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Entwicklung der Drohnenindustrie
Ungarn will zu einem bedeutenden Player in der europäischen Drohnenindustrie werden. Dazu sollen auch eigene Forschung und Entwicklung beitragen.
12.04.2022
Von Waldemar Lichter | Budapest
Ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für zivile Drohnen und Drohnenanwendungen wird in der ostungarischen Stadt Zalaegerszeg entstehen. Es wird auf 110 Hektar des privat betriebenen Kleinflughafens Zalaegerszeg-Andráshida angesiedelt. Die Investitionskosten werden sich auf umgerechnet 52,3 Millionen Euro belaufen.
Das Dronemotive Research and Development Competency Centre wird 200 Fachkräfte beschäftigen. Es wird nicht nur Dienstleistungen bei Forschung und Entwicklung anbieten, sondern auch die Erprobung und Zertifizierung ziviler unbemannter Luftfahrzeuge sowie Schulungen in diesem Bereich durchführen.
Ungarn wolle eine führende Rolle bei der Anwendung, Forschung und Entwicklung von Drohnen in der Region und in Europa spielen, so der Bürgermeister von Zalaegerszeg, Zoltán Balaicz. Dieses Ziel verfolgt die im Mai 2021 gegründete Ungarische Drohnenkoalition. Sie soll ein Forum für Kooperation und Austausch von Entwicklern, Unternehmen, Forschungsinstituten und öffentlichen Einrichtungen bieten.
Unter Mitwirkung des ungarischen Innovations- und Technologieministeriums gegründet, vereint die Plattform 60 Unternehmen und Institutionen. Gemeinsam soll eine langfristige Strategie erarbeitet werden, um Ungarns Drohnenindustrie zu entwickeln. Auch Möglichkeiten zur Anwendung, etwa im Agrarsektor, sollen definiert werden. Das Strategiepapier soll noch 2022 vorgelegt und von der Regierung verabschiedet werden.