Wirtschaftsumfeld | Tunesien | Löhne
Tunesisches Statistikinstitut veröffentlicht aktuelle Lohnzahlen
Beschäftigte im Finanzwesen und im IT-Sektor verdienen in Tunesien am besten. Mit umgerechnet weniger als 300 Euro im Monat bleibt der Durchschnittslohn gering.
15.04.2024
Von Verena Matschoß | Tunis
Ende März 2024 hat das Nationale Statistikinstitut Tunesiens (INS) die Ergebnisse seiner Erhebung zu Beschäftigung und Löhnen veröffentlicht. Der durchschnittliche Monatslohn für festangestellte Mitarbeitende lag demnach 2022 in Tunesien bei umgerechnet 283 Euro. Am meisten verdienten die Beschäftigten im Finanz- und Versicherungswesen mit knapp 800 Euro im Monat.
Branche | Monatslohn |
---|---|
Durchschnittslohn | 283 |
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden | 384 |
Verarbeitendes Gewerbe | 243 |
Strom-, Gasversorgung, Wasserversorgung, Abfallwirtschaft | 255 |
Baugewerbe | 288 |
Groß und Einzelhandel, Reparatur von Kfz | 303 |
Transport und Lagerhaltung | 302 |
Gastgewerbe, Beherbergung und Gastronomie | 245 |
Information und Kommunikation | 585 |
Finanz- und Versicherungswesen | 799 |
Führungskräfte verdienen rund 521 Euro und damit um 183 Prozent mehr als der Durchschnittslohn beziehungsweise 370 Prozent mehr als der gesetzliche Mindestlohn. Mit Abstand die besten Gehälter fahren mit knapp 1.000 Euro auch hier die Führungskräfte im Finanz- und Versicherungswesen ein.
Position 2) | Monatslohn |
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Durchschnittslohn | 283 |
Führungskraft | 521 |
Fachkraft | 322 |
Dienstleistungs- und Verkaufskraft | 252 |
Arbeiter:in | 202 |
Der Mindestlohn wurde zuletzt im Oktober 2022 erhöht und liegt bei 460 Tunesischen Dinar (derzeit rund 135 Euro) für eine 48-Stunden-Woche. Die Arbeitslosenquote in Tunesien erreichte im 4. Quartal 2023 über 16 Prozent. Bei jungen Akademikern liegt sie deutlich darüber.
Für die Erhebung hat das Statistikinstitut Unternehmen direkt befragt. Diese wurden nach dem Zufallsprinzip aus dem Nationalen Unternehmensregister ausgewählt. Befragt wurden sowohl staatliche als auch private Unternehmen. Die Erhebung findet alle zwei Jahre statt.