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Wirtschaftsumfeld | Uganda | Investitionsklima

Investitionsklima bleibt trotz wachsender Märkte schwierig

Der erwartete Zuwachs an Geschäftschancen spricht für mehr Präsenz in Uganda. Die Rahmenbedingungen für Investitionen bleiben jedoch schwierig.

Das Ölprojekt und die rasant zunehmende Bevölkerung sind die wichtigsten Motoren für ein sektorübergreifend von Optimismus geprägtes Geschäftsklima und damit für den Anreiz für Investitionen. Für die Jahre 2025 bis 2029 wird aktuell eine Hochkonjunktur erwartet. Uganda ist offen für ausländische Investitionen. Unternehmen können Eigentum erwerben und Devisen frei ins Ausland transferieren. Politisch ist die Lage aktuell stabil, aber sie hängt stark an dem autokratischen Präsidenten Yoweri Museveni.

Bei den kommenden Wahlen 2026 dürfte Museveni erneut antreten. Aber wie lange der dann 82-Jährige die Amtsgeschäfte noch leiten kann, ist aufgrund seines Alters ungewiss. Bislang kann er noch keinen geeigneten Nachfolgekandidaten präsentieren. Aktuell ist sein umstrittener Sohn Armeegeneral Kainerugaba Favorit. Viele Unternehmen befürchten, dass bei einem Präsidentenwechsel die aktuelle Stabilität schnell in Chaos umkippen könnte, da Kainerugabas interne Unterstützung ungewiss ist. Das schreckt insbesondere Investoren ab.

Schon aktuell ist die Kritik an der Regierung groß. So sehr Museveni sich Verdienste bei der Stabilisierung seines zuvor so unruhigen Landes erworben hat, so umstritten ist er auf internationaler Ebene. Sein Umgang mit der Opposition und bestimmten Minderheiten hat ihm viel Kritik eingebracht. Auch der Beginn der Ölproduktion gefällt nicht jedem internationalen Beobachter. Uganda ist alles andere als ein Liebling der Geber.

Weitere Herausforderungen für das Geschäftsklima sind laut Unternehmen ein hohes Niveau an Korruption, unklare, aber gerade in Zusammenhang mit dem Ölprojekt immer wichtiger werdende Local-Content-Regeln, eine begrenzte Verfügbarkeit von technischen Fachkräften sowie eine mangelhafte Rechtssicherheit.

Auslandsinvestitionen steigen durch das Ölprojekt

Die ausländischen Direktinvestitionen sind aktuell dennoch hoch in Uganda, was vor allem mit dem Ölprojekt zusammenhängt. Im Jahr 2023 erreichten sie nach Angaben der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD) etwa 2,9 Milliarden US$ (Nettotransfer). Damit steht Uganda im regionalen Vergleich auf Platz zwei - hinter Äthiopien aber vor Kenia und Tansania. Mit dem Ölprojekt werden Frankreich (TotalEnergies) und China (CNOOC) zu dominierenden Investoren in Uganda. Weitere signifikante Investitionen kommen aus Indien, Kenia und Südafrika.

Unter den bislang wenigen in Uganda aktiven deutschen Unternehmen ragt die Hamburger Neumann-Kaffee-Gruppe (NKG) heraus: Sie betreibt in Uganda eine der größten Robusta-Kaffeeplantagen Afrikas, eine Kaffeeexportgesellschaft und investiert nun auch in die Verarbeitung von Kaffee. Die seit Jahrzehnten bestehende Niederlassung des Bremer Handelshauses Achelis in Kampala wurde durch einen 2022 erfolgten Umzug deutlich erweitert. Ingenieurconsultants wie Fichtner und Gauff betreiben zudem Büros in der Hauptstadt.

Noch recht neu in Uganda ist das Start-up Waya Collective, das von der Unternehmerin Antonia Lorenz geführt wird und lokal produzierte Mode in eigenen Läden in Kampala an die ugandische Mittelklasse verkauft. Das Interview über ihren interessanten Markteinstieg lesen Sie hier.

Kampala ist kein schlechter Standort

Die meisten Investoren siedeln sich in der Hauptstadt Kampala an. Die Stadt ist inzwischen zur Millionenmetropole angewachsen und leidet unter zeitraubenden Staus. Ansonsten gilt Kampala unter Entsandten als recht angenehmer Standort, mit einer niedrigen, wenngleich steigenden Kriminalität, einem milden Klima, verschiedenen internationalen Schulen sowie zunehmenden Einkaufsmöglichkeiten.

Die Mieten in Kampala sind moderat. Büros der Klasse A in den Stadtteilen Nakasero und Kololo kosten etwa 13 bis 18 US$ je Quadratmeter und Lagerhallen in Industriegebieten wie Namanve 5-7 US$ je Quadratmeter. Der etwa 30 Kilometer entfernte Flughafen in Entebbe ist inzwischen gut über eine Mautautobahn erreichbar und verfügt über internationale Flugverbindungen.

Investitionsförderungen in Form von Steuerermäßigungen und Geberkrediten

Die ugandische Regierung ist hoch verschuldet und hat nur begrenzte Möglichkeiten, Fördermaßnahmen zu unterstützen. Die Uganda Investment Authority (UIA) ist der staatliche One-Stop-Shop für Auslandsinvestoren. Sie akquiriert Land für Industrieparks, in denen Plots zu günstigen Preisen angeboten werden. Darüber hinaus vergibt die ugandische Regierung den "Free Trade Zone"-Status an exportorientierte Unternehmen. Dieser Status bietet eine Reihe von Anreizen inklusive Steuer- und Zollerlasse für importierte und exportierte Güter. Zuständig für die Vergabe des "Free-Trade-Zone"-Status ist die Uganda Free Zones Authority (UFZA).

Interessant sind mitunter auch Fördermaßnahmen seitens ausländischer Geberbanken, wie der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG). Diese fördern private Investitionen, die auch der Entwicklung des Landes dienen (Infrastruktur, Umweltschutz, Schaffung vieler Arbeitsplätze etc.). Für Investoren kann es sich lohnen, Kontakt zu den Banken aufzunehmen, um auszuloten, ob eine Förderung in Frage kommt. Neben der DEG sind im benachbarten Kenia auch die Europäische Investitionsbank (EIB) und die zur Weltbank gehörende International Finance Corporation (IFC) präsent. Alle drei Banken sind von dort auch für Uganda zuständig.

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