Die Sicherheit der Neubauten in Taipei ist nach dem letzten "Big One" 1999 stark verbessert worden. Daher gilt es, bei der Wohnungssuche auch auf diesen Aspekt zu achten, um das Risiko zu minimieren. Generell ist es ratsam, Verhaltenstipps bei Erdbeben zu beachten.

    In Deutschland werden die Schlagzeilen häufig von den politischen Spannungen zwischen Taiwan und China beherrscht. Ein möglicher militärischer Konflikt beunruhigt zahlreiche Beobachter und potenzielle ausländische Beschäftigte, die es auf die Insel zieht. Vor Ort gehen die Einwohner relativ gelassen mit der Situation um, sodass dies auf den Alltag wenig konkrete Auswirkungen hat. Das Auswärtige Amt empfiehlt, sich bei einem Aufenthalt im Ausland unbedingt in die sogenannte „ELEFAND-Liste“ einzutragen, um auf diese Weise Informationen über etwaige Krisensituationen und Hilfsmaßnahmen erhalten zu können. Das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei (GTO, AHK) führt in regelmäßigen Abständen Unternehmenstreffen und -umfragen zu dieser Thematik durch.

    Von Alexander Hirschle | Taipei

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